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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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richteten sich langsam neu aus. Aber sollten sie sich nicht in die andere Richtung wenden? Die Satelliten drehten sich der Erde zu. Zum Glück waren sie abgeschaltet. Das würde eine Katastrophe geben. Doch als der letzte Satellit seine neue Position erreicht hatte, schalteten sie sich wieder ein. Erschrocken schlug sie sich die Hände vor den Mund, wandte sich mit weit aufgerissenen, hilfesuchenden Augen um. Wim stand da und starrte noch immer dem Mann hinterher.
    ***
    Mo suchte, schon beinahe verzweifelt ließ sie ihren Geist nach außen gleiten. Wie lange schon, wusste sie nicht. Sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Es mochten nur Augenblicke seit ihrem Kontakt mit Zemal vergangen sein oder auch Stunden. Endlich spürte sie wieder etwas, viele Menschen, weit im Süden. Erneut jagte sie jedem Gedanken nach, der irgendwie an Zemal erinnerte. Erneut gestaltete sich die Suche schwierig. Alles sprach dafür, dass Zemal wieder von den Erinnerungen der Alten verdrängt worden war. Doch Mo gab ihn nicht auf, sie durfte nicht. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich schließlich aus. Zemal stand vor ihr, besser die kümmerlichen Reste, die von seinem Selbst übrig waren. Mo kannte die Prozedur nun schon, verstärkte seine Erinnerungen, fütterte sie mit gemeinsamen Erlebnissen. Er zeigte sich dankbar für jedes noch so kleine Stück seiner Identität. Und letztlich gewannen sie die Hoheit über seinen Körper zurück. Mo sah durch Zemals Augen in die Einöde, die veränderte Einöde. Eine Abordnung Verdammter kam ihnen entgegen, die Augen schimmernd, so wie ihre eigenen. Wie kamen all die Verdammten hierher? Der Gedanke überkam sie im gleichen Moment wie Zemal. Dieser Gleichklang beruhigte sie irgendwie. Die Verdammten sandten Gedankenbotschaften aus, kommunizierten, so wie Mo mit Zemal. Sie störten die Verbindung, Mo krallte sich förmlich in Zemals Gedanken fest.
    „Ruhe. Eure Gedanken sind ganz ruhig. Ihr befindet euch an einem friedlichen Ort, alle Sorgen ziehen vorüber“,  flüsterten die Verdammten zu ihnen herüber.
    „Was macht ihr hier?“, fragten Zemal und Mo.
    „Zemal? Bist du das?“, fragte jemand.
    „Großmutter? Älteste Piri!“, antworteten Zemal und Mo im Duett.
    Während sich Zemal freute, fühlte sich Mo unbehaglich. Sie und Älteste Piri waren keine Freundinnen.
    „Der Alte behauptet, ihr wolltet die Welt zerstören. Ich glaube ihm nicht. Er hat uns etwas in unsere Köpfe gepflanzt, uns allen. Seither spüre ich, was andere Denken. Schrecklich“, meinte Piri.
    Hinter den Verdammten, etwa in der Mitte von Nadamal, schoss plötzlich ein dünner, greller Lichtstrahl durch die Wolken, trieb sie regelrecht auseinander. Wo er den Boden traf, quoll sofort Staub und Dampf auf. Der Boden zitterte spürbar. Der aufgewirbelte Staub wuchs schnell zu einer regelrechten Walze heran, breitete sich schnell nach allen Seiten aus. Bald schon sah man vom Lichtstrahl nur noch den oberen Teil. Das beruhigende Flüstern der Verdammten verstummte nach und nach. Jeder blickte wie gebannt auf den Lichtstrahl und die sich nähernde Staubwalze. Mo spürte einen Schwall feuchter, heißer Luft, die über Zemals Gesicht strich. Das anfangs noch angenehme Gefühl wurde schnell brennend, je heißer die Luft wurde. Die Verdammten rannten ihnen nun entgegen, so schnell, wie selbst Mo und Zemal es nie für möglich gehalten hätten. Die Staubwalze war schneller. Sie erreichte die ersten Verdammten, sie flammten kurz auf und zerfielen zu Asche.
    „Was ist das? Es ist verdammt hei …“, fragte Piri noch.
    Panik ergriff nun auch die Menschen um Zemal. Sie rannten wild durcheinander, suchten einen Ausweg. Aber wo sollten sie Schutz finden, es gab nur schlammigen Boden und ein paar vereinzelte Felsen. Hinter den Felsen kam es zu Tumulten, jeder versuchte, einen Platz zu finden. Zemal blickte der Staubwalze wie gelähmt entgegen. Der brennende Schmerz auf seiner Haut ließ Mo aufschreien. Dann riss die Verbindung ab.
    ***
     „Was wollen wir denn im Kerker?“, maulte Isi.
    „Wir haben den ganzen Palastbezirk abgesucht und nichts gefunden. Es ist der einzige Ort, an dem sie noch sein können“, entgegnete Kirai genervt.
    Ein dumpfes Dröhnen in der Ferne ließ ihn kurz aufblicken. Am Horizont fiel ein heller Strahl vom Himmel. Kirai beobachtete ihn für einen Moment. Da braute sich wohl ein mächtiges Unwetter zusammen, ein derartiges Schauspiel hatte er noch nie gesehen. Es faszinierte ihn, für eine Weile vergaß er darüber

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