Die Legende der Dunkelheit: Thriller
ausmachen, wenn ich mich zu Ihnen setze?« Die Frau erhob sich und streckte ihm die Hand hin. »Pamela Weiss.«
»Paul Busch«, erwiderte Busch, stand auf und schüttelte ihr lächelnd die Hand.
»Ich will ja nicht aufdringlich sein«, sagte Pamela, während sie Platz nahm, »aber Sie haben Ihre Frau erwähnt, und das sagt viel über einen Mann, und ich hasse es, allein zu essen.«
Busch lächelte immer noch. Er liebte Jeannie, und es war ihm nie in den Sinn gekommen, sie zu betrügen. Die Selbstbestätigung, die er empfand, wenn eine Frau ihm Beachtung schenkte, hatte er jedoch immer genossen. Er hatte also jemanden kennengelernt, eine Frau, und er hatte achtzehntausend Dollar gewonnen. Eigentlich war er stolz auf sich. Das Glück war auf seiner Seite, und das nahm er als ein gutes Zeichen in Bezug auf ihre Chancen später.
Kapitel 32
M ichael und Busch fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben zu ihren Zimmern im Venetian. Jeder von ihnen trug eine große Reisetasche über der Schulter, und sie sahen aus, als wären sie gerade angekommen, um ein paar Tage im Hotel zu verbringen. Sie betraten Michaels Suite und ließen die Taschen aufs Bett fallen. Michael schaute auf seine Armbanduhr: Es war kurz nach 22.00 Uhr.
Busch griff in seine Reisetasche und zog vier zusammengerollte Kletterseile heraus, drei Klettergurte, Karabinerhaken und Abseilachter sowie drei Messer und drei Overalls aus Lycra.
Michael öffnete seine Tasche und holte einen dünnen Schlauch hervor, einen kleinen diamantgehärteten Bohrer und mehrere schwarze elektronische Kästchen. Dann zog er eine wahnsinnig vollgepackte Aktentasche heraus, eine Metalldose, so groß wie ein Buch, aus der ein langer Draht ragte, und zwei Schlüsselkarten des Venetian.
»Bevor wir loslegen, brauche ich eine Antwort auf ein paar Fragen.«
»Die da wären?«, sagte Busch, während er ihre Ausrüstung sortierte.
»Wie zum Teufel ist Lucas an dermaßen detaillierte Informationen über KC und mich herangekommen?«
»Was weiß ich?! Interpol –«
»Scheiße, die hatten mich noch nie im Visier, und KC auch nicht. Lucas kennt zu viele intime Details. Er wusste Bescheid über Einbrüche, die ich begangen habe, von denen da, wo ich sie begangen habe, kein Mensch etwas weiß. Er wusste Bescheid über den Vatikan, den Kreml, den Topkapi Palast. Er wusste Bescheid über KCs Aktionen, als wäre er dabei gewesen.«
»Nun, wer weiß so viel über euch beide?«
»Nur KC, Simon und du.«
Busch nickte und überlegte eine Weile. »Eins muss ich zugeben«, meinte er dann. »Verpfeifen würde ich dich schon, aber nicht an die Regierung. Ich meine, ich bitte dich: Keiner zahlt so schlecht wie die, dafür sind die bekannt.« Busch lächelte. »Simon ist es nicht, und KC ist es auch nicht.«
»Genau. Mit anderen Worten: Wie wollen wir verhindern, dass diese Informationen an die Öffentlichkeit dringen, selbst wenn wir das hier irgendwie überstehen? Ich muss wissen, wer das alles ausposaunt hat, und dafür sorgen, dass das aufhört; nicht so sehr meinetwegen, wohl aber KC zuliebe.«
»Okay.« Busch nickte. »Aber damit können wir uns ein andermal so richtig amüsieren; jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, KC zurückzubekommen. Und da ich dich kenne, fragte ich dich gar nicht erst, wie du das anstellen willst, erzähl mir also einfach nur, was du geplant hast, um diesen Typen reinzulegen, ihm und seinen Kameraden mit Anlauf in den Arsch zu treten und das Mädchen trotzdem zu retten.«
Michael grinste.
Busch lachte auf. »Genau das wollte ich sehen«, meinte er.
Michael überprüfte seine Ausrüstung und klappte eines der schwarzen Kästchen auf, um nachzusehen, ob das Display mit den Höhen- und Positionsangaben aufleuchtete. Er klappte es wieder zu, legte es aufs Bett und nahm sich eine der Schlüsselkarten.
»Was ist das?«
»Das ist der Schlüssel, der mir göttliche Kraft verleiht.«
Buschs Gesichtsausdruck verriet, dass er nicht verstand.
»Ich habe ihr Sicherheitssystem gehackt und dieses Ding hier so codiert, dass ich damit so ziemlich überallhin kann, wo Gott hinkann, zumindest was die Räume in diesem Hotel betrifft.«
»Hammermäßig, und wo gehen wir jetzt hin?«
»Jetzt treffen wir uns mit KC.«
Michael zog seine persönliche General-Schlüsselkarte durch das Lesegerät über der Türklinke, und der Riegel löste sich.
Er und Busch marschierten in die Suite und stießen auf Lucas, der gerade das Steak verzehrte, das der Zimmerservice auf einem Rollwagen
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