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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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tun?«
    Michael nickte.
    »Das kann ja wohl echt nicht dein Ernst sein.« Busch schüttelte den Kopf. »Wie konntest du so etwas Schönes und Gutes dermaßen versauen, und dann gleich so schlimm? Du hast sie angelogen, und das war nicht nur eine kleine Notlüge. Sie hatte allen Grund, dich zu verlassen. Und mich hast du auch angelogen, aber darüber reden wir später.«
    »Ich brauche jetzt keine Strafpredigt.«
    »Die bleibt dir aber nicht erspart. Weißt du, wie schwierig das ist, überhaupt einmal jemanden zu finden, den man liebt? Als Mary gestorben ist, bist du mit ihr gestorben. Du hast über ein Jahr gebraucht, um aus diesem Loch wieder herauszukommen, und was ist dann passiert? Du hast KC getroffen. Peng, du bist wieder am Leben. Ihr zwei solltet längst verheiratet sein. Du hast zu lange auf dem Ring gesessen, statt ihn ihr zu geben.« Busch tigerte durch den Raum und geigte Michael die Meinung, als wäre er sein Vater.
    »Du hättest sie nie gehen lassen dürfen, du hättest betteln, sie anflehen müssen, aber man lässt doch nicht zu, dass einen so ein Mensch verlässt.«
    »Das weiß ich, Paul«, erwiderte Michael, und dabei schwang Trauer in seiner Stimme mit.
    Busch konnte es in Michaels Augen sehen – seit Marys Tod hatte er seinen Freund nicht mehr so bekümmert gesehen –, also hörte er endlich auf, durch den Raum zu tigern.
    »Und wo zum Teufel ist Simon?«, fragte Busch und klang jetzt wieder ganz ruhig. »Das ist alles seine Schuld.«
    »Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen. Ich kann ihn nicht erreichen.«
    »Natürlich nicht.« Busch wurde sofort wieder wütend.
    »Der wird schon wieder auftauchen.«
    »Und wann? Wenn du tot bist?«
    »Ich hätte mich weigern können, den Einbruch zu begehen.«
    »Hast du aber nicht«, gab Busch zurück.
    Michael schob das iPad über den Tisch, strich mit dem Finger über den Bildschirm, und das Video startete. Schweigend sahen sie es sich an. Buschs Atemzüge wurden länger, langsamer, man konnte seine Wut förmlich hören.
    Als der zweiminütige Film endete, saßen sie erst einmal stumm da und starrten auf das eingefrorene Bild, das Annie zeigte.
    Busch ließ das, was Michael ihm erzählt hatte, auf sich wirken.
    »Wie kann es sein, dass jemand mitten auf der Straße kaltblütig erschossen wird und man nichts davon in den Nachrichten hört?«, fragte Busch.
    Michael schüttelte den Kopf.
    »Auf welchem Revier warst du?«
    »Downtown, One Police Plaza.«
    »Warum, um alles in der Welt, hat man dich dahin gebracht?«
    »Du machst Witze, oder? Woher zum Teufel soll ich das denn wissen?«
    »Da bearbeiten sie Fälle des Bundes und des Staates New York. Es ist absolut unvorstellbar, dass die dich gehen lassen, nachdem es einen Toten gegeben hat, und das auch noch ohne offizielles Verhör.« Michael schüttelte den Kopf.
    »Komm, wir gehen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, hastete Busch zur Tür. Michael schnappte sich seinen Aktenordner und das iPad. »Wohin?«
    »Wir holen uns ein paar Antworten.«
    Michael saß im Büro des Captains des Byram Hills Police Departments auf dem Sofa. Das Revier war leer, bis auf die beiden Cops, die Dienst hatten, und den Schreibtischbeamten; alle anderen waren an einem Dienstagabend um 23.30 Uhr entweder auf Streife oder zu Hause im Bett und schliefen.
    »Also, es geht um diesen Knaben hier.« Busch betrat den Raum und warf ein frisch ausgedrucktes Foto auf den Tisch, das Colonel Lucas in Paradeuniform zeigte, auf der Brust massenhaft Orden. »Der feine Herr Oberst, West Point, drei Einsätze, ein hochdekorierter Held. Er arbeitet im Fernen Osten für den Abwehrdienst, und das ist auch so ziemlich das Einzige, was wir in Erfahrung bringen werden. Was es sonst noch über ihn zu wissen gäbe, ist alles unter Bürokratie verschüttet. Die meisten Leute glauben, es gibt ihn gar nicht.«
    »Und du hast ihn trotzdem gefunden?«, fragte Michael und sah sich das Foto an. Lucas war auf einem offiziellen Empfang, stand mitten unter militärischen Größen aus allen Teilen der Streitkräfte.
    »Ich habe ihn nicht gefunden «, schoss Busch zurück. »Captain Delias Sohn arbeitet im Pentagon für die Army, und ich habe gerade den letzten Gefallen verbraucht, den er mir noch geschuldet hat, als ich den Captain geweckt habe, damit er mir diese Info gibt. Der würde sich vor Wut in den Arsch beißen, wenn er wüsste, dass wir hier sind. Das war aber nicht der einzige Anruf, den ich gemacht habe.«
    Michael konnte die Wut in den Augen seines

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