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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Nacht bleiben, Theo“, sagte Philma. „Dein Bruder plant ein großes Fest. Es ist auch gar nicht mehr lang hin. Nur noch einen knappen Mondzyklus.“
    Die Lange Nacht wurde in ganz N’yrthgar groß gefeiert. Eulen lieben die Dunkelheit, deshalb ist das Verschwinden der Sonne für sie etwas Besonderes. In der längsten Nacht des Jahres war Alt und Jung auf den Flügeln. Niemand vergeudete seine Zeit mit Schlafen. Man veranstaltete Spiele und Wettbewerbe. Stromerkapellen spielten zum Tanz auf.
    Soll ich die Lange Nacht wirklich mit meinem geisteskranken Bruder feiern? Eine schreckliche Vorstellung. Wenn ich das durchhalte, habe ich mir eine Auszeichnung als tapferster Lauschgleiter von ganz N’yrthgar verdient!

Von oben glich die Byrrgis einem silberglänzenden Fluss, der sich durch die bewaldete Ebene schlängelte. Hoole staunte immer noch, wie viele Wölfe sich ihnen angeschlossen hatten. Sie hatten Namara nach ihrer langen Abwesenheit mit allen erdenklichen Ehren empfangen.
    Namara lief an der Spitze der Byrrgis. Hinter ihr kamen die Clanführer: der zähe Dunmore, der furchtlose Duncan MacDuncan, der knurrige Sturmwind und der verwegene Banco. Auch Fengo hatte sich trotz seines hohen Alters dem Rudel angeschlossen.
    Offiziell war Hoole zwar nur König der Eulen im Großen Baum, aber bei den Wölfen galt er als Beschützer aller Lebewesen, zu Lande und in der Luft. Sie erinnerten sich noch gut daran, wie er mit ihnen gejagt hatte. Bevor er seine Beute tötete, führte er genau wie ein Wolf ein Lochinvyrr durch. Er war ein unerschrockener Kämpfer. Aber vor allem war er ein Freund von Namara.
    Der Wald lichtete sich. Die Bäume machten niedrigeren Gewächsen Platz. Sie näherten sich der Wüste. Da sie weder nachts noch tagsüber gerastet hatten, waren sie rasch vorangekommen. Hoole hatte unterwegs keine einzige Krähe gesehen. Im Falle eines Angriffs wäre er sofort in den Sturzflug gegangen und hätte sich zwischen den Wölfen in Sicherheit gebracht.
    Er hatte zusammen mit den Wölfen einen Plan ausgearbeitet. Sie wollten am Rand der Wüste einen Stützpunkt einrichten. Hoole sollte aus der Luft eine Höhle suchen oder eine Sanddüne, hinter der man sich verstecken konnte. Dann würden die Wölfe einen Aufklärungstrupp ausschicken, der die Witterung der Dämonen aufnehmen sollte. Der Trupp sollte auch nach anderen Spuren Ausschau halten, wie zum Beispiel den schwarzen Federn, die Phineas entdeckt hatte.
    Der ideale Stützpunkt war bald gefunden: ein Felsrücken mit einer Höhle. Vor dem Felsrücken lagen einzelne große Sandsteinbrocken und boten zusätzlichen Sichtschutz. Als sich alle Wölfe in dieser natürlichen Festung eingefunden hatten, ergriff Hoole das Wort.
    „Ich könnte mir vorstellen, dass die Dämonen sich in einer Höhle wie dieser verstecken. Davon gibt es hier in der Wüste bestimmt mehrere. Wenn es Morgen wird, mache ich einen Erkundungsflug. Die Dämonen schlafen tagsüber.“
    „Hast du keine Angst, dass du von Krähen angefallen wirst?“, fragte Fengo.
    „Ich habe den Eindruck, dass die Krähen die Wüste nicht mögen.“
    „Willst du nicht trotzdem jemanden mitnehmen?“
    „Ich komme mit!“ – „Nein, ich!“ – „Ich auch!“. Mindestens zehn Jungwölfe drängten sich vor.
    „Drei sind genug“, sagte Hoole. „Ich nehme Donegal, Callan und Camran mit.“ Diese drei gehörten zu den größten und kräftigsten Wölfen im ganzen Rudel. Donegal besaß außerdem ungewöhnlich scharfe Augen. Ihm würde nicht die kleinste Dämonendune entgehen.
    Sie waren noch nicht lange unterwegs, als Hoole zwischen zwei Felsen eine verdächtige Kuhle im Sand entdeckte. Er ließ sich zu seinen Begleitern hinuntersinken.
    „Du läufst voraus, Donegal. Vielleicht entdeckst du ja eine schwarze Feder oder eine Dunenkugel. Die Dunen von Dämonen sind aber nicht ganz schwarz, sondern eher dunkelgrau.“
    „Wird erledigt.“
    Als Donegal zurückkam, meldete er, dass er nichts gefunden hatte. „Es riecht auch nicht nach Dämon.“
    Hoole schwang sich wieder in die Lüfte. Vielleicht gibt es ja doch keine anderen Höhlen hier? Doch kaum hatte er das gedacht, blieben die Wölfe jäh stehen. Dämonen! Ihre schwarzen Umrisse hoben sich von dem hellen Sand ab.
    Hoole flog näher heran. Was den Rumpf betraf, waren Dämonen nur doppelt so groß wie Eulen. Aber ihre Flügel waren riesig. Wie sie da im Sand kauerten, glichen sie einem Schwarm Gewitterwolken, der sich auf der Erde niedergelassen hatte. Ihr

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