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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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gibt es ja Spundlöcher.“
    „Wie meinst du das?“
    „Wir Eisbären legen uns gern in Spundlöcher. Wir mögen den heißen Dampf, der aus ihnen aufsteigt. Svarr ist nicht mehr der Jüngste. Es zwickt ihn oft in den Knochen. Das warme Wasser hilft dagegen. Aber Spundlöcher haben noch andere Vorteile. In ihnen sammelt sich der Schall. Man kann alles mit anhören, was in der Umgebung gesprochen wird. Svarr hat schon Siv geholfen, indem er Arrin und seine Offiziere belauscht hat. Euch hilft er bestimmt auch.“ Svenka überlegte kurz und fügte an: „Richtet ihm schöne Grüße von mir aus und sagt ihm, dass wir uns übernächstes Jahr wieder treffen können. Gleicher Ort, gleiche Zeit.“
    Theo bedankte sich bei Svenka und machte sich abflugbereit. Er war schon in der Luft, als er die Zwillinge betteln hörte: „Dürfen wir ihn ein Stück begleiten, Mama?“
    „Aber ihr schwimmt nur bis zum großen Fjord, habt ihr gehört?“
    „Versprochen!“
    Theo flog niedriger. Rolf und Anka paddelten auf dem Rücken und plapperten munter drauflos.
    „Mama erlaubt nie, dass wir mal eine Schlacht anschauen. Das finde ich gemein.“
    „Ich auch. Wir dürfen immer nur vor den Eislöchern hocken und draufhauen, wenn eine Robbe den Kopf rausstreckt.“
    „Am Anfang war das lustig. Jetzt ist es langweilig.“
    „Hast du schon mal in einer Schlacht gekämpft, Theo?“
    „Ja. Ich fand es nicht schön.“
    „Wieso nicht? Hattest du Angst?“
    „Klar hatte ich Angst. Wer es in einer Schlacht nicht mit der Angst zu tun bekommt, der muss gaga sein.“
    „Was ist gaga?“, fragte Rolf.
    „Das hat Tante Siv auch immer gesagt!“, rief seine Schwester. „Wir Eisbären sagen ,bobo‘ und Eulen sagen ,gaga‘.“
    „Und die Eule über euch sagt jetzt auf Wiedersehen. Seid schön brav und schwimmt wieder zu Mama.“
    „Jetzt schon?“ Die Eisbärkinder waren enttäuscht, fügten sich aber in ihr Schicksal. „Wiedersehen, Theo.“
    „Wiedersehen, Rolf. Wiedersehen, Anka.“
    Gegen Mitternacht erreichte Theo die Kitzelrinne. An ihrem Ende erspähte er einen riesengroßen Bären. Der Bär saß auf den Hinterpfoten und hielt den Blick auf das Eis vor sich gerichtet. War das Svarr? Theo ging in den Sinkflug.
    Der Bär hörte ihn kommen, hob grüßend die Pfote und hielt sie dann vor seine Schnauze. Offenbar wollte er Theo bedeuten, leise zu sein. Theo sah jetzt, dass der Bär vor einem Loch im Eis hockte. Ein dunkler Kopf erschien in dem Loch. Zack! , sauste die Bärenpranke nieder. Das Wasser spritzte hoch auf und das Eis um das Loch herum färbte sich rot. Der Bär zog die tote Robbe heraus.
    „Augenblickchen noch“, sagte er. Er grub der Robbe die Mittelklaue in den Bauch und zog ihr säuberlich die Haut ab. Dann fiel er über die freigelegte Speckschicht her. „Lecker!“, schmatzte er.
    Schließlich hob der Bär den Kopf. „Was kann ich für dich tun?“
    „Bist du Svarr?“
    „Oh nein! Was will sie diesmal von mir?“
    „Wer?“
    „Svenka, wer sonst?“
    „Woher weißt du das?“
    „In letzter Zeit benimmt sie sich ganz und gar unbärenhaft. Sie ist gesellig geworden. Sie schließt Freundschaften. Mit Eulen und so.“
    „Wie ich Svenka verstanden habe, interessierst du dich auch nicht gerade wenig für das, was gewisse Eulen so reden.“
    „Das ist richtig. Aber die Eulen ahnen nichts davon.“ Der Eisbär schmunzelte.
    „Was ist denn an ihnen so spannend?“
    „Ihre Streitereien um Reviere, ihre Kriege, der ganze bobo Hickhack. Ich finde das sehr unterhaltsam.“
    „Das kann ich gut verstehen“, sagte Theo.
    Der Eisbär schaute ihn zum ersten Mal richtig an. „Du bist nicht beleidigt?“
    „Nein, du hast ja Recht. Ich halte auch nichts vom Krieg.“
    „Was willst du denn nun hier und wo kommst du überhaupt her?“
    „Ursprünglich komme ich vom Grundenspyrr-Fjord, nicht weit von hier. Dort haben meine Eltern ihr Nest.“
    „Ein gutes Jagdrevier. Robben, so viel man will.“
    „Ich bin schon lange von dort fortgeflogen. Ich lebe jetzt im Süden. König Hoole schickt mich.“
    Svarr ließ das blutige Stück Speck fallen, das er aus dem Robbenkadaver gerissen hatte. „Du kommst von König Hoole? Stimmt das auch?“
    Theo nickte.
    „Ich habe nur Gutes über den jungen König gehört. Er soll tapfer in den Hinterlanden gekämpft haben. Außerdem besitzt er ein magisches Glutstück. Vielleicht gelingt es ihm ja, diese verdammten Dämonen zu vertreiben. Die große Ursa möge ihm beistehen!“
    „Mir

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