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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Albtraum.“
    „Wovon handelte er?“
    „Ich weiß nicht mehr … Ich bin durch Nebel geflogen. Als ich Schneeroses Federgestöber gesehen habe, war mir, als träumte ich immer noch.“
    Hoole kratzte sich mit der Zehe am Kopf. Dann stupste er sich in den Magen, um die Erinnerung an seinen Traum wiederzubeleben. Aber es half nichts.
    „Ihr könnt mich tothacken – es fällt mir einfach nicht mehr ein. Aber der Traum war nicht nur beunruhigend. Er hatte auch schöne Momente … Ist es denn schon Abend?“
    „Die Zwischenstunde ist soeben angebrochen“, sagte Schneerose. Die drei Eulen streckten die Köpfe unter dem Felsen hervor. Im Westen färbte sich der Himmel violett. Die Wolken waren leuchtend orange. Nur dort, wo hinter ihnen der Mond aufging, waren sie schaurig gelb. Hoole lief es eiskalt den Rücken herunter.
    „Ist ein Geisterschnabel über dein Sterbelager geflogen?“, fragte Phineas.
    „Wie bitte?“
    „Keine gruseligen Sprüche!“, mahnte Schneerose. „Sonst kriegt Hoole gleich den nächsten Albtraum.“
    „Das ist nur eine Redensart aus meiner Heimat Ambala“, sagte Phineas. „Sie hat nichts weiter zu bedeuten.“
    „Hoffentlich war es nur ein Geisterschnabel …“, sagte Hoole versonnen.
    „Hä? Wie meinst du das denn jetzt?“, fragte Phineas.
    „Vergiss es. Lasst uns weiterfliegen.“
    Die orangefarbenen Wolken verblassten. Als die ersten Sterne am Himmel funkelten, schwangen sich die drei Eulen in die Lüfte.

„Wie gesagt, der junge Leutnant war zu dämlich, um sein Deckgefieder und sein Untergefieder auseinanderzuhalten! ‚Nichts für ungut, aber mit Dämonen muss man anders umspringen‘, habe ich gesagt. ‚Man muss sie vor sich hertreiben, bis sie übers offene Wasser fliegen.‘ Dann habe ich das Kommando übernommen. Wir haben die Dämonen vor uns hergescheucht und …“
    Hoole, Schneerose und Phineas waren im Met-Baum angekommen. Der Uhu war mitten in der Schilderung seiner Ruhmestaten. Als er geendet hatte, drehte er sich nach den Freunden um. „Wen haben wir denn da? Drei Stromer! Kommt ihr aus dem Norden?“
    „Wird in N’yrthgar gekämpft? Werden noch Krieger gesucht?“, fragte ein Bartkauz.
    Hoole erkannte ihn wieder. Er hatte zu den Söldnern gehört, die Siv seinerzeit angeheuert hatte. Hoffentlich kam er dem Bartkauz nicht auch bekannt vor!
    „Im Norden ist ganz schön was los“, mischte sich ein Streifenkauz in die Unterhaltung. „Mein Vetter hat mir erzählt, dass Dämonen König H’raths Gletscherpalast besetzt haben. Irgend so ein junger Hitzkopf führt sie an. Es heißt, er ist ein Verrückter.“
    Hooles Magen erstarrte. Dämonen hatten den Stammsitz seiner Vorfahren erobert?
    Der Söldner bekam zum Glück nicht mit, wie betroffen der junge Fleckenkauz war. „Wenn ihr aus dem Norden kommt, habt ihr die große Schlacht in den Hinterlanden verpasst. Das war vielleicht ein Anblick, als der junge König mit der Glut im Schnabel durch die Flammenwand gesaust ist!“ Hoole machte sich ganz klein. „Wie wär’s mit ’nem Schluck Bingelsaft? Ich geb einen aus!“
    Der Bartkauz winkte dem Kellner, einem zerrupften Kreischeulerich. Der Kellner brachte ein Tablett mit randvollen Nussbechern. Hoole, Phineas und Schneerose nippten nur an dem berauschenden Getränk. Sie mussten einen klaren Kopf behalten.
    Eine schwer tryfunkkene Sumpfohreule kam torkelnd angeflogen. „Noch einen, Harry!“, rief sie lallend. „Hat mir der Doktor verordnet.“
    „Sie wurde am H’rathgar-Gletscher verwundet“, raunte der Streifenkauz den drei Freunden zu. „Hat den halben Fuß verloren.“ Tatsächlich hatte die Sumpfohreule am Backbordfuß nur noch zwei Zehen.
    „Das behindert sie doch bestimmt beim Jagen“, sagte Hoole.
    „Wir füttern sie mit durch. Bloß schade, dass sie so viel trinkt.“
    Die Sumpfohreule fuhr herum. „Redest du etwa über mich, Alastair?“ Beim Sprechen lief ihr Bingelsaft aus dem Schnabel.
    „Nur Gutes, meine Liebe“, sagte der Streifenkauz rasch.
    „Es stimmt wirklich! Als der Bruder meine Wunde versorgt hat, hat er gesagt … er hat gesagt … ‚Lolly-Schätzchen, ein Schlückchen Bingelsaft lindert die Schmerzen besser als alles andere, vor allem in der kalten Jahreszeit.‘“
    Hoole horchte auf. „Welcher Bruder hat dich denn behandelt?“
    „Ein Glaux-Bruder. Nicht mein eigener Bruder. Der ist keinen Möwenpups wert!“ Schallendes Gelächter ließ die Baumkrone schwanken. Ein paar kleinere Eulen purzelten vom Ast, fingen

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