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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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etwa fünfzig Meter weiter hinten Stellung, gut verborgen im Dickicht des Dschungels. Busch klappte das Fußteil seines Scharfschützengewehres auf und richtete das Zielfernrohr aus, während Jon ihm die Ziele nannte.
    »Drei Wachen.«
    »Nummer eins …« Busch zielte und erschoss den Mann mit einer einzigen Kugel.
    Busch drehte das Zielfernrohr, um Annie ins Fadenkreuz zu bekommen, doch die duckte sich und suchte mit den Augen den Dschungel ab, die Waffe immer auf KC gerichtet. »Komm, du Aas, schenk mir dein schönstes Lächeln, und –«
    Aus den Augenwinkeln sah Busch, wie Jon die Waffe plötzlich auf ihn richtete. Ohne nachzudenken, ließ Busch das Gewehr los, griff mit der einen Hand nach dem Lauf von Jons Waffe und drückte ihn nach oben, während er die andere Hand zur Faust ballte und Jon so heftig ins Gesicht schlug, dass es den jüngeren Mann rücklings auf den Boden des Dschungels warf.
    Busch war außer sich vor Wut, weil Jon sie benutzt hatte, fuchsteufelswild, weil er nicht auf sein Gefühl gehört und ihn auf dem Festland zurückgelassen hatte.
    Jon erholte sich schnell und rollte sich herum. Obwohl er benommen war, holte er mit dem linken Fuß aus und traf Busch in die Rippen, und ein lautes Knacken hallte durch den Dschungel. Dann drehte er sich um die eigene Achse und verpasste Busch eine Reihe von Schlägen und Tritten, schlug auf ihn ein, schnell und präzise; jeder Schlag war so platziert, dass der sehr viel kräftigere Mann langsam zu Boden ging.
    Busch hasste Kampfsport: die eleganten, ballettartigen Bewegungen, die Philosophie hinter jedem Tritt und jedem Handkantenschlag. Er zog Straßenkämpfe vor, Boxen, brutale Gewalt. Und jetzt ließ er alles heraus, ließ seinen Zorn in seine Fäuste fließen. Er stieß Jon weg und schlug dann auf ihn ein, immer wieder. Und obwohl Jon den einen oder anderen Schlag abwehren konnte, half ihm das nicht viel, denn Busch mit seinem eins fünfundneunzig langen Körper war bei jedem Schlag, der traf, im Vorteil, sodass er Jon schließlich in die Knie zwang.
    »Du verdammter Dreckskerl«, fluchte Busch, als er sich vor Jon aufbaute. Allmählich kam er wieder zu Atem, blickte hinunter auf den blutverschmierten Mann am Boden. Dann schaute er kurz auf und bemerkte, dass auf dem Deck der chinesischen Dschunke niemand mehr war, nur noch die tanzenden Flammen; alle hatten Deckung gesucht.
    Und als er wieder nach unten schaute, verfluchte er sich dafür, dass er nicht auf seinen Instinkt gehört hatte, verfluchte sich dafür, dass er zugelassen hatte, dass etwas seine Urteilsfähigkeit trübte – und dann verfluchte er sich gleich noch einmal, denn Jon war entwischt.
    Xiao packte KC an den Haaren, riss sie hoch und nahm sie in den Schwitzkasten, hielt ihr mit der anderen Hand das jian an die Kehle. Er zerrte sie über das Deck, wobei ihre Füße Mühe hatten mitzuhalten.
    »Wenn euer Freund noch einen Schuss abgibt, stirbt sie.«
    Michael wandte sich zum Dschungel, hob die Hände und schüttelte heftig den Kopf. Annie und die beiden Wachposten, die überlebt hatten, standen etwa drei Meter hinter Michael, Simon und Lucas, und zwangen die drei mit den Waffen, Xiao über die Landungsbrücke nach unten zu folgen.
    Jon stand plötzlich auf dem Kai, lief mit blutverschmiertem Gesicht an ihnen vorbei und auf Annie zu. »Bist du okay?«
    Annie schüttelte den Kopf. Ihre einstmals dunklen Augen hatten kaum noch Farbe, und ihr Gesicht war schmerzverzerrt.
    Xiao starrte Jon an. »Du hast alle verraten: mich, diese Leute da, sogar Annie. Ich glaube, dass du stirbst, darin sind wir uns alle einig. Aber … noch nicht.«
    »Isaac«, rief Xiao. »Bring mich bitte zu dem Mann, der dich geheilt hat, oder ich töte diese Leute hier einen nach dem anderen, und den Anfang mache ich mit dieser hübschen Blondine.«

Kapitel 60
    S ie gingen über den weißen Vorplatz und betraten den Tempel. Xiaos Wachmänner und Jon schwärmten aus und suchten die Gänge ab.
    »Wahnsinn«, höhnte Xiao. »Hier hat man der Vergangenheit ein Denkmal gesetzt, wie bewegend.«
    Sekunden später führten seine beiden Wachen vier Chinesen in den Tempelraum.
    »Wer von euch ist Herr über die Tränen des Phoenix ?«, fragte Xiao auf Chinesisch.
    Die vier ähnlich gekleideten Männer antworteten nicht und hielten den Blick gesenkt.
    »Von denen hat hier keiner etwas zu sagen«, bellte Xiao seine Männer an. Er drehte sich zu Lucas und sprach auf Englisch weiter: »Wo ist er?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gab

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