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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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Arbeit und Berufung. Er gründete kleine kindgerechte Dörfer, kleine Welten, in denen Kinder im Mittelpunkt stehen – inmitten einer großen Welt, in der sie vergessen und überfordert werden und jedenfalls immer weniger zu ihrem Recht kommen. Großen Kindern gab er damit Gelegenheit, sich für die Kleinen durch Spenden an Geld und Zeit einzusetzen und auf diese Weise ihnen und der eigenen Seele zu helfen.
    Ich kenne zwei Männer, denen es gelang, von den Qualen ihrer Seele gezwungen, ihr vieles Geld, das sie auf eine für die Seele inakzeptable Weise erworben hatten, über die SOS-Kinderdorf-Bewegung zu »waschen«. Sie nutzten damit eine erlöste und wundervolle Form der Geldwäsche, die sogar vom Staat anerkannt wird. So lassen sich gemachte, aber anerkannte Fehler wieder ausbügeln. Einer von beiden war mein Psychotherapiepatient, dem seine Seele den Schlaf raubte und ihn mit Angstträumen quälte, sobald er doch einmal die Augen schloss. Er hatte als Immobilienmakler beziehungsweise -spekulant mit der Umwandlung von großen Altbauwohnungen
in kleine Luxuseinheiten sehr viel Geld verdient. Die Psychotherapie ergab, dass das Problem dabei die sogenannte Entmietung war, das Loswerden der alten Mieter, bei dem er, wie er sagte, »nicht sehr zimperlich« gewesen sei. Tatsächlich hatte er eine knallharte Zuckerbrot-und-Peitsche-Methode angewandt. Wer den Zucker nicht nahm, bekam brutal die Peitsche. Intellektuell war er damit ganz ausgesöhnt, denn er hatte zwar »hart an der Grenze«, aber meist noch knapp innerhalb der Legalität gearbeitet. Seine Seele aber interessierte sich nicht für solche Rationalisierungen, sie war verletzt und litt schon unter den legalen Möglichkeiten der Schikanierung, die ihm das deutsche Gesetz gegenüber Mietern erlaubte.
    Schließlich ergab die Therapie, dass die tiefbetroffene Seele ihm ohne Wiedergutmachung keine Ruhe lassen würde. Als er gar keine Chance mehr sah, sein vieles Geld zu genießen, sich seine Ehefrau noch auf die Seite seiner Seele schlug und ich der Seele in jeder Sitzung Gehör verschaffte, wurde seine beziehungsweise die Lage seines Intellekts so unhaltbar, dass er sich zur Wiedergutmachung entschloss. Seine Besuche in Altenheimen ergaben aber, dass die von ihm vertriebenen alten Herrschaften längst verstorben waren, meist bald nach ihrem Auszug. Seine Seele kam in der Therapie selbst darauf, an jungen Menschen wiedergutzumachen, was er an alten verbrochen hatte, und forderte obendrein, dabei nichts für sein Ego herauszuholen, sondern anonym zu bleiben und die groß(zügig)en Spenden nicht einmal von der Steuer abzusetzen, was ihn beziehungsweise seinen Intellekt besonders ärgerte. Immerhin gewann er so seinen guten Schlaf zurück.
    Als sich die Schlafstörungen erneut einstellten, kam heraus, dass er einen Teil der Spenden später doch noch abgesetzt hatte. Im Stillen hatte er gedacht, er könne dann dafür mehr spenden, was er dann aber schnell vergaß. Seine Seele vergaß es natürlich nicht, sondern forderte die Einhaltung des gegebenen Versprechens. Seine bessere Hälfte in Gestalt seiner Frau und Anima war mit dem Therapieergebnis deutlich zufriedener als er selbst. Er rechnete sich
und mir vor, was ihn diese Therapie gekostet habe. Aber die günstigeren Schlafmittel auf Kassenkosten hatten es eben gar nicht gebracht. Zu lernen, auf seine Seele zu hören, zu horchen und ihr zu gehorchen, war ihn teuer zu stehen gekommen. Aber zugleich war es sein einziger Ausweg gewesen, zumal er sehr mit dem Mondprinzip verbunden war, das er nur die längste Zeit ignoriert hatte.
    (Arche-)typische Problemkette
    Eine Gesellschaft, die das Lebensprinzip Mond und seine Göttinnen beziehungsweise Archetypen so gering schätzt, wird sie auf verschiedenen Ebenen aus dem Schattenbereich heraus zu spüren bekommen. Wir futtern uns mutwillig – Frauen wie Männer – in eine Zeit von Mondfiguren hinein. Der Weg, auf dem wir uns in diese Fettsuchtfalle essen, ist vom Schatten des Mondprinzips geprägt im Sinne der Großen Göttin, weniger im Hinblick auf Genuss wie beim Stier-Venusprinzip oder dem Hang zum Überfluss des Jupiterprinzips, auch wenn diese Prinzipien natürlich mit hineinspielen und das Problem erheblich verstärken.
    Wir leben Erfüllung bevorzugt in der Überfülle archetypisch weiblichen Fleisches, das auch bei Männern Busen formt und schwangere Bäuche, mächtige Elefantenhintern und dicke Schenkel, so dass die männliche Körperlichkeit des Gliedes immer

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