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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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die beiden Halunken aus dem Keller!«
    In einige der Männer geriet Leben. Sie stiefelten zum Küchenanbau, aus dessen Kamin dunkler Holzrauch quoll.
    Der Sheriff und die Männer, die ihn begleiteten, saßen ab. Einige Ranchhelfer übernahmen ihre Pferde und führten die Tiere zum Brunnen. Waco Prade lud die Männer aus Leakey ein, ihm in den Küchenanbau zu folgen, wo in einem Nebenraum ein großer Tisch stand, um den etwa ein Dutzend Stühle gruppiert waren. Dem Koch trug er auf, für die Männer Kaffee zu kochen und ihnen ein Frühstück zu bereiten.
    Carter Prewitt und James Allison wurden in den Speiseraum geführt. Die Reiter aus der Stadt hatten Platz genommen. Sheriff Jack Donegan erhob sich und trat vor die beiden hin. Sekundenlang musterte er ihre Gesichter durchdringend und aufmerksam, dann sagte er: »Ihr steht im Verdacht, zu Gus Callaghers Mörderhaufen zu gehören.«
    Carter Prewitt ergriff das Wort und nannte zunächst seinen Namen. Dann erzählte er mit knappen Worten dem Gesetzeshüter seine Geschichte und schloss mit den Worten: »Allison und ich waren auf dem Weg zum Salado Creek, als uns die Reiter der Prade Ranch überwältigten und gefangen nahmen. Wir haben mit Gus Callagher nichts zu tun. Das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist, Sheriff.«
    Versonnen starrte Jack Donegan den jungen Mann an.
    Waco Prade ließ seine Stimme erklingen. »Der Sterbende hat Allison erkannt. Leider konnte er uns nicht mehr sagen, was die Bande auf die Ranch trieb. Ich nehme aber an, dass Callagher und seine mörderische Horde die Absicht hatten, Prewitt und Allison zu befreien.«
    »Der Mann und ich haben in derselben Kompanie gedient«, meldete sich James Allison zu Wort.
    Waco Prade winkte ab. »Dreckiger Lügner!«
    »Warum schicken Sie keinen Boten nach San Antonio, Mister Prade?«, stieß Carter Prewitt hervor. »Er soll meine Familie am Salado Creek aufsuchen. Sie werden die Bestätigung erhalten, dass ich …«
    Prade unterbrach ihn ungeduldig. »Mag sein, dass Ihr Vater in der Nähe von San Antonio eine Ranch betreibt. Das ist aber noch lange nicht der Beweis, dass Sie nicht in Callaghers Bande reiten. Also verschonen Sie mich mit Ihren Vorschlägen.«
    Der Ausdruck wühlenden Zorns hatte sich Bahn in das Gesicht des Ranchbosses gebrochen. Seine Augen versprühten wütende Blitze.
    »Der Verdacht, dass Sie beide zu Callagher gehören, ist nicht von der Hand zu weisen«, knurrte der County Sheriff. »Daher werden wir euch nach Leakey bringen und dort solange festhalten, bis die Wahrheit über euch ans Tageslicht gekommen ist.«
    Carter Prewitts Schultern sanken resignierend nach unten. Ihm wurde schlagartig klar, dass jedes weitere Wort vergeudet war und dass ihm nichts anderes übrig blieb, als sich in sein Schicksal zu fügen.
    »Das Gericht honoriert es«, sagte der Sheriff, »wenn sich Männer geständig und kooperativ zeigen. Man könnte mit dem Ankläger reden. Eure Bereitschaft, mit dem Gesetz zusammenzuarbeiten, könnte euren Hals retten.«
    »Ich verstehe«, murmelte Carter Prewitt. Jedes Wort schien tonnenschwer zu wiegen in seinem Mund. »Aber leider müssen wir Sie enttäuschen. Es ist uns nicht möglich, Sie zum Versteck der Bande zu führen, denn wir kennen es nicht.« Seine Stimme nahm einen beschwörenden Tonfall an. »Wir können Ihnen die Lage des Verstecks nicht verraten, selbst wenn wir es wollten.«
    »Sie sind stur und bockig!«, stieß Waco Prade hervor. »Die beiden Dummköpfe denken, ihre Lügen bringen sie weiter.«
    »Es ist ein guter Deal, den ich euch biete«, gab der Sheriff zu verstehen. Erwartungsvoll musterte er abwechselnd die beiden Männer, die sich der Hoffnungslosigkeit ihrer Situation mehr und mehr bewusst wurden und die schmerzlich begreifen mussten, dass ein ungnädiges Schicksal drauf und dran war, sie unerbittlich ins Unglück zu stürzen. Gemischte Gefühle, unter ihnen Angst und Unsicherheit, Hoffnungslosigkeit und Verlorenheit, flackerten in ihren Augen.
    »Wir können Ihnen nicht helfen, Sheriff«, quoll es abgehackt über Carter Prewitts trockene Lippen. Er war nahe daran, zu resignieren.
    »Ich hebe die beiden für Sie auf, Sheriff«, brummte Waco Prade. Und an seine Männer gewandt sagte er: »Bringt sie wieder auf Nummer sicher und bewacht sie gut.«
    Carter Prewitt und James Allison wurden weggeführt.
    Nachdem die Männer gefrühstückt hatten, machte sich das Aufgebot wieder auf den Weg. Waco Prade blickte den Reitern hinterher, bis sie über den

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