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Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Titel: Die lebenden Puppen des Gerald Pole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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bin ein Teil des Ganzen. Ich gehöre zu ihm. Ich fühle mich wie jemand, der schon immer Diener der Hölle war.«
    »Das kann ich verstehen, Pole. Aber jetzt ist es vorbei. Sie stehen allein, ganz allein …«
    »Der Teufel ist bei mir. Und das wird sich auch nicht ändern. Ich habe zwar meinen großen Plan nicht erfüllen können, aber ich werde bald einen neuen Anlauf nehmen. Dann sieht alles anders aus.«
    »Bestimmt nicht.«
    Meine Antwort hatte ihn geärgert. Er schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Wie können Sie so etwas behaupten? Ich bin es gewohnt, zu siegen. Der Teufel hat es mir versprochen. Er kam zu mir. Ja, er selbst hat mich besucht. Ich habe ihn gesehen. Er kam als Engel mit Flügeln und brachte mir seine Skelette, die dann das Licht der Hölle auf meine Kinder verteilten. Ich weiß, dass du und deine Freunde eine Übernahme durch meine Kinder verhindern wolltet. Es ist euch nicht gelungen, und das freut mich sehr …«
    »Wieso nicht gelungen?«
    »Sie sind noch da.«
    »Das sehe ich anders.«
    »Dann bist du blind!«, fuhr er mich an und hob seinen rechten Arm. Es war eine Geste, die mich dazu zwang, zu lauschen.
    Das tat ich.
    Aber ich hörte etwas anderes.
    Keine Stimmen. Kein Lachen, kein Fluchen, dafür schwache Schritte, die sogar im Gleichschritt klangen, und dann jagte mir das Lachen des Puppenspielers ins Ohr.
    Er freute sich, ich nicht, doch ich sah jetzt, woher sie kamen. Sie waren hinter Gerald Pole aufgetaucht. Obwohl sie so unterschiedlich aussahen, gingen sie in Reih und Glied, und es waren die Puppen, die ich schon einmal gesehen hatte, die es dann verstanden hatten, sich aus den Kämpfen herauszuhalten.
    Nun marschierten sie als eiserne Reserve vor. Und es deutete alles darauf hin, dass der Teufel seinen Schützling doch nicht aufgegeben hatte …
    ***
    Gerald Pole öffnete den Mund und lachte. Er streckte mir dabei seine Zunge entgegen. Dann hob der den linken Arm, winkelte ihn an und stemmte ihn mit dem Ellbogen auf seinen Schreibtisch. Für mich war seine Hand mit den etwas zu langen, leicht gebogenen Fingernägeln gut zu sehen. Aber sie war nicht wirklich wichtig. Eigentlich zählte nur der Gegenstand, der sich am dritten Finger seiner linken Hand befand.
    Es war ein Ring!
    Größer als ein normaler Siegelring. Und auch mit einem Motiv versehen, das sich jetzt deutlich abzeichnete. Der Hintergrund war schwarz, das Motiv nicht. Es sah grausilbern aus, und als ich genauer hinschaute, da sah ich als Motiv eine Fratze, die durchaus dem Teufel gehören konnte.
    Gerald Pole musste seinen Triumph loswerden. Er beugte sich leicht nach vorn. Seine Augen glichen Höhlen, in denen schwarze Kohlestücke lagen, die kurz vor dem Glühen standen.
    Er war der Tod.
    Er war die Hölle.
    Er hatte voll auf sie gesetzt, und sie hatte ihn auch nicht verlassen.
    Das war mir klar. Meine Waffe ließ ich stecken. Ich wollte wissen, was die andere Seite genau vorhatte. Ich war ihr Feind. Also würde sie versuchen, mich auf die eine oder andere Weise zu töten oder auszuschalten.
    Das hatten schon viele versucht. Aber ich lebte noch immer. Und ich wollte zudem dafür sorgen, dass es auch so blieb. Ich tat nichts, wollte nicht provozieren – und bekam große Augen, als ich sah, was hinter Gerald Pole passierte.
    Dort öffnete sich eine andere Welt.
    Der Teufel zeigte seine Macht. Das Haus war verschwunden, es gab das Innere nicht mehr, dafür erlaubte man mir einen weiten Blick in dieses neue Universum.
    Da regierte er.
    Und er schwebte wieder über allem. Er zeigte sich erneut als die Hoffnung der Hölle. Er schwebte als Engelwesen über den Skeletten, die in seinem Reich lagen und darauf warteten, wieder zum Leben erweckt zu werden.
    Ich kannte das Bild. Zwar fürchtete ich mich nicht davor, aber wenn ich daran dachte, dass der Teufel das, was ich sah, als Kämpfer gegen mich schickte, sah es nicht eben gut für mich aus.
    Asmodis glitt nicht weiter vor. Er hatte seine Position erreicht. Er sah mich und Pole, wobei sich Pole geduckt und den Kopf gesenkt hatte.
    Über den Puppenspieler hinweg schauten wir uns an.
    »Sinclair?«, rief Asmodis. »Ich wusste es doch …«
    »Ja, es bleibt nicht aus. Wir treffen uns immer wieder mal. Es sieht so aus, als hättest du verloren.«
    »Ich?«
    »Wer sonst?«
    Er lachte geifernd. »Ich habe nie verloren. Ich werde nie verlieren, ich werde immer der Gewinner sein. So steht es geschrieben. Das Böse war zu Beginn der Zeiten da und ist auch jetzt

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