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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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schwarzes Brustgefieder hob und senkte sich gleichmäßig. Sie schliefen fest. Hoole machte kehrt. Die drei Wölfe warteten hinter einem Felsen.
    „Es sind mindestens dreißig“, sagte Hoole.
    „Die Sonne steht am höchsten Punkt. Wir haben noch reichlich Zeit, bis es dunkel wird und sie aufwachen“, meinte Callan. „Sollen wir zurücklaufen und Verstärkung holen?“
    „Gute Idee“, sagte Donegal und auch Camran nickte.
    Hoole mischte sich ein. „Da gibt es bloß ein Problem: Wenn wir jetzt schon zuschlagen, können wir die Dämonen im Schlaf überrumpeln, das ist richtig. Aber damit mein Plan aufgeht, muss es dunkel sein. Im Hellen leuchten eure Augen nicht so stark.“
    Heute Nacht könnte sich herausstellen, ob meine Vermutung richtig ist! Ob das Leuchten der Wolfsaugen stärker ist als das Fyngrott der Dämonen.
    Die jungen Wölfe begriffen sofort, was er meinte. Sie widersprachen nicht mehr. Der Zeitpunkt war ausgesprochen günstig. Der Mond stand kurz vor der Erneuerung. Es würde eine stockfinstere Nacht werden.
    Als sie zu den anderen Wölfen zurückgekehrt waren, stellte Hoole ihnen seinen Plan vor.
    „Die Dämonen schlafen in einer flachen Grube. Sie hat ungefähr diese Form.“ Er zog mit dem Fuß Linien in den Sand.
    „Hier, hier und hier sind große Felsen – insgesamt fünf Stück. Ihre Kuppen sind abgeflacht. Dort schlafen dreißig Dämonen. Das macht einen Wolf pro Dämon. Ihr teilt euch in fünf Gruppen zu je sechs Wölfen auf. Ich selbst greife überall ein, wo ich gebraucht werde. Wir müssen noch vor der Zwischenstunde aufbrechen.“
    Die Wölfe sahen ihn verständnislos an.
    „Das ist der Eulenausdruck für die Zeitspanne zwischen dem letzten Tageslicht und dem Anbruch der Dunkelheit. Wir schleichen uns im Schutz der Dämmerung hinter die Felsen. Haben alle verstanden, was wir vorhaben?“
    „Ja-woll!“, bellten die Wölfe einstimmig. Denn was Hoole vorschlug, war ihrer Art zu jagen sehr ähnlich.
    „Wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, wird es nur einen kurzen Kampf geben.“
    „Ja-woll!“
    „Würdest du das Geheul leiten, Fengo?“
    „Das mache ich. Wir fangen leise mit dem Anschleich-Winseln an, gehen etwas lauter zum Einkreisen-Geheul über und enden mit dem Zubeißen-Ruf.“
    „Zubeißen! Zubeißen und Töten!“ Sturmwind richtete sich auf den Hinterpfoten auf und hieb mit den Vorderpfoten nach der untergehenden Sonne. Seine Rudelkameraden vollführten begeisterte Luftsprünge.
    Was sind Wölfe doch für treue und edle Geschöpfe!, dachte Hoole voller Bewunderung. Ich könnte mir keine besseren Verbündeten wünschen.
    Jedes Mal, wenn er in die Augen eines Wolfes blickte, durchströmte ihn neue Kraft. Ihm war dann, als blickte er in die Glut, die er im Großen Baum zurückgelassen hatte. Ihr magisches Leuchten schien sich in den Augen der Wölfe widerzuspiegeln. Dieses Leuchten wird der Dämonenmagie den Garaus machen!

Als Hoole dem Strom der silbergrauen Rücken folgte, war ihm wieder zumute, als wäre er mehr Wolf als Eule. Seine Flügel bewegten sich im Takt mit den Pfoten der Wölfe. Sein Atem ging stoßweise hechelnd wie ihrer.
    Um aus dem Hintergrund angreifen zu können, liefen die Wölfe dicht hintereinander. Kurz vor dem Ziel würde sich die Anordnung noch einmal ändern. Erneut war Hoole beeindruckt davon, wie es die Wölfe schafften, einander lautlos Zeichen zu geben. „Das Große Spiel“ hieß das bei ihnen, weil es so mühelos ablief.
    Der Abend ging in eine mondlose Nacht über. Bald würden die Dämonen aufwachen. Hoole kam es vor, als bewegten sich seine Ohrschlitze nach oben und er könnte sie plötzlich nach vorn und nach hinten drehen. Das Herz in seiner Brust schien sich auszudehnen. Auch seine Füße änderten die Form. Jetzt bin ich ein geflügelter Wolf! , schoss es ihm durch den Kopf.
    Die Sandsteinfelsen kamen in Sicht. Die Wölfe gingen dahinter in Deckung. Hoole sollte das Zeichen zum Angriff geben, sobald die Dämonen wach wurden.
    Sie mussten lange warten. Aber schließlich hörte Hoole, dass die Atemzüge der Dämonen kürzer und flacher wurden. Er kratzte mit der Kralle über den kleinen Stein, hinter dem er saß. Die Wölfe postierten sich oben auf den flachen Felsen. Fengo stimmte ein Geheul an und das Rudel fiel ein. Die klagenden Laute zerrissen die Stille.
    Die Dämonen schraken hoch. Sie flatterten schwerfällig auf und wollten fliehen. Aber die Nacht war von grünen Lichtstrahlen erfüllt, die sie lähmten. Sie

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