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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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zog ein vergrößertes Foto des Mannes heraus. »Die Bilder, von denen ich angenommen habe, dass ich sie brauchen würde, habe ich schon alle vergrößert.«
    Sie starrten auf den Mann: Er war über einen Meter achtzig groß, hatte einen Bürstenhaarschnitt, und seine Körperhaltung hatte etwas Militärisches.
    »Ich habe mir dieses Ding jetzt schon ein paarmal angeschaut, aber ich kann sonst niemanden entdecken, was allerdings nicht heißt, dass da nicht noch andere sind. Das ist der Kennedy Airport. KC hat zwar nicht gesagt, wo sie hinwollte, und ihr Brief enthält auch keinen Hinweis darauf, aber ich schätze mal, dass sie zurück nach England wollte. Ihr Pass war verschwunden. Ich habe versucht, ihre Schwester anzurufen, aber da hat niemand abgenommen.«
    »Na ja, wenn diese Leute sie sich geschnappt haben, könnte sie inzwischen überall sein«, sagte Busch.
    Michael überging diese Bemerkung und scrollte sich durch das Video, als blätterte er Seiten um. Schließlich hielt er inne bei einem Bild, das die zwei Frauen im Profil zeigte, mit geschulterten Taschen, in ein Gespräch vertieft. Michael zeigte auf den Anhänger an der Tasche.
    Er griff in seine Akte und zog das Foto heraus, das eine Vergrößerung des Anhängers zeigte, der an Annies Tasche hing, auf dem in Gold und Schwarz das Wort Tridiem stand.
    »Das bedeutet ›dritter Tag‹«, erklärte Michael.
    »Ich hatte auch mal Latein.«
    »Ist ein kleines privates Sicherheits- und Militärunternehmen im Stile von Blackwater; Elitesoldaten machen da viel Kohle mit dem, was sie bei ihren Spezialeinsätzen gelernt haben. Bloß sind die hier bei der Auswahl ihrer Leute noch sehr viel pingeliger, wählen noch gezielter aus, und sie haben einen tadellosen Ruf und sind ganz in Privatbesitz. Da gibt es über keinen Auftrag irgendwelche Daten, und auf der Website wird nur der Vorstandschef genannt, Lee Richards. Ihren Sitz hat die Firma in der Schweiz.«
    »Sie ist eine Söldnerin?«, fragte Busch.
    »Ich weiß nicht, wie man sie nennen soll, aber im Moment steht sie unter Lucas’ Befehl. Und seine Sekretärin ist sie nicht.«
    Busch schwieg, denn er musste erst einmal verdauen, was Michael da gerade gesagt hatte.
    »Ich bin diesen Computer durchgegangen«, sagte Michael und deutete auf das iPad. »Der ist nagelneu, ist gestern in dem Apple Store auf der Fifth Avenue gekauft und bar bezahlt worden. Es muss aber irgendeinen Weg geben, diese Frau aufzuspüren.«
    »Da stochern wir im Nebel. Sie könnte überall sein, und damit meine ich nicht nur überall in New York.«
    »Ich weiß«, erwiderte Michael, doch er meinte damit etwas völlig anderes.
    »Selbst wenn du diese Sache in Macao durchziehst … woher willst du wissen, dass sie dich und KC nicht trotzdem töten?«
    »Dieser Colonel ist so verzweifelt hinter dieser Kassette her. Wenn ich die in die Finger bekomme, wird er mir alles dafür geben. Das garantiere ich dir. Und sollte er sich darauf nicht einlassen, werde ich nicht nur seine Kassette zerstören, sondern es auch noch so tun, dass es das Letzte ist, was er sieht, bevor er stirbt.«
    Busch stand auf und ging durch das Büro, schenkte sich einen Drink ein, den Blick in die Ferne gerichtet. Nach einer Weile schaute er Michael an, als wäre er gerade erst in den Raum gekommen.
    »So.« Busch klatschte in die Hände. »Wann machen wir uns auf den Weg?«
    »Kommt gar nicht in Frage«, erwiderte Michael, und das meinte er ganz ernst.
    »Jetzt hör mir mal gut zu«, sagte Busch in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Ich begleite dich, ob es dir passt oder nicht, und ich tue das nicht deinetwegen und auch nicht, um mich auszutoben oder mal eine Weile von Jeannie wegzukommen. Ich tue es für KC.«

Kapitel 7
    S ie schläft«, sagte Annie und presste das Bordtelefon fest ans Ohr, damit das Heulen der Motoren ihre Worte nicht übertönte.
    »Hat die Wirkung des Beruhigungsmittels denn nicht schon nachgelassen?« Colonel Lucas’ Stimme drang blechern aus dem kleinen Telefonhörer.
    »Das habe ich gar nicht gebraucht, sie ist freiwillig mitgekommen.«
    »Haben Sie ihr gesagt, was sie zu tun hat?«, bohrte Lucas weiter. »Wie hat sie reagiert?«
    Annie starrte aus dem Fenster auf den im Mondlicht schimmernden Atlantik, der sich unter ihnen erstreckte. »Sie weiß es noch nicht.«
    »So war der Befehl nicht.«
    »Trotzdem ist sie bei mir, hier in diesem Flugzeug«, erwiderte Annie und fügte hinzu: »Manchmal können wir Menschen unserem Willen beugen, ohne

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