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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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unterschwelligem Beleidigtsein lässt sich einiges durchsetzen. Die Flucht in Krankheitsbilder wie vor allem Depression ist hier zu erwähnen, aber auch in all jene Symptombilder, die großen Eindruck und erheblichen Druck auf die Umgebung machen. Subjektiver Krankheitsgewinn ist ein großes Thema. Hierhin gehört auch völlige Abhängigkeit bis zu Hörigkeit.
    Hilflosigkeit im Verein mit undurchschaubarem Gefühlschaos führen zu Gefühlsegoismus, der alle Gefühle für sich reklamiert und andere der Gefühllosigkeit zeiht. Das mag ihnen den Eindruck vermitteln, sie lebten in der denkbar schlechtesten aller Welten voller Schuldiger. Sie selbst regredieren zum hilfsbedürftigen, ausgelieferten Opfer der gesammelten Schlechtigkeit. Hier findet sich auch die Mutter, die das Leben ihrer Kinder gefährdet, weil sie sie nicht loslässt und ihnen nichts Eigenes gönnt. In Märchen, den Seelen-Bilder-Geschichten der Kindheit, kommen diese beiden Eigenschaften des Mütterlichen oft nebeneinander vor, in der guten eigenen, aber abwesenden Mutter und der bösen Stiefmutter, die dem Kind nach dem Leben trachtet oder ihm jedenfalls nichts gönnt.
    Hier stoßen wir auch auf jene schreckliche Anpassung an alles bis hin zum Mitmachen bei Unrecht und schlimmsten Verbrechen
in Diktaturen. Das Motto des Mondprinzips ist: »Lieber zu einer furchtbaren als zu gar keiner Gemeinschaft gehören.« Mitläufertum im Ernstfall bereitet sich im Spießertum vor, das sich über andere erhebt und jene (arche-)typische Stammtischmentalität entwickelt, die nur feiges Kuschen kennt, aber brandgefährlich wird, sobald sie Macht erhält.
     
    2. Auf der zweiten Ebene kann rückgratloses Mitmachen und Sich-Verbiegen (-Lassen) in Familie und Firma das Leben jeder Eigenständigkeit berauben und langfristig zu Selbstmitleid, Launenhaftigkeit und tiefer Frustration führen, die sich in Projektionen äußert. Man(n) und vor allem frau manövriert sich durch Zaghaftigkeit, kritiklose Nachgiebigkeit, mangelnde Entschlusskraft und folglich ständige Unentschlossenheit in Abhängigkeiten bis zu völliger Fremdbestimmung, für die anschließend die Fremden – projizierend – verantwortlich gemacht werden. Extremes Selbstmitleid kann sich in Rührseligkeit und Gefühlsduselei ausdrücken, aber auch in ein Parasitendasein münden, wenn ertrotzte Hilfe dauerhaft in Anspruch genommen wird, ohne dafür mehr zu tun als beständiges Auf-die-Tränendrüsen-Drücken.
     
    3. Auf der dritten Ebene bestehen zwar noch emotionale Bedürftigkeit und Sentimentalität bis zu einer gewissen Weinerlichkeit, aber sie werden nicht mehr im selben Ausmaß nach außen projiziert. Schwammigkeit und Launenhaftigkeit lassen unbestimmt und unberechenbar erscheinen. Rascher Rückzug in Beleidigtsein und lang andauerndes Nachtragen machen das (eigene) Leben schwer, aber dies lässt sich ansatzweise hier schon durchschauen. Beständiges Anpassen führt noch immer zu Fremdbestimmung, aber sie kann immer mehr als eigenes, selbst gewähltes Thema erkannt werden.
    Auf dieser dritten Entwicklungsstufe kann es zu tiefen Regressionen kommen, bevorzugt in die Kindrolle. Große Bedürftigkeit, weitgehende Unselbstständigkeit und daraus folgende Unmündigkeit
führen zu unerwachsenem Leben. Gluckenhaftes, egoistisches Bemuttern bringt auf dem Gegenpol Überfürsorglichkeit ins Spiel, die als unangenehm empfunden wird, es sei denn, sie stößt auf die beschriebene kindliche Regressionsneigung der neurotischen Art. Zwei Bachblüten-Muster zeichnen dieses seelische Programm bis zur Karikatur nach: die Glucke, Chicory , die dem bedürftigen Kleinkind, Heather , mit ihrer Überliebe die Luft zum Atmen nimmt, wobei Heather das auch noch mag.
     
    4. Auf der vierten Entwicklungsstufe treffen wir auf die Gabe der Einfühlung, die mit hoher Empfindsamkeit und sich entwickelnder Intuition sowie im Verein mit Mitgefühl wundervolle Zuhörer und Seelentröster hervorbringt. Hier entwickelt sich auch bewusste Mutterschaft mit der Fähigkeit, zu nähren und Geborgenheit zu schenken. Familiensinn und die Fähigkeit, sich zum Wohl anderer zurückzunehmen und nicht mehr aus Schwäche, sondern aus Bewusstheit nachzugeben, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Mutterliebe als verbreitetste selbstlose Liebe geht schon weit über diese Ebene hinaus. In ihr übt die Schöpfung die höchste Ausdrucksform der Liebe auf dem Weg zur Gottesliebe.
     
    5. Die fünfte Stufe beschert Anteilnahme, Zuwendung und Hilfsbereitschaft aus

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