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Die Legende

Die Legende

Titel: Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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mehr aus Instinkt, mechanisch und gut. Nur die besten werden übrigbleiben, um sich der wilden Flut entgegenzustemmen.
    Valteri, Mauer Fünf, ist die Mauer der Gelassenheit. Jetzt haben wir uns mit unserer Sterblichkeit abgefunden. Wir akzeptieren, daß unser Tod unausweichlich ist und finden in uns Tiefen des Mutes, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Der Humor wird wieder aufleben, und jeder wird dem anderen ein Bruder sein. Wir werden zusammen dem gemeinsamen Feind getrotzt haben, Schild an Schild, und wir haben ihn bluten lassen. Auf dieser Mauer wird die Zeit langsamer vergehen. Wir werden unsere Sinne zu schätzen wissen, denn wir haben sie neu entdeckt. Die Sterne werden uns wie Juwelen der Schönheit erscheinen, wie wir sie nie zuvor sahen, und Freundschaft wird eine Süße haben, die wir nie zuvor kosteten.
    Und schließlich Geddon, die Mauer des Todes …
    Ich werde Geddon nicht erleben, dachte Antaheim.
    Und schlief ein.
    »Probe! Immer hören wir nur, daß die Probe erst morgen kommt. Wie viele verdammte Proben soll es denn noch geben?« wütete Elicas. Rek hob eine Hand, als der junge Krieger Serbitar unterbrach.
    »Beruhige dich!« bat er. »Laß ihn ausreden. Wir haben nur noch wenig Zeit, bis die Stadtältesten kommen.«
    Elicas starrte Rek an, schwieg jedoch, nachdem er Hogun um Unterstützung bittend angeschaut und sein fast unmerkliches Kopfschütteln wahrgenommen hatte.
    Druss rieb sich die Augen und nahm einen Becher Wein von Orrin entgegen.
    »Es tut mir leid«, sagte Serbitar leise. »Ich weiß, wie ermüdend solches Gerede ist. Acht Tage haben wir nun die Nadir zurückgehalten, und es ist wahr, ich spreche immer noch von neuen Proben. Aber ihr müßt verstehen, Ulric ist ein meisterhafter Stratege. Seht euch seine Armee an – zwanzigtausend Stammeskrieger. Diese erste Woche hat sie auf unseren Mauern bluten sehen. Es sind nicht seine besten Truppen. So wie wir unsere Männer ausgebildet haben, hat er es auch. Er hat keine Eile, und er hat die Tage dazu genutzt, die Schwachen aus seinen Reihen zu tilgen, denn er weiß, daß noch mehr Schlachten warten, wenn – falls – er die Dros einnimmt. Wir haben auch teuer dafür bezahlt. Vierzehnhundert Männer sind gefallen, und weitere vierhundert werden nie mehr kämpfen können. Ich will euch folgendes sagen: Morgen werden seine Veteranen kommen.«
    »Und woher hast du diese Erkenntnisse?« fauchte Elicas.
    »Genug, Junge!« brüllte Druss. »Es reicht, daß er bis jetzt immer recht hatte. Wenn er sich irrt, kannst du sagen, was du willst.«
    »Was schlägst du vor, Serbitar?« fragte Rek.
    »Überlaß ihnen die Mauer«, antwortete der Albino.
    »Was?« fragte Virae. »Nach all dem Kämpfen und Töten? Das ist doch Wahnsinn.«
    »Nein«, mischte sich Bowman ein, der zum erstenmal das Wort ergriff. Alle Augen richteten sich auf den Bogenschützen, der nicht mehr seine übliche Kluft aus grüner Tunika und Hose trug. Jetzt hatte er einen herrlichen, schwer bestickten Rehledermantel an, der auf dem Rücken das Bild eines Adlers zeigte, aus kleinen Perlen gestickt. Sein langes blondes Haar wurde von einem rehledernen Stirnband zurückgehalten, und an seiner Seite hing ein silberner Dolch mit einem Ebenholzgriff in Form eines Falken, dessen ausgebreitete Schwingen den Handschutz bildeten. Er stand auf. »Es ist nur vernünftig. Wir wußten, daß Mauern fallen würden. Eldibar ist die längste und damit die am schwersten zu verteidigende. Wir sind hier zu weit auseinandergezogen. Auf Musif brauchen wir weniger Männer, und wir werden deshalb auch weniger verlieren. Und wir haben das Schlachtfeld zwischen den Mauern. Meine Bogenschützen könnten unter Ulrics Veteranen ein schreckliches Massaker anrichten, ehe auch nur ein Schwerthieb fällt.«
    »Es gibt noch einen Punkt«, sagte Rek, »der genauso wichtig ist. Früher oder später werden wir von der Mauer zurückgedrängt, und trotz der Feuergräben werden unsere Verluste gewaltig sein. Wenn wir uns während der Nacht zurückziehen, könnten wir Leben retten.«
    »Und wir dürfen die Moral nicht vergessen«, erklärte Hogun. »Der Verlust der Mauer wird die Dros schwer treffen. Wenn wir es jedoch als strategischen Rückzug ausgeben, verkehren wir die Situation zu unserem Vorteil.«
    »Was ist mit dir, Orrin?« fragte Rek. »Wie denkst du in dieser Sache?«
    »Wir haben noch etwa fünf Stunden. Laßt uns anfangen«, antwortete der Gan.
    Zuletzt wandte Rek sich an Druss. »Und du?«
    Der alte

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