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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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verschwunden.
    »Nǐ hǎo. Wǒmen de yìsi shì ni shanghái«, sagte Simon auf Chinesisch und begrüßte den großen schweren Mann und die anderen im Raum, sagte ihnen, dass er ihnen nichts Böses wollte.
    Die Männer reagierten nicht, und die Anspannung, die im Raum lag, war mit Händen zu greifen. Aller Augen richteten sich auf den großen, schwergewichtigen Mann, der malte.
    »Wenn ihr uns nichts Böses wollt«, sagte der auf Chinesisch und wies im nächsten Moment auf Simons Pistole im Holster, »warum seid ihr dann bewaffnet?«
    »Als Schutz gegen das Unbekannte«, antwortete Simon.
    »Hast du Angst vor dem Unbekannten?« Der Mann legte seinen Pinsel nieder.
    »Nein, ich bin nur auf der Hut, ich möchte nicht unvorbereitet damit konfrontiert werden.«
    »Dein Freund neben dir ist vor zwei Tagen hier angekommen.« Der Mann erhob sich von seinem Stuhl, er war fast so groß wie Busch. »Er hat auch gesagt, er wolle uns nichts Böses, und trotzdem hat einer seiner Männer einen unserer Freunde getötet.«
    Simon schaute Lucas an. »Er sagt, ein Mitglied Ihres Teams habe einen seiner Männer umgebracht.«
    »Das war ein Unfall.« Voller Reue senkte Lucas den Kopf. »Sie können ihm sagen, dass der Mann, der diese Tat begangen hat, tot ist.«
    »Wie?«
    »Das war der Mann, den ihr von eurem Boot aus erschossen habt, als ihr den Fluss heraufgefahren seid.«
    Simon wandte sich wieder dem schwergewichtigen Maler zu und sprach auf Chinesisch weiter. »Es tut mir unendlich leid, und das Gleiche gilt auch für Colonel Lucas. Er möchte, dass Sie wissen, dass der Mann, der Ihren Freund getötet hat, nicht mehr am Leben ist.«
    »Dass einer für den Tod eines anderen mit dem Leben bezahlt, sollte keinen Menschen trösten.« Der große schwere Mann schüttelte den Kopf.
    »Ich heiße Simon.«
    »San Bao«, sagte der mit einer kräftigen Bruststimme.
    »Sind Sie ein gläubiger Mensch?«, fragte Simon und betrachtete die Bekleidung des Mannes.
    »Ich glaube an viele Dinge, falls Sie das meinen.« San Bao lächelte. »Sind Sie ein gläubiger Mensch?«
    »Ich bin Priester.«
    »Und trotzdem reisen Sie mit einer Waffe.«
    Simon nickte. »Ich habe nie behauptet, dass ich ein Heiliger bin.«
    San Bao bedachte ihn mit einem breiten Grinsen, und seine Gesichtszüge entspannten sich, was auch die Anspannung der anderen Männer im Raum zu lösen schien.
    »Ist Ihr Name wirklich San Bao …?«, fragte Simon.
    Der Mann schüttelte den Kopf und lächelte. »Ihr Freund, der keine Ahnung hat, was wir zwei hier reden, hat mir die gleiche Frage gestellt.«
    »Sind Sie Mönch?«
    »Nur ein Mensch.«
    »Sind Sie schon lange hier?« Simon sah sich in dem Raum um. Er war schlicht: An den Wänden waren Regale, auf denen Porzellangefäße mit verschiedenen Tintenarten und Farben standen. Aus einem breiten Fenster konnte man auf den Wasserfall blicken, der aussah, als sei er einem Traum entsprungen.
    »Ich habe den größten Teil meines Lebens hier verbracht.«
    »Dann kennen Sie diese Insel besser als jeder, der ein Buch gelesen hat.«
    »Das kommt auf das Buch an.«
    »Ist das Penglai?«, fragte Simon.
    »Ah, Kinderbücher. Sie sind zwar Geistlicher, aber Sie reden, als glaubten Sie, Legenden seien Wirklichkeit und nicht Gleichnisse. Sind Sie Christ?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie sich plötzlich in einem wunderschönen Garten befänden, in dessen Mitte ein Apfelbaum steht, um dessen Stamm sich eine Schlange windet, würden Sie dann davon ausgehen, dass Sie im Garten Eden sind?«
    »Verstehe«, erwiderte Simon. »Eine Frau, die mit uns reist, wurde mit dem Atem des Drachen infiziert.«
    »Wann?«
    »Vor fünf Tagen. Sie liegt im Sterben.«
    »Das Leben ist endlich«, erwiderte San Bao.
    »Ach ja?«, sagte Simon und schaute den Mann mit festem Blick an und ließ die Frage im Raum stehen. »Bald wird noch jemand auf die Insel kommen, und dieser Mann ist gefährlich.«
    »Sehr viel Betrieb auf dieser Insel.«
    »Dieser andere Mann wurde auch vergiftet und sucht ebenfalls nach dem Gegenmittel, das dieser Mann hier von Ihnen bekommen hat, aber ich fürchte, dass er Gewalt anwenden wird, um es sich zu beschaffen.«
    San Bao starrte Simon an. »Es gibt ein Gegenmittel, aber das reicht nur für einen, mehr ist nicht mehr da. Ihr Freund ist infiziert hierhergekommen, mit Gewehren, und hat das Heilmittel verlangt, und wie ich Ihnen schon sagte, hat einer seiner Männer meinen Freund getötet, bevor wir ihn heilen konnten. Er ist ein Mann des Krieges, und wenn er

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