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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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welchem Grund sollte er Ihren Vater ermorden lassen, Prewitt? Nennen Sie mir ein Motiv.«
    »Habgier, Sheriff.«
    »Warum sollte er sich mit fünftausend Dollar in die Triangle-P einkaufen, wenn er nur abzuwarten brauchte, dass die Frist für die Begleichung der Hypothek abläuft. Er hätte die Ranch für ein Butterbrot erwerben können. Das ergibt doch alles keinen Sinn.«
    »Wahrscheinlich hat er erst zu denken begonnen, nachdem er Dad die fünftausend Dollar geliehen hatte. Er musste verhindern, dass mein Vater die Hypothek ablöst. Also schickte er ihm einen Mörder hinterher. Es ist eine ganz einfache Rechnung.«
    »Die meiner Meinung nach nicht aufgeht«, knurrte der Sheriff. »Es gibt nicht den geringsten Beweis gegen Malone. Er ist ein Ehrenmann. Doch wird er es kaum schlucken, dass Sie ihn des Mordes bezichtigen. Sie sollten vorsichtig sein, Prewitt.«
    »Ich werde den Mord an meinem Vater aufklären, Sheriff«, versprach Carter Prewitt. »Und ich werde den Mörder und jeden, der seine Hände im Spiel hat, zur Rechenschaft ziehen. Das habe ich am Grab meines Vaters geschworen.«
    »Ich warne Sie, Prewitt. Unternehmen Sie nichts auf eigene Faust. Kommen Sie dem Gesetz nicht in die Quere. Natürlich habe ich den Fall noch nicht zu den Akten gelegt. Ich arbeite nach wie vor an der Aufklärung des Verbrechens. Dafür werde ich bezahlt. Es ist mein Job – nicht der Ihre. Nehmen Sie sich meine Worte zu Herzen.«
    Carter Prewitt richtete sich zu seiner vollen Größe auf und reckte die Schultern. »Sie können mich nicht daran hindern, nach dem Mörder meines Vaters zu suchen.«
    Nach dem letzten Wort schwang er herum und verließ das Büro. Hart fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Carter Prewitt band sein Pferd los und führte es zur Bank. Wenig später betrat er die kleine Schalterhalle. Die beiden Clerks starrten ihn an. Prewitt murmelte einen kühlen Gruß, dann erklärte er, dass er Herb Cassidy sprechen wollte.
    Einer der beiden Angestellten erhob sich und verschwand im Büro des Bankdirektors. Er kam aber sogleich wieder zurück und vollführte eine einladende Handbewegung. »Mister Cassidy erwartet Sie.«
    Cassidy saß an seinem Schreibtisch und die Finger seiner rechten Hand trommelten nervös auf der Tischplatte. Die Haut in seinem Gesicht war schweißig. Die Unruhe in seinem Blick war nicht zu übersehen. »Bitte, setzen Sie sich.« Er wies auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch.
    Carter Prewitt ließ sich nieder.
    »Ich möchte Ihnen mein ehrliches Mitgefühl zum Verlust Ihres Vaters ausdrücken«, sagte der Bankier.
    »Mein Vater wurde überfallen, nachdem ihm hier in Ihrer Bank fünftausend Dollar ausgezahlt wurden«, konstatierte Carter Prewitt, ohne auf die Beileidsbezeugung einzugehen. »Sie wussten von dem Geld, und natürlich Brad Malone.«
    Der Bankier räusperte sich, dann schnarrte er: »Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?«
    »Wer hatte Interesse daran, dass es meinem Vater unmöglich gemacht wurde, die Hypothek abzulösen?«
    »Das weiß ich doch nicht?«
    »Warum haben Sie es abgelehnt, die Laufzeit der Hypothek zu verlängern? Mein Vater wollte eine Herde Longhorns nach Kansas City treiben. Es ging lediglich um zwei Monate. Warum wollten Sie nicht warten, bis mein Vater seine Schulden nach dem Verkauf einer Herde beglichen hätte?«
    »Ich habe Ihrem Vater bereits einmal die Laufzeit verlängert. Er war nicht mal in der Lage, die angefallenen Zinsen zu bezahlen. Seine Idee mit dem Verkauf einer Herde war kaum durchführbar. Ihr Vater verfügte nicht über das nötige Geld, um einen Viehtrieb zu finanzieren.«
    »Gewähren Sie mir drei Monate, Mister Cassidy. Ich werde das Geld beschaffen und die Hypothek ablösen.«
    »Auch Sie können keine Mannschaft ausrüsten, Prewitt.« Der Bankier schüttelte den Kopf. »Daraus wird nichts. Die Triangle-P kommt unter den Hammer. Ich kann es nicht ändern, und es tut mir leid für Sie, Prewitt. Nachdem Sie einige Jahre den Kopf hingehalten haben, stehen Sie nun vor den Trümmern Ihrer Existenz. Das ist hart. Aber die Bank kann es sich nicht leisten …«
    Carter Prewitt schnitt dem Bankier schroff das Wort ab. »Drei Monate, Mister Cassidy. Wenn die Bank drei Monate länger auf ihr Geld warten muss, geht sie doch kein Risiko ein.«
    »Womit wollen Sie eine Treibermannschaft ausrüsten?«
    »Ich bitte Sie, die Hypothek um tausend Dollar zu erhöhen.«
    Der Bankier zwinkerte mit den Lidern. Sekundenlang schien er den Worten hinterher zu

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