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Die Legende Der Wächter 07: Der Verrat

Die Legende Der Wächter 07: Der Verrat

Titel: Die Legende Der Wächter 07: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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könntest. Nicht in einen höheren Offiziersrang natürlich, aber du könntest ihn doch zum Unterleutnant ernennen oder so.“
    Erst machte Nyra ein verdutztes Gesicht, doch dann funkelten ihre schwarzen Augen verschlagen und sie erwiderte: „Das ist eine ausgezeichnete Idee. Tatsächlich habe ich vor, Schmuddel bei deiner Großen Feier auf die eine oder andere Art zu befördern.“
    „Das ist ja toll, Mama! Das muss ich ihm gleich erzählen.“
    „Wehe! Es soll doch eine Überraschung werden. Versprich mir, dass du den Schnabel hältst.“
    „Mach ich, Mama. Ich verrate Schmuddel kein Sterbenswörtchen.“
    „Ich mein’s ernst, Nyroc. Ein Wort, und ich blase die Feier ab.“
    „Ich will mich nicht einmischen, Herrin“, kam es nun von Gwyndor, „ich möchte nur sagen, dass ich es mir anders überlegt habe.“
    „Anders überlegt? Wovon redest du?“
    „Ich bleibe hier und schmiede die Feuerkrallen.“ Beim Sprechen senkte Gwyndor den Kopf und schaute Nyra nicht an.
    „Ich weiß deine Entscheidung sehr zu schätzen“, entgegnete Nyra, „aber ich wüsste doch gern, was dich bewogen hat, deine Meinung zu ändern.“
    „Das weiß ich selbst nicht, Herrin. Manchmal spürt man plötzlich, was man tun muss.“
    „Ich kann dir sagen, warum du deine Meinung geändert hast, mein Guter. Du hast begriffen, dass du das Richtige tust.“
    Gwyndor klappte mit den Lidern und erwiderte: „Ja, so könnte man es ausdrücken. Es ist das Richtige.“ Wieder schaute er Nyra nicht an, aber dafür ihren Sohn. Gwyndor blieb um Nyrocs Willen, auch wenn er immer noch nicht wusste, warum.
    „Bevor ich anfange, muss ich aber noch einmal wegfliegen, Herrin. Um Feuerkrallen herzustellen, brauche ich ganz besondere Kohlen.“
    Das war natürlich nur ein Vorwand. Gwyndor hatte alles dabei, was er benötigte. In Wirklichkeit wollte er einen Lauschgleiter aufsuchen. Lauschgleiter waren Geheimagenten. Sie hielten die Wächter von Ga’Hoole darüber auf dem Laufenden, was bei anderen Eulenvölkern vorging. Viele von Gwyndors Kollegen arbeiteten zusätzlich als Lauschgleiter. Die Freien Schmiede galten ohnehin als wunderliche Einzelgänger. Die meisten hatten weder Familie, noch gehörten sie einem bestimmten Volk an. Oft hatten sie andere Namen angenommen. Gwyndor war da eher eine Ausnahme. Er war mit Eltern und Geschwistern aufgewachsen und mit den üblichen Bräuchen und Feiern vertraut. Von einer Großen Feier , wie sie Nyroc bevorstand, hatte er allerdings noch nie etwas gehört, obwohl er schon weit herumgekommen war. Die mysteriöse Bezeichnung machte ihn misstrauisch und er wollte sich bei einem Lauschgleiter danach erkundigen. Kürzlich sollte sich eine Freie Schmiedin irgendwo zwischen dem Schattenwald und den Ödlanden niedergelassen haben.
    Bei Anbruch der Abenddämmerung packte Gwyndor seine Sachen. Nyroc kam angeflogen. „Ich dachte, du bist schon weg“, sagte er.
    „Es sind noch zu viele Krähen unterwegs. Ich warte, bis es richtig dunkel ist.“
    „Von Krähen hab ich schon mal gehört.“
    „Ein übles Pack ist das. Denen will man nicht bei Helligkeit begegnen, das kannst du mir glauben. Sie fallen über einen her, bevor man ‚Glaux, hilf!‘ rufen kann.“
    Nyroc beäugte Gwyndors Werkzeug. Er fand es spannend, dass der Maskenschleiereulerich Feuer mit sich herumtrug und erhitztes Metall bearbeitete. Er spähte in den Glutbehälter.
    „Meine kleinen Freunde da drinnen haben es dir wohl angetan, hm?“, fragte der Schmied belustigt und folgte Nyrocs Blick.
    „Ja.“ Aus dem Behälter schlugen zwar keine Flammen, aber Nyroc kam es trotzdem vor, als seien die glühenden Holzkohlen lebendig, als atmeten sie und hätten wie jedes Lebewesen Geschichten zu erzählen. Als er seine Mutter angeschwindelt hatte, dass ihn die Farbe Grün beschäftigte, hatte er in Wirklichkeit über die Bilder nachgedacht, die er bei der Bestattung seines Vaters in den Flammen gesehen hatte. Wenn er doch nur noch einmal einen Blick ins Feuer werfen könnte! Dann würde er vielleicht die ganze Geschichte erfahren, die ganze Wahrheit . Aber wollte er das denn? Er spürte undeutlich, dass die Bilder im Feuer mit seinem Onkel Soren zu tun hatte, dem Mörder seines Vaters. Kannte er die schreckliche Wahrheit denn nicht schon? Schließlich hatte er mit eigenen Augen Kludds gebrochenes Rückgrat gesehen.
    Gwyndor beobachtete ihn aufmerksam. Der Schmied hatte wieder Magenkribbeln. Was sieht der Kleine in der Glut?

Gwyndor schraubte sich über

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