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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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mehr in den Hintergrund und bei vielen schon in Vergessenheit gerät. Nicht wenige Männer können ihren kleinen Mann längst nicht mehr sehen, weil er sich unter einer archetypisch weiblichen Fettschürze verbirgt und gemessen an den hohen Fleischbergen der Umgebung wirklich kindlich erscheint.
    Da außerdem das Kind(liche) zusammen mit dem Weiblichen der Verdrängung zum Opfer fällt und die inneren Kinder vernachlässigt werden, muss uns auch Kindliches über den Schatten begegnen. Zudem kommen die wenigen noch geborenen Kinder in einer archetypisch männlichen Welt zu kurz, in der nur noch Werte
wie Beruf, Karriere und wirtschaftlicher Erfolg zählen. Den entsprechenden Schatten erleben wir in einer Kinder-Gesellschaft, in der an den Schalthebeln der Macht Jungen sitzen, die mit ganzen Gesellschaften Monopoly spielen. In einer Zeit aber, die Kindern alle Rituale des Erwachsenwerdens erspart, sind erwachsene, verantwortungsbewusste Menschen Mangel ware . Folglich erleben wir Top-Manager und Spitzenunternehmer bei kindischen Spielen und Pubertätsersatzritualen »trainieren«, sehen männliche Kindersoldaten mit einem abgeschlagenen Kopf Fußball spielen und hören von Massenvergewaltigungen in Kriegen wie jenem auf dem Balkan. Ein wirklich erwachsener Mann wird auch nicht eine einzige Frau vergewaltigen, warum sollte er, erlebt er doch aufgrund der Knappheit seiner Art Schlangenbildungen vor seiner Tür. Wer aber ein Dutzend Frauen hintereinander vergewaltigt, ist auf der verzweifelten Suche nach so etwas wie Männlichkeit und wird auf diese brutale Art natürlich nicht fündig. Er ist ein »armes Schwein«, ein brutaler Junge, der in brutalen Böse-Buben-Streichen Männlichkeit sucht und nicht finden kann. Dass Frauen als wundervollster Ausdruck des weiblichen Pols und des Mondprinzips dabei heute weltweit niedergemacht werden, sind wir fast schon gewohnt nach dem Motto: »Woman is the Nigger of the World.«
    Verglichen damit möchte man meinen, die moderne Seuche des Fast Food oder Kinderessens sei noch harmlos, was im Vergleich auch stimmt. Aber auch hier droht eine Riesengefahr mit der Lawine an Folgekrankheiten und Kosten aus kollektiver Fehlernährung. In bunten, geschmacklos beziehungsweise kindergerecht aufgemachten Restaurants, wo sich nichts mehr restaurieren, geschweige denn regenerieren lässt, wird Kindergeburtstagsessen im Schnellverfahren geboten und keinesfalls serviert. Kinder haben keine Lust, lange herumzusitzen und auf das Essen zu warten, sie holen es sich lieber selbst. Sie brauchen auch keinen schön gedeckten Tisch oder gemütliche Sitzecken; das alles nervt sie nur. Sie essen am liebsten im Stehen, ohne Gräten und Knochen; selbst der Pudding sollte ohne Klümpchen sein. Genau das bieten die Schnell-Futter-Plätze,
die wir fälschlich Fast-Food-Restaurants nennen. Klümpchen und Gräten symbolisieren Probleme, und all das mögen Kinder nicht. So bekommen sie hier eine Art vorgekauten Fisch- oder Fleischbrei, zwischen hochelastisches Weichbrot ohne Biss gepackt.
    Den ganz Kleinen haben Mütter archaischer Gesellschaften vorgekaut. Im Fast-Food-Ess-Tempel der Moderne ist die Pampe strukturlos homogenisiert, Kinderessen für alle. Aufklärung darüber, wie ungesund diese Breinahrung ist und wie kindisch und lächerlich, nutzt aber nichts, solange der verdrängte Archetyp des Kindes vergeblich nach Anerkennung schreit. Der einzige und hier empfohlene Weg besteht darin, erlöste andere Ebenen des Kindlichen wiederzubeleben.
    Wie schlecht es dem Kindlichen, den Kindern und dem Lebensprinzip Mond geht, zeigen auch die Missbrauchsskandale in vor allem katholischen Erziehungsinstitutionen. Im Zentrum offen patriarchalischen Denkens, wo das Weibliche noch als teuflisch gilt und Demokratie Schaudern auslöst, wo alte Männer uneingeschränkt herrschen und das Patriarchat über alles stellen, wurden kleine Jungen systematisch und über Jahrzehnte sexuell missbraucht. Diese Verbrechen gegen das Kind wurden systematisch vertuscht. Die Hierarchie der katholischen Kirche ist auf dieser Welt der Gegenpol zu Mond. Gerade ihr aber hat der Druck der weiblichen Basis – und damit sind sowohl Frauen als auch Männer gemeint – Maria, die Mutter Gottes, aufs Auge gedrückt, so dass sie – allerdings erst sehr spät – für heilig erklärt und in den Himmel aufgenommen werden musste.
    Der Missbrauch von Kindern ging und geht aber weit über die katholische Kirche hinaus. Der Gros des Missbrauchs geschieht in

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