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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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erteilten ihren Halb-Hägs das Kommando zum Ausschwärmen. Doch die giftigen Parasiten gehorchten nicht, weil auch sie wie gelähmt waren. Daraufhin gab der Anführer der Dämonen den Befehl, das Fyngrott einzusetzen. Grell gelbes Licht loderte auf. Gleich werden wir sehen, ob ich Recht habe! , dachte Hoole.
    Hoole und Fengo lenkten die Blicke der Wölfe mit knappen Anweisungen. Dreißig grüne Augenpaare waren auf dreißig gelbe gerichtet. Das grüne und das gelbe Licht prallten aufeinander. Das Grün war stärker. Das Gelb flackerte hier und da noch einmal auf, dann erlosch es.
    Die Dämonen, denen es rechtzeitig gelungen war, vom Boden abzuheben, kamen ins Trudeln. Es war, als hätte sich der Nachthimmel in eine rutschige grüne Eisfläche verwandelt. Doch dann stieß Hoole einen Warnruf aus: „Pass auf, Fengo! Hinter dir!“
    Zwei der Dämonen waren wieder gelandet. Sie rutschten auf den Bäuchen auf Fengo zu. Plötzlich färbte Fengos silbriger Pelz sich rot. Dann erhob sich der Wolf in die Luft. Einer der beiden Dämonen trug ihn in den Fängen.
    „Blicke nach oben richten!“, rief Hoole den anderen Wölfen zu. Doch schon kam der zweite Dämon angeflogen und hieb mit seinen spitzen Klauen nach Fengos Augen. Hoole drehte sich der Magen um.
    Während der Schlacht in den Hinterlanden hatten die Dämonen Hooles Mutter getötet. Im Eifer des Gefechts hatte er erst gar nichts gemerkt. Er hatte gedacht, seine Mutter wäre noch hinter ihm.
    Diesmal jedoch sah er den Angriff kommen. Ein nie gekannter Zorn wallte in ihm auf. Ihm wurde so heiß, als durchströmte ihn die Hitze der Glut von Hoole. Er flog auf den Dämon los, der Fengo in den Klauen hatte. Aber wenn das Scheusal den Wolf einfach fallen ließ, würde Fengo sich das Genick brechen. Hoole konnte ihn nicht auffangen. Er war nicht einmal halb so groß wie Fengo.
    „Hör gut zu, Dämon! Lass den Wolf nicht fallen. Setz ihn vorsichtig auf dem Boden ab.“
    Hoole hörte selbst, wie albern das klang. Noch nie hatte es jemand gewagt, einem Dämon etwas zu befehlen. Doch dann geschah etwas, das Hoole selbst gar nicht richtig mitbekam. Er leuchtete auf einmal selbst grün. Grüne Strahlen gingen von ihm aus und verwandelten ihn in ein überirdisches Wesen. Der Dämon schleuderte ihm sein Fyngrott entgegen, aber es wurde von dem grünen Leuchten einfach verschluckt.
    „Vorsichtig landen!“, wiederholte Hoole nachdrücklich. Der Dämon ging gehorsam in den Sinkflug und legte den blutenden Wolf sanft auf einem der Felsen ab.
    Die anderen Wölfe schöpften wieder Mut. Sie verwoben ihre Blicke zu einem großen grünen Netz. Ein Dämon nach dem anderen verfing sich darin und torkelte zu Boden.
    Die Wölfe gingen zum Angriff über. Sie stürzten sich auf die Dämonen und bissen ihnen die Kehlen durch. Hoole ließ es sich nicht nehmen, den Dämon zu töten, der Fengo das Auge ausgestochen hatte.
    Fengo blutete stark. Das Sprechen fiel ihm schwer. „Meine Zeit auf Erden ist um, mein Freund“, sagte er heiser.
    „Du darfst nicht sterben!“
    „Ich kann es nicht ändern“, erwiderte Fengo ruhig.
    „Aber ich habe die Kraft der Glut in mir gespürt! Diese Kraft hat den Dämon vom Himmel geholt. Bestimmt kann sie auch dich ins Leben zurückholen!“
    „Nein, mein lieber junger König. So läuft das leider nicht.“
    „Die Glut besitzt magische Kräfte!“, rief Hoole verzweifelt. „Ihre Magie ist segensreich, nicht todbringend wie die Magie der Dämonen.“
    „Die Magie der Glut steht im Einklang mit dem Großen Lupus. Der Tod ist ein Teil des Großen Spiels. Ich hatte ein langes, erfülltes Leben. Jetzt muss ich dem Gesetz der Natur folgen.“
    Fengo rang röchelnd nach Luft. Jeder Atemzug fiel ihm schwer. „Richte meinem alten Freund Gränk einen Abschiedsgruß von mir aus. Und jetzt …“ Der sterbende Wolf bot noch einmal alle Kraft auf und drehte den Kopf, sodass sein gesundes Auge auf Hoole gerichtet war. Er bat seinen Eulenfreund um ein Lochinvyrr. Ohne dieses Ritual konnte seine Seele nicht den Sternenpfad erklimmen und in die himmlische Höhle der Seelen eingehen, das Wolfsparadies.
    Namara kam zu Hoole hinüber. „Alle Dämonen sind tot“, meldete sie. „Wir haben sie durchgezählt. Es sind dreißig Kadaver.“
    Hoole drehte sich um. Der Sandboden war mit leblosen Federbündeln übersät. Wieder staunte er, wie klein die Dämonen im Tod wurden. Ob es das einzige Dämonenregiment war, das in den Süden vordringen konnte? Hat Arrin die Krieger geschickt

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