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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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verstehen. »Diese beiden können uns sicherlich sein Versteck verraten. Wenn wir sie hängen, schweigen sie für immer. Ich werde sie morgen Sheriff Donegan übergeben. Es wird an ihm liegen, den beiden zu entlocken, wo sich der Schlupfwinkel der Bande befindet.«
    Enttäuschtes Gemurmel kam auf.
    »Der Boss hat recht«, sagte Scott Corby laut. »Also schaffen wir die beiden Halunken wieder in den Keller.«
    Die Anspannung fiel von Carter Prewitt ab wie eine zweite Haut. Ihr Leben war nicht mehr in Gefahr. Sein Herz nahm den regulären Rhythmus wieder auf, seine Gedanken ordneten sich.
    Er und James Allison wurden aus der Mannschaftsunterkunft dirigiert. Wenige Minuten später befanden sie sich wieder in dem finsteren Verlies unter dem Küchenanbau.
    »Wie es scheint, sind wir noch einmal dem Totengräber von der Schippe gesprungen«, entrang es sich Carter Prewitt. In seiner Stimme lag ein leichtes Beben, das seine Erregung verriet. Er hatte dem Tod ins Auge geschaut. Seine Nerven vibrierten.
    »Ja, verdammt, das war knapp.« Die Angst hielt James Allison nach wie vor im Klammergriff. Er sprach heiser. Auch bei ihm wollte sich die zittrige Anspannung der Nerven nicht lösen. Er erbebte einen grässlichen, entsetzlichen Augenblick, als er daran dachte, dass er jetzt schon tot an einem Strick hängen könnte, wenn es nach dem Willen der Cowboys gegangen wäre.
    »Es ist nur eine Galgenfrist«, murmelte Carter Prewitt mit Hoffnungslosigkeit im Herzen. »Kein Mensch wird uns glauben, dass wir nicht zu Callagher gehören. Und am Ende werden sie uns einen Strick um den Hals legen.
    Carter Prewitts Hoffnungen, jemals den Salado Creek zu erreichen, verflüchtigten sich wie Rauch im Wind. Der Gedanke trieb ihn immer tiefer in Mutlosigkeit und Verzweiflung …
     
    *
     
    Der Sheriff kam mit einem Aufgebot, als die Sonne aufging und die Natur zum Leben erwachte. Es waren zehn Männer, die bis an die Zähne bewaffnet waren und deren Gesichter grimmige Entschlossenheit ausdrückten. Der Bote, den Waco Prade in der Nacht noch nach Leakey geschickt hatte, ritt mit der Gruppe. Vor dem Ranchhaus parierten sie die Pferde. Der County Sheriff ließ seinen Blick in die Runde schweifen. Die Dächer einiger Gebäude wiesen Brandschäden auf. Der Morgenwind wirbelte Aschefetzen über den Hof.
    Einige Männer verließen die Mannschaftsunterkunft. Die Tür des Haupthauses öffnete sich und Waco Prade trat auf die Veranda. »Guten Morgen, Sheriff. Mein Bote hat Ihnen sicher berichtet, dass die Ranch in der Nacht höllischen Besuch erhielt.«
    Sheriff Jack Donegan nickte. Das Pferd unter ihm tänzelte nervös und schnaubte. »In Ihrer Gewalt sollen sich zwei der Banditen befinden, wurde mir berichtet«, sagte der Gesetzeshüter.
    »Sie trieben sich auf dem Weideland der Prade Ranch herum. Wahrscheinlich kamen Callagher und sein Verein, um sie zu befreien. – Es hat Tote und Verwundete gegeben. Auf beiden Seiten. Ich denke, Sheriff, dass das Maß voll ist. Es ist an der Zeit, dem Treiben dieses dreckigen Banditen ein Ende zu setzen und ihm eine blutige Rechnung zu präsentieren.«
    »Wir werden versuchen, der Spur der Bande zu folgen«, erklärte der Sheriff. »Vorher aber will ich mit den beiden Männern sprechen, die Sie gefangen haben.«
    »Ich habe ein halbes Dutzend Reiter auf die Spur der Schurken gesetzt«, gab Waco Prade zu verstehen. »Vielleicht gelingt es ihnen, den Banditen bis zu deren Schlupfwinkel zu folgen. Unabhängig davon sollten Sie keine Zeit verlieren, Sheriff. Falls Sie meine Männer treffen, bestellen Sie ihnen, dass sie sich dem Aufgebot anschließen sollen.«
    »Selbst wenn wir den Schlupfwinkel der Bande aufspüren sollten – wir können uns auf keinen Kampf mit den Outlaws einlassen«, gab der Sheriff zu bedenken. »Denn selbst dann, wenn sich Ihre Leute uns anschließen, werden wir in der Unterzahl sein. Außerdem sind die Banditen kampferprobt und skrupellos. – Ich will mit den beiden Gefangenen sprechen.«
    Waco Prades Brauen schoben sich zusammen wie zwei dunkle Raupen, über seiner Nasenwurzel bildeten sich zwei senkrechte Falten. Schließlich aber nickte er und sagte: »Steigen Sie von den Pferden. Ich veranlasse, dass Sie und Ihre Männer ein anständiges Frühstück erhalten. Bis dahin können Sie sich Prewitt und Allison vorknöpfen.«
    »Heißen so die beiden Kerle, die Sie in Gewahrsam haben?«
    »Ja.« Prade schaute zu seinen Männern hin, die sich ein Stück abseits zusammengerottet hatten. »Holt

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