Die Lebensprinzipien
gemieteten Höhlen und Häusern von Muscheln und Schnecken, die er sich – schutzbedürftig, wie er ist – immer wieder größenkompatibel suchen muss, was eine schutzbedürftige und gefährdete Zeit der Suche neuer Behausungen einschließt. Umzüge sind generell für ihn ein Gräuel, eben weil er währenddessen so bedroht ist. Wachsen bedeutet für den Krebs folglich, sich auszuliefern und der Schutzlosigkeit preiszugeben.
Oft noch vor dem Vorwärtsgang ist rückwärts die bevorzugte Bewegungsrichtung, weil häufig auf der Flucht, und auch seitwärts kommt in Frage. Das Wort herumkrebsen beschreibt diese wenig
zielgerichtete Fortbewegungsart sehr deutlich. Krebse sind dabei sehr fürsorgliche Wesen, tragen ihre Eier oft bis zum Ausschlüpfen auf dem Rücken mit sich herum. Partnerschaftlich sind sie sehr zugewandt: Während eine Languste in der Höhle den Panzer wechselt, hält der Partner am Eingang Wache.
Das weiche, weiße Krebsfleisch ist hochbegehrt bei den Fressfeinden, deren schlimmste die Menschen sind. Somit hat der Krebs natürlich mit Recht große Angst vor ihnen, die ihn als Languste aus seiner Höhle zerren, ihm als Hummer die Scheren fesseln und ihn quälend lange in entsprechenden Schaubecken auf seine Hinrichtung warten lassen. Schlussendlich wird er lebend in kochendes Wasser geworfen und verendet unter entsetzlichen Schmerzensschreien, die an die Seele gehen, wenn man sie hörbar machte.
Auf das Lebensprinzip Mond bezogen nutzt Krebs den Schritt zurück zur Reflexion, zum Verarbeiten von Gefühlen und Eindrücken und zur Regeneration. Beziehungen und das Partnerverhalten sind beim Mondprinzip von Schüchternheit und Zurückhaltung, einem großen Sicherheitsbedürfnis und viel Häuslichkeit geprägt. Dabei ist Beziehung für Mondwesen von überragender Bedeutung und der Wunsch, in einer Symbiose völlig aufzugehen, oft überwertig. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist hier nicht primär auf Materie wie bei Stier-Venus bezogen, sondern auf die seelische Ebene und meint eigentlich mehr geborgen sein und beschützt werden, gut aufgehoben sein und sich wohlfühlen dürfen. Bedeutsam ist vor allem die seelische Verbundenheit als tragendes Element zwischenmenschlicher Beziehung. Um diese lebendig zu erhalten, bringt ein von diesem Lebensprinzip geprägter Mensch viel Einsatz.
Zartbesaitet und sanft liebt er eine geborgene, vertraute kuschelig gemütliche Atmosphäre, wo er umhegt und gepflegt, versorgt und »betüttelt« wird. Da er nicht nein sagen kann, seine Bedürfnisse und Erwartungen kaum klar äußert, sondern eher hofft, andere mögen sie – wie er selbst – erspüren, bleibt oft Quengeln, Nörgeln und Verbreiten schlechter oder beleidigter Stimmungen einzige Mittel, um Wunscherfüllung zu erreichen. Dabei sehnt sich solch
ein mondhaftes Wesen eigentlich im tiefsten Herzen danach, alle Wünsche von den Augen abgelesen zu bekommen. So müssten sie gar nicht geäußert werden, was ihm grob und unangemessen erscheint. Mit dem Lebensmotto »Schau mir in die Augen, Kleines« ist die Vorstellung von Hingabe und Zärtlichkeit, Verständnis und Einfühlung verbunden.
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Die Kleidung hat bei ihr eine Tendenz zu Umstandsmoden, auch außerhalb der Schwangerschaft. Hauptsache bequem, deshalb lieben Mondfrauen weite Kleider, Kleingeblümtes im Sinne der Laura-Ashley-Mode, den Baby-Doll-Stil, den Glockenrock mit weißer Rüschenbluse. Er trägt gern weite Latzhosen, Overallsx und Sweatshirts in Pastelltönen, bequeme weite Sachen, das Sakko lieber etwas zu groß.
Romantisch und empfindsam sind die für Krebs-Mond passenden Adjektive , die nicht nur die gewünschte Qualität der Partnerschaft beschreiben – wobei im Schatten Empfindlichkeit bis zu Verletzlichkeit liegt. Ergänzend sind zu nennen: weich und sensibel, anhänglich und anpassungsfähig, gefühlsbetont und zärtlich bis zartbesaitet, häuslich, versöhnlich und gefügig, verträumt bis fantasievoll, intuitiv, leicht beeindruckbar, (an)gerührt und sentimental, aber auch musisch und künstlerisch im Sinne eines lyriscxen Grundgefühls.
Den Schattenbereich bezeichnen Eigenschaften wie: launisch und unbeständig, unentschlossen und unberechenbar, schmollend, verdrießlich und missmutig, resigniert und melancholisch, nachtragend und träge, darüber hinaus unselbstständig und unerwachsen, kindlich bis kindisch, aber auch leicht schrullig und
eigenbrötlerisch, unrealistisch mit verschwommenen Vorstellungen und manchmal
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