Die Lebensprinzipien
Verantwortung gegen ein relativ freies Jetset-Leben.
(Arche-)typische Problemkette
Individuelle Unfallneigung – die » Unfaller«
Der Volksmund weiß, ein Unglück kommt selten allein , und vermutet »das Gesetz der Serie« dahinter. Wer nicht aufpasst, kommt bekanntlich vom Regen in die Traufe . Hinter solchen Redewendungen verbirgt sich Urprinzipienkenntnis beziehungsweise die vom Uranusprinzip, das sich in Un(glücks)fällen Bahn bricht, wenn es nicht genug Beachtung bekommt. Andererseits ergibt sich hier die Möglichkeit der Umpolung, wenn jemand den Schritt vom Pechvogel und Unglücksraben zum Glückskind oder Glückspilz schafft. Die Tatsache, dass beim Unglück doppelt auf Vögel hingewiesen wird, zeigt bereits die uranische Beteiligung, die auch immer dann ins Spiel des Lebens kommt, wenn man jemandem den Vogel zeigt und dabei an die eigene Stirn tippt. Hier spinnt jemand beziehungsweise gibt den verrückten Vogel. Dass diese Fremdeinschätzung als Beleidigung betrachtet und zum Teil sogar Anlass von Gerichtsprozessen wird, verrät unsere Feindlichkeit gegenüber der Auseinandersetzung mit Schattenthemen.
Das Wissen über Unfälle und ihre Verhütung ist weit fortgeschritten: Achtzig Prozent der Unfälle gehen auf das Konto von zwanzig Prozent der Menschen, sowohl im Verkehr als auch in Sport und Freizeit. Zwar wird noch immer allopathisch versucht, durch Schutzbleche und -gitter, durch Warnschilder und bessere Einschulung Unfälle am Arbeitsplatz zu verhindern, aber letztlich lässt sich obiges Gesetz dadurch nicht aushebeln. Was sich stattdessen als echte Unfallprophylaxe herausstellt, ist eine uranische Lebensstrategie, die mehr Abwechslung ins Leben bringt. Werden nämlich die sogenannten Unfallpersönlichkeiten, kurz »Unfaller«, auf andere Arbeitsplätze umgesetzt, verschwindet ihre Unfallneigung für kurze Zeit, offenbar genau so lange, bis sie sich wieder an die neue Situation gewöhnt haben und Routine einkehrt. Gegen diese und ihre Monotonie rebellieren sie nämlich unbewusst und sei es durch die Abwechslung, die Unfälle mit sich bringen. Setzt
man sie aber immer wieder um und verschafft der Abwechslung damit einen gleichsam sicheren Platz in ihrem Leben, hören die Unfälle auf. Als Nebeneffekt werden dabei noch aus den ungeschicktesten und kostspieligsten Arbeitskräften die besten, denn sie lernen durch ihre wechselnden Einsätze als Springer und Urlaubsvertretung sowie beim Einschulen neuer Leute und so weiter die Abläufe mit mehr Überblick kennen und sind in der Lage zu besserer, oft durch gute Ideen produktiverer Mitarbeit.
Kollektive Unfälle
Unglücksfälle im kollektiven Bereich folgen einer ähnlichen Logik wie die im individuellen, und wir können auch hier Uranus als Vater der Katastrophen ausmachen. Im Griechischen heißt hé katastrophé auch Umkehrpunkt, und genau darum geht es dem Uranusprinzip, das ständig Revolutionen oder wenigstens Reformen anstrebt.
Als der Eiserne Vorhang fiel beziehungsweise in sich zusammenbrach und die Wende das Ende des Kommunismus einleutete, war das Uranusprinzip im Spiel. Gorbatschow hatte schon davor gewarnt, die Zeichen der Zeit zu verkennen. Viel zitiert ist sein berühmter Ausspruch: »Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.« Doch einige haben nicht zugehört und sich dann von den Ereignissen abstrafen lassen. Eine ähnliche Situation haben wir heute in den arabischen Ländern und den dort ablaufenden Revolutionen. Die Zeit der Potentaten, Diktatoren und repressiven Regimes scheint vorbei zu sein.
Vergleichbar ist die Situation im Energiebereich. Gerade wollten die Hardliner in Wirtschaft und Politik noch die Atomlaufzeiten verlängern und die Atomstromquellen ausbauen, bewirkte das Desaster von Fukushima die Wende selbst in deren Köpfen. Fast alle Deutschen wollten daraufhin so rasch wie möglich nur noch raus aus dem strahlenden Elend. Das Uranusprinzip könnte auch hier helfen, dem Umschwung aus der Katastrophenstimmung von Japan Flügel zu verleihen und nicht nur Deutschland in eine neues
Energiezeitalter zu katapultieren. Was diese Wende angeht, müssen wir der japanischen Hilflosigkeit fast dankbar sein. Eine ungekannte Begeisterung für erneuerbare Energien ist entbrannt, und weitere gute Ideen des Uranusprinzips sind gefragt, um die Zukunft energetisch neu und ganz anders zu gestalten.
Der uranische Technikwahn mit seiner Beziehungskälte könnte bei dieser Gelegenheit gleich mit auf den Prüfstand und unter die Räder
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