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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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schönes Texas aus. Es gibt keine Gerechtigkeit mehr auf der Welt.«
    »Was spricht man in der Stadt über den Mord an meinem Vater?«
    »Hm«, machte Jesse. Er tätschelte den Hals des Pferdes, das er von James Allison übernommen hatte. Die Dunkelheit im Stall verhüllte die Gesichter der Männer ein. Carter Prewitt verspürte erwartungsvolle Spannung.
    »Sprich, Jesse«, forderte Carter Prewitt mit einer Stimme, in der alle Anspannung lag, die in ihm steckte.
    »Hinter vorgehaltener Hand wird so manches gemunkelt«, sagte der Stallmann schließlich. »Alle dachten, dein Vater sei über den Berg, nachdem ihm der Arzt die Kugel aus der Brust geholt hat. Aber dann stattete Malone deinem Dad einen Besuch ab. Einige Stunden später fand ihn der Arzt tot im Bett auf. Die Wunde war aufgebrochen und dein Vater war verblutet.«
    »Was wird gemunkelt, Jesse?«
    »Nun ja …« Der Stallmann wiegte den Kopf. »Einige Männer in der Stadt sind der Meinung, dass Malone schuld ist am Tod deines Vaters. Aber niemand wagt dies laut auszusprechen. Malone hat sich in der kurzen Zeit, in der er hier ist, zu einem ausgesprochen wichtigen Mann gemausert. Männer wie der Sheriff und Herb Cassidy fressen ihm regelrecht aus der Hand.«
    »Hat jemand den Verdacht geäußert, dass Malone meinem Vater den Killer auf den Hals schickte?«
    »Ich bin davon überzeugt, dass das die meisten Menschen in San Antonio denken. Aber du wirst keinen finden, der den Verdacht ausspricht. Sie alle fürchten Brad Malone und seine einflussreichen Freunde.«
    Carter Prewitt entschied sich von einem Augenblick zum anderen. »Gehen wir, James.«
    »Wohin?«
    »In den Silberdollar Saloon. Ich will dem Mann in die Augen sehen, der möglicherweise meinen Vater auf dem Gewissen hat.«
    »Lass dich nur zu nichts hinreißen!«, warnte Jesse, der Stallmann. »Malone dürfte ausgesprochen unduldsam und kompromisslos sein. Er hat einige hartgesichtige Burschen mit ins Land gebracht, Kerle mit tief geschnallten Revolvern, die wahrscheinlich nur eine Sprache verstehen, nämlich die Sprache der Gewalt.«
    Carter Prewitt ließ sich nicht beirren. Mit schnellen Schritten verließ er den Mietstall.
     
    *
     
    James Alison hatte Mühe, Carter Prewitt zu folgen. Die Schatten der hereinbrechenden Dunkelheit woben zwischen den Gebäuden. Aus manchen Fenstern fiel schon Licht. Auf der Straße waren nur wenige Menschen zu sehen. Es war die Zeit des Feierabends und die Bürger hatten sich in ihre Behausungen zurückgezogen.
    Aus dem Saloon trieb verworrener Lärm. Klaviergeklimper mischte sich in das Stimmengewirr, in das Gelächter und das Grölen Betrunkener. Carter Prewitt warf über die geschwungenen Ränder der Pendeltür einen Blick in den Schankraum. Tabakrauch zog in Schlieren um die Lampen, die über den Tischen von der Decke hingen. An der Bar standen die Männer in Zweierreihe. Ein Betrunkener torkelte zwischen den Tisch- und Stuhlreihen zur Tür.
    Carter Prewitt ließ den Burschen an sich vorbei, dann betrat er den Saloon. James Allison folgte ihm. Prewitts Blick hatte sich an Sheriff Dan Henderson festgesaugt, der zusammen mit einigen anderen Männern an einem Tisch bei der Hintertür saß und angeregt sprach. Carter Prewitt erkannte Herb Cassidy. Er presste die Lippen zusammen. Der Anblick des Bankiers jagte eine Welle des Zorns in ihm hoch.
    Ein dunkelhaariger Mann erregte Carter Prewitts Interesse. Er war davon überzeugt, Brad Malone vor sich zu haben. In seinem Gesicht setzte sich ein entschlossener Ausdruck fest. Ruckartig setzte er sich in Bewegung, mit pendelnden Armen ging er zu dem Tisch hin, den Mann, den er für Brad Malone hielt, keinen Moment aus den Augen lassend.
    Die Männer am Tisch wurden auf Carter Prewitt aufmerksam. Der Sheriff schwieg jetzt und starrte Prewitt düster an. Plötzlich stieß er zwischen den Zähnen hervor: »Das ist Carter Prewitt. Er sieht nicht aus wie einer, der in friedlicher Absicht kommt.«
    Brad Malone heftete seinen Blick auf Prewitt. Es war ein interessierter, abschätzender Blick. Im Gesicht des Mannes aus New York war nicht die geringste Gemütsregung festzustellen.
    Carter Prewitt hielt an, hakte beide Daumen in den Gürtel seiner grauen Uniformhose und konzentrierte sich nur auf Brad Malone.
    Malone lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Sie haben mich nun lange genug angestarrt, Prewitt. Was wollen Sie?«
    »Warum musste mein Vater sterben?«
    Malone spitzte die Lippen, dachte kurz nach, dann erklärte er: »Ich bin

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