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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Lucas zur Antwort.
    »Wir haben jeden Raum durchsucht«, sagte einer von Xiaos Männern.
    »Nur den da nicht«, entgegnete Xiao und wies auf die drei Türen am anderen Ende des Raums und marschierte darauf zu, gefolgt von den anderen. Während die Hintertüren in der Verbotenen Stadt in weitere Innenhöfe führten, gelangte man hier in einen von Fackeln beleuchteten Gang, der sich wie eine lang gestreckte Höhle in den Vulkanberg fraß.
    Als sie den Gang durch die mittlere Tür betraten, wurde klar, dass dieser Tunnel nicht von Menschenhand ausgehoben worden war, sondern dass es ihn schon immer gegeben hatte, seit Hunderten, wenn nicht gar Tausenden von Jahren. Es war ein Vulkanschlot; Wände und Decken sahen aus, als wären sie aus schwarzem Glas, weil sich die Lava so rasend schnell abgekühlt hatte. Der schwarze Obsidian warf die Flammen der Fackeln zurück wie ein Spiegel, was den ganzen Höhlengang in unheimliche Lichtspiele tauchte.
    Als Michael nach oben blickte, konnte er Sterne an der Decke sehen, die funkelten und ihm zublinzelten. Und er wusste sofort, was er da sah: Da es sich bei dem Tunnel um einen Vulkanschlot handelte, einen Weg, der tief in die Erde hineinführte, waren überall Diamanten – wie in den riesigen Minen in Afrika; aus diesen Schloten wurden die Kristalle des reichen Mannes gefördert.
    Sie gingen weiter, bis der Tunnel in einer großen Höhle endete, einer Sackgasse, an deren Ende ein kleiner See lag, dessen Oberfläche so glatt war wie Glas.
    »Da will uns ja wohl einer verarschen«, sagte Jon. »Was soll das bedeuten? Ist der einfach weggeschwommen?«
    »Wer?«, fragte Xiao.
    »Zheng He.«
    Xiao reagierte nicht. Er ließ KC los, und Michael wollte zu ihr laufen, doch die Wachen hielten ihn zurück. Xiao begann, in der Höhle herumzugehen.
    Isaac Lucas schaute Annie an. »Sind Sie auch infiziert?«
    Annie schaute Lucas an, doch sie antwortete nicht.
    »Haben Sie gedacht, Sie würden für mich arbeiten? Für die Regierung der Vereinigten Staaten?«, fragte Lucas im Flüsterton.
    Annie schwieg weiter, was ihm seine Frage beantwortete.
    »Er hat Sie benutzt«, flüsterte Lucas weiter, »er hat Sie manipuliert.« Er versuchte, Annie dazu zu bringen, dass sie reagierte. »Und er wird Sie umbringen. Ich weiß, wie schlimm Ihre Schmerzen sind, ich war selbst infiziert. Und es wird noch viel schlimmer. Schauen Sie doch nur, was sie durchmacht.«
    Lucas wies mit dem Finger auf KC, die mit bleichem Gesicht neben ihnen auf dem felsigen Boden lag und vor Kälte zitterte.
    »Sie sollten beide wissen, dass es die Tränen des Phoenix wirklich gibt, doch es ist nicht mehr genug davon da. Was noch da ist, reicht nur noch für einen, und im Teilen war mein Bruder noch nie gut.«
    »Isaac«, schrie Xiao vom anderen Ende der Höhle her, wo er vor dem kleinen See stand. »Ist er hier hineingesprungen?«
    »Die Schmerzen fühlen sich richtig gut an«, erwiderte Isaac. »Ich kann es an deiner Stimme hören.«
    »Du wirst entscheiden, wen ich zuerst töten soll«, drohte Xiao.
    Eine kleine Ewigkeit verging, und aller Augen ruhten auf Isaac.
    »Ja«, gab Lucas schließlich zu, »er ist da hineingesprungen.«
    »Ich übernehme das«, meldete Jon sich sofort freiwillig.
    »Nein, du gehst zurück zum Eingang und sorgst dafür, dass keiner mehr hier hereinkommt«, befahl Xiao, und dann sah er Simon an. »Du machst das, Priester. Du und St. Pierre. Ihr findet diesen Mann, von dem Jon glaubt, er sei Zheng He, und ihr bringt ihn zusammen mit den Tränen des Phoenix her, oder ich werde sie alle töten, und sie wird als Erste dran glauben.« Xiao zeigte mit seinem Schwert auf KC.
    »Und für den Fall, dass hier irgendjemand Zweifel hat …« Xiao ging auf einen von San Baos Männern zu, packte ihn von hinten und stieß ihm das Schwert mit solcher Wucht in den Rücken, dass die blutige Spitze aus dem Bauch wieder austrat. Xiao zog das jian wieder heraus und warf den sterbenden Mann in den See, in dem sich blutige Strudel bildeten. »Nur für den Fall, dass sich irgendjemand fragt, wie ich es wohl machen werde.«
    Michael quetschte sich an seinem Bewacher vorbei, versuchte, zu KC zu gelangen, aber der Wachmann packte ihn brutal im Genick.
    »Lass ihn los«, bellte Xiao. »Er soll ruhig mit ihr sprechen, sie ist seine einzige Motivation.«
    Michael riss sich von dem Klammergriff seines Bewachers los und kniete sich neben KC. Ihre Augen waren nur noch halb geöffnet, ihr Körper zitterte und bebte. »Hallo.«
    »Selber

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