Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
Vom Netzwerk:
sich aber rechtzeitig wieder, bevor sie zu Boden stürzten.
    „Weißt du noch, wie der Glaux-Bruder hieß?“, fragte Hoole.
    „Hm …“ Die Sumpfohreule ruckte mit dem Kopf, als wollte sie ihr Hirn zurechtschütteln. „Wickber, glaub ich. Oder Berwick. Eins von beidem.“
    „Berwick! War er ein Raufußkauz?“
    „Ja. Da bin ich sicher.“
    „Wo bist du ihm begegnet?“
    „Tja … mal überlegen …“ Die Sumpfohreule ruckte wieder mit dem Kopf. „Als ich N’yrthgar verlassen habe, war ich fix und fertig. Zum Glück kam der Wind von achtern und hat mich angeschoben. Wo bin ich doch gleich zwischengelandet? Ach richtig! Im Silberschleier-Wald. Auf Kap Glaux gibt’s zu wenig Bäume.“
    Lollys Augen leuchteten auf. Ihr Rausch schien vorübergehend nachzulassen. „Jetzt weiß ich wieder, wo ich den Glaux-Bruder getroffen hab! Da, wo früher die Anderen gelebt haben. In der Nähe von einer … Wie nennt man das doch gleich?“
    „Kirche?“, schlug der Streifenkauz Alastair vor.
    „Genau.“
    „So eine hab ich auch schon mal gesehen. Schön war’s da.“
    „In Silberschleier stehen überall noch die Ruinen der Anderen rum“, sagte der Bartkauz.
    Bei Hooles erstem Aufenthalt im Süden war er auf der Durchreise gewesen. Er hatte sich nirgends länger umschauen können. Dabei hatte er schon immer mal die seltsamen Höhlen der Anderen sehen wollen.
    Schneerose wechselte einen Blick mit ihren Freunden. „Dann fliegen wir wohl besser gleich weiter.“
    „Ohne ein Lied lassen wir euch nicht weg“, sagte der Uhu, der zuvor mit seinen Kriegserlebnissen geprahlt hatte. „Bevor wir früher in die Schlacht gezogen sind, hat König H’rath immer eine Stromerkapelle aufspielen lassen.“
    „Was machen wir jetzt?“, flüsterte Phineas Schneerose zu.
    „Ich regle das.“ Die Stromerin trat vor. „Meine beiden Freunde sind leider nicht bei Stimme. Sie sind heiser, weil sie gerade in der Mauser sind.“
    Die anderen Gäste nahmen diese Mitteilung mit verständnisvollem Nicken auf. Dabei war es blanker Unsinn, was Schneerose erzählte. Aber das merkten die beschwipsten Eulen nicht.
    „Schlachtlieder kenne ich keine. Aber ich singe euch ein Lied über das Eis im Norden.“ Lautstarker Beifall belohnte diese Ankündigung.
    Schneeroses melodische Stimme wob sich wie Silberfäden durch das Geäst des Met-Baumes. Sie sang:
    Wo Himmel und Erde sich treffen,
    Da wächst nicht Baum noch Strauch,
    Da plätschert und strömt kein Wasser,
    Starr und still ist sein Lauf.
    Doch ist man ganz leis und horcht,
    So raunt und spricht das Eis,
    Erzählt uns seine Geschichten
    Aus ferner, uralter Zeit.
    Wie gern lausch’ ich diesem Raunen,
    Ach, wäre ich doch nur dort –
    Es gibt auf der weiten Welt
    Gewiss keinen schöneren Ort!
    Der Gesang war noch nicht ganz verklungen, als die drei Freunde auch schon wieder in der Luft waren.
    „Uff! Das war knapp!“, sagte Phineas, als er einen warmen Aufwind unter den Flügeln spürte.

Die Eisbärin musterte den jungen Uhu. Er war eine ehrliche Haut, das spürte sie. Dass sie als Spitzel arbeiten sollte, gefiel ihr zwar nicht, aber es war ja für einen guten Zweck. Svenka fühlte sich ihrer verstorbenen Freundin immer noch verpflichtet. Sie würde ihr Bestes tun, um Sivs Sohn zu unterstützen.
    „Also gut“, sagte sie. „Ich höre mich mal für euch um. Aber ich wüsste jemanden, der euch noch besser helfen kann als ich. Svarr, der Vater meiner Kinder. Er lebt am Ostufer des Reißzahnfjords. Dort liegt auch Arrins Festung. Svarr bekommt viel von dem mit, was sich dort tut. Vielleicht hat er ja auch etwas über diese Emerilla gehört, die ihr sucht.“
    „Kannst du mir den Weg beschreiben?“
    „Du fliegst den Reißzahnfjord in nördlicher Richtung entlang. Nach einer Weile wird der Fjord breiter. Kurz bevor er in eine große Bucht mündet, wird er aber wieder schmaler. An dieser Stelle biegst du nach Osten ab und folgst der Kitzelrinne.“
    „Was ist denn eine Kitzelrinne?“
    „Ein Wasserlauf, der noch enger ist als ein Nebenfjord. Wenn wir Eisbären durch so eine Rinne schwimmen, stoßen wir an den Seiten an und das kitzelt.“
    Theo war überrascht. Er wäre nicht auf die Idee gekommen, dass Eisbären mit ihrem dicken Pelz kitzlig waren.
    „Am Ende der Kitzelrinne türmt sich das Eis auf und bildet eine Höhle. Dort wohnt Svarr.“
    „Und Arrins Festung ist auch in der Nähe, hast du gesagt?“
    „Sie ist praktisch nebenan, wenn auch nicht in Hörweite. Aber dafür

Weitere Kostenlose Bücher