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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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längst nicht mehr der Einzige, der an die Macht wollte. Immer neue Schlachtfelder taten sich auf. Am Bittermeer kämpfte Arrins Heer gegen die Truppen eines Fürsten namens Anser. Anderswo bekriegten Dämonen ihresgleichen.
    „Sind König H’raths ehemalige Krieger auch in die Kämpfe verwickelt?“, wollte Theo wissen.
    „Ein paar schon. Aber sie kämpfen nicht mehr für den Erhalt von H’raths Reich.“
    „Sondern?“
    „Alle, die H’rath die Treue halten, sind nach S’yrthgar ausgewandert. Diejenigen, die hiergeblieben sind, kämpfen für ihre eigenen Ziele.“
    Emerilla beugte sich vor und raunte: „Dieser Palast ist durch und durch morsch! Niemand hier hält sich noch an den alten Ehrenkodex. Das ist der wahre Grund, weshalb das Eis schmilzt! So hat es schon der alte König H’rathmore vorausgesagt.“ Sie wiederholte Svarrs Worte: „Für Aasgeier ist N’yrthgar das reinste Paradies.“
    Was Emerilla erzählt hatte, gab Theo zu denken. Eines aber wollte ihm nicht einleuchten: Der Palast ist so morsch, dass die Dämonen bald abziehen werden. Dann könnten wir ihn zurückerobern. Warum ist Emerilla noch hier? Warum fliegt sie nicht in den Großen Baum und gibt Hoole Bescheid? Ich glaube, sie verschweigt mir etwas.
    „Warum fliegst du nicht in den Großen Baum und erstattest dort Bericht? Deine Mutter wartet auf dich. Was hält dich noch hier?“
    Emerilla wandte sich ab und schloss kurz die Augen. Dann öffnete sie die Augen wieder und schaute Theo fest an. „Ich bin eine Nahkämpferin.“
    „Das hat mir deine Mutter erzählt.“
    „Keine Eule übertrifft mich im Kampf mit der kurzen Klinge.“
    „Ja und?“
    „Shadyk ist dein Bruder.“
    Theos Magen krampfte sich zusammen.
    „Er muss sterben.“
    Theo wurde übel.
    „Shadyk ist geistesgestört. Er quält andere Eulen, einfach nur, weil es ihm Spaß macht. Er sitzt auf seinem morschen Thron und träumt von der Weltherrschaft. Er hat auch deinen Vater auf dem Gewissen. Weißt du das überhaupt?“
    Theo blieb die Luft weg. Er schüttelte stumm den Kopf.
    „Deine Schwester, die Stromerin, wollte er auch umbringen. Und dich wird er genauso wenig am Leben lassen. Du musst so schnell wie möglich hier verschwinden! Wenn Shadyk seine Wutanfälle hat, fliegt er sogar auf seine eigenen Leibwachen los.“
    „Und meine Mutter?“, brachte Theo schließlich heraus. „Wieso begreift sie nicht, was mit ihm los ist?“
    „Wenn sie ihn besucht, nimmt er sich zusammen. Für sie ist er immer noch ihr kleines Küken. Seine Fehler sieht sie nicht.“ Emerilla machte eine Pause. „Auf seine Art ist Shadyk schlimmer als jeder Hägsdämon. Jemand muss ihn unschädlich machen. Ich warte nur auf eine günstige Gelegenheit. Aber du … Du musst hier weg. Sofort!“
    Theo nahm sich die Warnung durchaus zu Herzen. Aber er wollte noch mehr über das Treiben im Palast erfahren. Er wollte so viele Informationen wie möglich für Hoole sammeln. Vielleicht sollten wir lieber nicht abwarten, bis sich alle Dämonen verzogen haben. Nicht dass der Palast von jemand anderem erobert wird!
    Theo kehrte in den Bankettsaal zurück. Niemand hatte ihn vermisst. Seine Mutter rief ihm fröhlich zu: „Dein fürsorglicher Bruder hat eine Gästehöhle für uns herrichten lassen. Wir sind im Ostflügel untergebracht.“
    Shadyk tschurrte amüsiert: „Du wirst dich dort bestimmt wohlfühlen, lieber Bruder. Träum was Schönes!“
    Ist meine Mutter völlig verblendet? Und ihr neuer Gefährte? Fällt Wyg denn nichts auf? Theo schaute sich in der Gästehöhle um. Sogar an der Außenwand, die der Kälte ausgesetzt war, zerfiel das Eis. Man hörte schon, wie sich die Eiswürmer regten.
    „Mama, Wyg, hört ihr das auch?“
    „Was denn, mein Schatz?“
    „Die Eiswürmer.“
    „Das bildest du dir nur ein. Du warst schon immer überängstlich.“
    Ist sie taub? Ist die ganze Welt verrückt geworden?
    Philma plapperte munter weiter: „In dieser Höhle hat Königin Siv ihr Ei gelegt, heißt es. Hier schlafen zu dürfen, ist eine Ehre. Die Wände schimmern wie Silber. Sogar die Sterne scheinen hindurch. Ist das nicht wunderschön?“
    Die Wände schmelzen! , hätte Theo am liebsten geschrien. Aber er beherrschte sich.
    „Du, Wyg“, sagte er ruhig, „ich glaube, mit dem Eis stimmt etwas nicht. Findest du nicht auch, dass die Wände aufgeweicht aussehen?“
    „Na ja, irgendwie schon … Aber bis zum Kurzen Hell sind sie bestimmt wieder gefroren.“
    „Du musst unbedingt bis zur Langen

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