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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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auf einmal das Gefühl, als würde sie irgendwie in der Falle sitzen, als hätte sie gerade einen sehr dummen Fehler gemacht.
    Pete Williamson, Pilot bei der US Navy in voller Uniform, steckte den Kopf aus dem Cockpit und begrüßte sie mit einem knappen Nicken. Er kannte seine Passagiere nicht, kannte sie nur in den seltensten Fällen, denn meist hatten sie eine Mission, die über seiner Sicherheitsstufe stand. Obwohl er normalerweise nicht hinterfragte, wohin er fliegen sollte und was seine Passagiere taten, war das heute eine etwas andere Geschichte. Die beiden Frauen waren nicht das, was er erwartet hatte. Annie Joss und ihr Militärkamerad Rick Vajos hatten eine Unbedenklichkeitsbescheinigung durch den Militärischen Geheimdienst. Man hatte ihn darüber informiert, dass sie mit einem dritten Passagier reisen würden, einer Engländerin. Aber wer sie war und in welcher Verbindung sie zu Joss und Vajos stand, das würde er wahrscheinlich nie in Erfahrung bringen.
    Williamson schloss die Cockpittür und schnallte sich an. Er brachte die Triebwerke auf Touren und gab seine Flugroute ein. Er hatte zufällig gehört, dass sich die beiden Frauen über Kent unterhalten hatten. Da war er seit Jahren nicht mehr gewesen, und als er jetzt daran dachte, hatte er sofort den Geschmack von warmem Bier, nicht ganz garen Fischstäbchen und fetttriefenden Pommes Frites im Mund. Er hatte nicht das geringste Bedürfnis, dorthin zurückzukehren, und war dankbar, dass das nicht ihr Zielort war. Die Route, die er in den Bordcomputer eingab, war wesentlich reizvoller. Er war noch nie dort gewesen, und soweit er wusste, gab es zwischen der Stadt und dem US-amerikanischen Militär keinerlei Verbindung.
    Während die Maschine auf ihre Reisehöhe von achttausend Metern stieg, fragte er sich, was um alles in der Welt diese beiden Frauen wohl vorhatten in der altehrwürdigen spanischen Stadt Granada.

Kapitel 6
    M ichael stürzte durch die Eingangstür in sein Haus, und seine drei Hunde rannten hinter ihm her. Als er One Police Plaza verlassen hatte, war es draußen bereits stockdunkel gewesen. Niemand hatte ihm Beachtung geschenkt, als er den Verhörraum verließ. Der diensthabende Beamte hatte ihm kommentarlos seine Armbanduhr, seine Schlüssel und seine anderen persönlichen Sachen zurückgegeben. Kein Mensch stellte infrage, dass er so plötzlich ging. Es war, als wäre er auf einmal nur noch ein Besucher und nicht mehr der Tatverdächtige, den man fünf Stunden zuvor in Handschellen hereingeschleppt hatte. Er winkte ein Taxi heran und gab dem Fahrer zweihundert Dollar, damit der ihn zurück nach Westchester, zum Bahnhof von North White Plains, brachte, und zwar so schnell wie möglich. Er durfte keine Zeit verlieren.
    Michael rief KC auf ihrem Handy an, aber sie nahm nicht ab. Er rief zu Hause an, aber auch da war sie nicht. Er wusste zwar, wo sie war, weil er das Video gesehen hatte, doch er brauchte noch zusätzliche Beweise.
    Als er durch die Eingangshalle ins Esszimmer rannte, sah er den Brief, der mitten auf dem Tisch lag. Er nahm ihn und steckte ihn in seine Hosentasche; zu lesen brauchte er ihn nicht, denn er wusste auch so, was darinstand. Ohne innezuhalten, lief er weiter, durch die Küche, hinaus in die Garage und in das daran angrenzende Büro.
    Michael betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Sein Büro war keineswegs das typische Arbeitszimmer eines Mannes, der eine große Firma leitete. Neben einem Mahagonischreibtisch, Besuchersesseln und einem Sofa gab es eine komplette Werkbank, die mit Elektronik vollgestellt war.
    Michael war ein Bastler, geschickt mit den Händen, ein Talent, das sein Adoptivvater ihm weitergegeben hatte. Alex St. Pierre war ein Mann gewesen, der, wenn er nicht gerade den Buchhalter spielte, in seiner Garage Uhren baute, Autos reparierte oder der kunsthandwerklich gestaltete, was seine Fantasie ihm eingegeben hatte. Obwohl Alex nicht sein Blutsverwandter gewesen war, spürte Michael, dass er ihm diese Fähigkeit »vererbt« hatte. Zuerst war es ein Hobby für ihn gewesen, Dinge zu bauen und zu gestalten, aber inzwischen war es sein Broterwerb geworden, Sicherheitssysteme für Unternehmen und für die Industrie zu entwickeln.
    Michael klappte seinen Computer auf, schnappte sich das Telefon, das auf dem Tisch lag, und gab schnell eine Nummer ein. Es läutete dreimal, dann schaltete sich die grußlose Mailbox mit einem Piepton ein.
    »Was zum Teufel war in Italien los, Simon? Was hätte in

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