Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
Schweiß perlte auf seiner Stirn. Seine Augen wirkten glasig. Er atmete schwer und seine Bronchien rasselten.
    »Die Triangle-P ist am Ende«, röchelte der Rancher.
    »Wir haben mit Herb Cassidy gesprochen«, sagte Mrs. Prewitt. »Er hat uns von Brad Malone erzählt und wir haben auch ihn aufgesucht.«
    »Er war für uns so etwas wie der rettende Strohhalm«, stieß Amos Prewitt hervor. »Die fünftausend Dollar, mit denen er sich in die Triangle-P eingekauft hat, sind futsch. Wer immer hinter dem Anschlag auf mich steckt – er hat ganze Arbeit geleistet. Die Schulden der Triangle-P haben sich mehr als verdoppelt. Und am 1. Julie ist die Hypothek fällig.«
    »Wir werden uns mit den Gegebenheiten abfinden müssen«, murmelte Corinna. »Mögen sie noch so hart und unerbittlich sein.«
    »Ich muss noch einmal mit Brad Malone sprechen«, gab Amos Prewitt zu verstehen. »Vielleicht ist er bereit …«
    Corinna Prewitt fiel ihrem Vater ins Wort: »Ihm gehört bereits ein Viertel der Ranch, Dad. Falls er noch einmal einspringt, wirst du ihm ein weiteres Viertel abtreten müssen.«
    »Eine andere Möglichkeit, die Triangle-P zu retten, gibt es nicht.«
    Es klopfte an der Tür, im nächsten Moment wurde sie geöffnet und ein großer, breitschultriger Mann von etwa vierzig Jahren betrat den Raum. An seiner Weste funkelte der Sheriffstern. Er grüßte und sagte: »Der Doc ließ mir bestellen, dass Sie ansprechbar sind.«
    »Meinem Vater geht es nicht gut, Sheriff«, gab Corinna Prewitt zu bedenken.
    »Es sind nur ein paar Fragen, die ich ihm stellen werde, Miss«, erklärte der Gesetzeshüter und schaute Amos Prewitt an. »Fühlen Sie sich in der Lage, meine Fragen zu beantworten, Mister Prewitt?«
    Der Rancher senkte die Lider zum Zeichen der Bejahung. »Fragen Sie«, ächzte er. »Viel werde ich Ihnen nicht sagen können.«
    »Haben Sie den Mann gesehen, der auf Sie geschossen hat?«
    »Nein.«
    »Haben Sie einen Verdacht?«
    Amos Prewitt kniff die Lippen zusammen. Cassidy!, zuckte es durch seinen Kopf. Malone! Düstere Ahnungen zogen durch seinen Verstand. Aber es gab nicht den geringsten Beweis. Darum sagte er: »Ich wüsste nicht, wen ich verdächtigen sollte, Sheriff. Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ich war am Platz des hinterhältigen Überfalls. Wer immer es war, der auf Sie geschossen hat – er hat seine Spur gut verwischt.«
    »Der Schütze war sicher nur ein Werkzeug«, murmelte Amos Prewitt. Eine Woge von Benommenheit spülte durch sein Bewusstsein. Tonlos waren die Worte über seine spröden Lippen gebrochen. Die Schatten einer erneuten Bewusstlosigkeit glitten heran, doch rissen sie den Rancher nicht in die Tiefe. Jeglichen Gedankens, jeglichen Willens beraubt lag er da und fühlte sich wie gelähmt.
    »Ich habe mich sowohl mit Brad Malone als auch mit Herb Cassidy unterhalten«, ergriff der Sheriff wieder das Wort. »Von Cassidy erfuhr ich, dass Ihnen das Wasser bis zum Hals steht. Er bedauert es sehr …«
    »Nur Cassidy und Malone wussten, dass sich mein Vater mit fünftausend Dollar auf den Weg zum Salado Creek befand!«, entfuhr es Corinna Prewitt.
    »Wollen Sie damit sagen, dass einer der beiden hinter dem Überfall auf Ihren Vater steckt?«, blaffte der Gesetzeshüter.
    »Es ist so«, antwortete Corinna unbeirrt. »Nur Cassidy und Malone wussten von dem Geld, das mein Dad beförderte.«
    »Was sollten die beiden für ein Interesse haben, Ihrem Vater das Geld abzujagen?« Durchdringend fixierte der Sheriff die junge Frau – ein Blick, der Druck auf sie ausübte und sie verunsicherte.
    Corinna schoss ihrer Mutter einen Hilfe suchenden Blick zu.
    Da sprach der Sheriff auch schon weiter. »Lassen Sie das die beiden bloß nicht hören, Miss. Es sind Ehrenmänner. Dass Cassidy in seiner Eigenschaft als Bankdirektor es ablehnte, die Laufzeit der Hypothek zu verlängern, lässt keinen Schluss auf seinen Charakter zu. Er macht nur seinen Job. Und was Malone betrifft …«
    Der Sternträger machte eine Pause.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Corinna Prewitt. »Warum sprechen Sie nicht weiter?«
    »Ihr Verdacht ist ungeheuerlich«, grollte der Sheriff. »Malone ist nach Texas gekommen, um zu helfen, das Land nach dem Krieg wieder aufzubauen und die Wirtschaft zum Florieren zu bringen. Er hat einige marode Unternehmen aufgekauft und sorgt in San Antonio für Arbeitsplätze. Er ist über jeden Verdacht erhaben.«
    »Schon gut, Sheriff«, murmelte Corinna Prewitt. »Ich habe keinen der beiden wirklich

Weitere Kostenlose Bücher