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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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schließlich wieder aufschaute, stellte sie fest, dass Annie sie anstarrte.
    »Was ist?«, blaffte KC sie an.
    Annie fasste sich an die Nase.
    Daraufhin berührte KC ihre eigene Nase, und als sie den Finger anschließend wieder wegnahm, sah sie, dass er blutig war. »Verdammt noch mal!«
    KC lief ins Badezimmer und tupfte sich die Nase mit einem Papiertaschentuch ab. Sie schaute in den Spiegel und betrachtete prüfend ihr Gesicht, als könnte es ihr die Ursache für das Nasenbluten verraten. Schließlich schüttelte sie den Kopf und setzte sich wieder an den Tisch.
    »Bist du okay?«, fragte Annie.
    »Es geht mir gut.« Wieder konzentrierte KC sich auf die Landkarte, fuhr mit dem Finger die Wegmarkierung nach, die sie rot eingezeichnet hatte. »Da können wir uns verstecken –«
    »Und wenn uns einer von den Wachmännern sieht?«
    »Das wird nicht passieren, sofern wir ihn sehen, bevor er uns sieht. Wir arbeiten gestaffelt; du liegst auf dem Dach und sagst mir, wenn die Luft rein ist. Ich arbeite mich vor und beobachte dann alles für dich.«
    »Damit hast du meine Frage aber nicht beantwortet. Was, wenn uns einer von den Wachmännern sieht und alles auffliegt?«
    KC schwieg.
    »Es wird Blut fließen, ob dir das gefällt oder nicht.«
    KC hatte noch nie einen Menschen verletzt, außer in Notwehr.
    »Falls du dich dann besser fühlst: Das Blut wird an meinen Händen kleben«, meinte Annie. »Nicht an deinen.«
    KC schaute auf das blutige Taschentuch in ihrer Hand, und da wusste sie, dass Annies Worte weit von der Wahrheit entfernt waren.
    Colonel Lucas und Sergeant Reiner bezogen ihre Suiten im Venetian. Reiner untersuchte kurz das Zimmer des Colonels und stellte sicher, dass nirgendwo Wanzen oder andere Abhörgeräte versteckt waren.
    Lucas klappte sein Handy auf und wählte eine Nummer.
    »Hat es geklappt?«, fragte Jon, als er den Anruf entgegennahm.
    »Wo sind Sie?«
    »In der Innenstadt von Macao, ein paar Besorgungen machen.«
    »Ein Sergeant Reiner ist zu uns gestoßen; Sie müssen ihn voll instruieren und auf den neuesten Stand bringen.«
    »Ich bin in etwa zwei Stunden wieder zurück.«
    »Gut, informieren Sie mich dann, wie weit Sie inzwischen gekommen sind; es sei denn, wir hinken dem Zeitplan hinterher, dann erzählen Sie mir das lieber gleich.«
    »Wir liegen gut in der Zeit«, erwiderte Jon. Dann beendete er das Gespräch.
    »Wir treffen uns in zwei Stunden mit Jon Lei«, sagte Lucas zu Reiner. »Dann werden wir auch essen. Aber zuerst …« Lucas gab ihm einen Speicherstick. »Sie müssen das hier lesen, damit Sie wissen, mit was und mit wem wir es hier zu tun haben. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich bis heute Abend so mit der Materie vertraut gemacht haben, dass Sie Experte darin sind.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Reiner.
    »Und da ich Sie hier als meinen Assistenten betrachte, können Sie mir auch gleich assistieren und mir eine Fahrt zu unserem Unterschlupf am anderen Ende der Stadt abnehmen. Von da muss eine Akte geholt werden.«
    »Selbstverständlich«, entgegnete Reiner und nickte. »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Nur zu«, meinte Lucas, warf seine Tasche aufs Bett und begann, im Militärstil auszupacken, das heißt, seine Garderobe in den Schubladen der leeren Kommode zu verstauen.
    »Xiao …«
    »Ja?«
    »Ist er am Leben?«
    »Wollen Sie wissen, ob ich ihn auf der Jacht getötet habe?«
    »Ja.«
    Lucas war bereits fertig mit Einräumen, schloss die Schublade und drehte sich zu Reiner um.
    »Ich wollte, dass er leidet und dass er verreckt. Auch wenn sich das aus dem Mund eines Offiziers noch so ungebührlich anhört, aber meines Erachtens hat dieser Mann keinen schnellen Tod durch eine Kugel verdient. Seit Jahrzehnten läuft er durch die Weltgeschichte, ohne sich je für irgendeine seiner Taten verantworten zu müssen, er mordet und foltert, wie es ihm gerade passt.
    »Einmal bin ich ihm persönlich begegnet, aber damals wusste ich nicht, wer er war. Damals hat er vor meinen Augen einen Mann getötet, ohne jede Regung, ohne jede Reue …« Lucas verlor sich in Gedanken.
    »Sir, glauben Sie, dass er hier in Macao ist?«
    »Ja, das glaube ich. Und ja, er wird versuchen, mich zu töten. Er wird wollen, dass ich genauso leide, wie ich ihn habe leiden lassen. Er wird versuchen, mich zu kidnappen, mich in irgendeine Falle zu locken, mich zu vergiften … Allerdings nicht innerhalb des Venetian. Das würde er nicht wagen.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil er mit meinem Tod ein Zeichen

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