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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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bestehlen.
    Michael spürte, wie eine tiefe Angst sich seiner bemächtigte, denn erst jetzt erfasste er das ganze Ausmaß dessen, was er hier versuchen sollte. Wenn er überhaupt eine Aussicht auf Erfolg haben wollte, musste er jede Person in diesem Raum blind machen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Carl führte sie in den Server-Raum. In dem riesigen Raum, der knapp hundert Quadratmeter groß war, befanden sich Unmengen Gänge mit Gestellen, auf denen Computer-Server und Interface-Rechner standen, und das bei einer frostigen Temperatur von fünf Grad Celsius, die nicht nur dem Schutz diente, sondern auch eine optimale Leistung garantierte. Die Drähte und Kabel wurden in dicken Bündeln in den Raum geführt und steckten in Stahlrohren, die in die Betonbohlen eingelassen waren. Ohne fragen zu müssen, entdeckte Michael den Videoserver, ein netzunabhängiges System, etwa einen Meter fünfzig groß; die dazugehörigen Leitungen sprossen aus einer Video-Verteilerdose, in der Hunderte und Aberhunderte Drähte und Kabel verschwanden. Michael brauchte sich den Server gar nicht weiter anzusehen. Er kannte ihn gut – er hatte selbst schon zwei davon installiert.
    Er sah Schutzschalter und Fail-Safe-Schalter; es waren gewaltige Überspannungsschalter installiert, um gegen Stromsstöße zu schützen, gegen Blitzeinschläge und elektrische Störfälle, von denen ein einziger das gesamte System lahmlegen konnte. Es gab zwei Back-up-Generatoren, die jeder in einem separaten Raum standen und die Energie für eine Woche liefern konnten, bevor sie wieder aufgeladen werden mussten. Außerdem gab es eine zusätzliche Zentrale, einen Raum, in dem Hunderte fest installierte Monitore standen für den Fall, dass es in Teilen des anderen Raums zu einem Ausfall kam. Man hatte jedes potenzielle Hindernis, Versagen und Unglück berücksichtigt und sich dagegen geschützt.
    »Und falls es hier unten zu irgendwelchen Ausfällen kommt«, sagte Michael leise zu Carl, »wird dann nach Standardprotokoll vorgegangen?«
    »Das gesamte Untergeschoss, alle sechs Etagen, schließen sich fester als die Beine einer Nonne. Die Innentüren verriegeln sich von selbst, die Fahrstühle werden alle zur Hauptebene zurückgerufen, sogar die Feuertreppen machen dicht. Alles wird hermetisch abgeriegelt und bleibt so, bis es Entwarnung gibt und das System wieder funktioniert und läuft.«
    Michael nickte und verbarg seine Furcht, denn die Aufgabe, die er zu bewältigen hatte, war wirklich und wahrhaftig eine Mission Impossible.

Kapitel 17
Die verbotene Stadt
    K C stand mitten auf dem Platz des Himmlischen Friedens und starrte auf die gewaltigen, zehn Meter hohen roten Mauern auf der anderen Seite eines Grabens um den ganzen kaiserlichen Palast, der unter der Bezeichnung Die Verbotene Stadt bekannt war, eine Palaststadt, in der die Zeit stehen geblieben war, eine Welt der Antike im Herzen des modernen Peking.
    Die rote Festung war fast achthundert Meter breit, sodass alles darum herum winzig erschien. An den vier Ecken gab es je einen hohen tiefroten Wachturm, von denen jeder selbst aussah wie ein Palast. So etwas hatte KC bisher noch nie gesehen, obwohl sie in Europa schon vor so manchem Palast gestanden hatte. Die dreistöckigen Bauten wirkten weder klobig noch zweckmäßig, sie erhoben sich vielmehr elegant über der hohen Mauer mit ihren mehrstufigen, übereinander angeordneten Dächern, die mit gelben Ziegeln gedeckt waren und auf deren Ecken Drachen thronten.
    Ein kalter Wind fegte über den offenen Platz, sodass die Menschen sich fest in ihre Jacken hüllten, als sie an diesem kalten Morgen in großen Gruppen auf den Eingang zugingen.
    »Sie kommt zu spät«, haderte Annie. Sie stand neben KC und trug einen langen schwarzen Mantel und eine dunkle Sonnenbrille von Dolce & Gabbana.
    »Was machst du in so einem Fall? Erschießt du solche Leute?«, fragte KC mit einem aufgesetzten Lächeln. »Wir können uns doch einfach einer Führung anschließen und –«
    »Kommt überhaupt nicht infrage. Wir haben nur sehr wenig Zeit. Du hast keine Ahnung, wie viele Menschenleben davon abhängen, dass wir Erfolg haben.«
    »Wenn es dir darum geht, Menschen das Leben zu retten, statt es ihnen zu nehmen, haben wir für das Ganze hier nur einen Versuch. Ich muss wissen, was da hinter diesen Mauern ist. Oder aber du entschließt dich, Michael und mich gehen zu lassen, und suchst dir jemand anderen, der dir hilft.«
    Annie blitzte KC zornig an, die sich einer

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