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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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damit, James. Nicht, dass dir ein anderer zuvor kommt.«
    Allisons Brauen schoben sich zusammen. Sein Gesicht verfinsterte sich. »Was meinst du?«
    »Auch Callagher scheint Interesse an Corinna zu haben.«
    »Dieser verdammte Bandit soll die Finger von ihr lassen!«, erregte sich Allison.
    Sie kehrten zu den anderen zurück. Corinna kam aus der Hütte, stieg auf einen der Wagen, öffnete eine Truhe und nahm Bettzeug heraus. Sie reichte die Kissen und Decken Joana, die ihr gefolgt war und nun den Packen in die Hütte trug.
    James Allison beobachtete Gus Callagher. Und ihm blieb die Gier in dessen Augen nicht verborgen, als sein Blick Corinna folgte, die behände vom Fuhrwerk gestiegen war und nun der Hütte zustrebte. James Allison biss die Zähne zusammen. Er empfand plötzlich eine heftige Abneigung gegen Callagher. Und er begann zu ahnen, dass er um Corinna kämpfen würde müssen.
    Die Dunkelheit nahm zu. Das rote Abendsonnenlicht war den dunstigen Schleiern der beginnenden Nacht gewichen. Die Männer waren müde und krochen in ihre Zelte. Carter Prewitt hatte die Wachen eingeteilt. Sie mussten mit einer unliebsamen Überraschung rechnen. Die beiden Männer, die die erste Wache hatten, erklommen die Hügel im Süden und Westen, von wo sie einen guten Ausblick hatten.
    Im Lager kehrte Ruhe ein.
    Die Nacht verrann ohne Zwischenfall.
     
    *
     
    Nach dem Frühstück begannen die Männer, von den umliegenden Weidegründen Rudel von Rindern abzutreiben und in dem Tal zu sammeln. Die Longhorns waren unruhig. Horn klapperte. Buschige Schwanzenden peitschten über knochigen Rücken. Sie rissen mit ihren Hufen die Grasnarbe auf. Brüllen und Muhen erhob sich.
    Sie arbeiteten unermüdlich. Bullpeitschen knallten wie Revolverschüsse. Mit heiseren Zurufen spornten die Reiter die Rinder an. Monotones Rumoren – verursacht von vielen hundert Hufen -, erfüllte die Senke.
    Nach dem Mittagessen tauchte Brad Malones Revolvermannschaft auf. John Warner führte das Rudel. Es waren fast ein Dutzend Reiter, und sie waren mit Revolvern und Gewehren bewaffnet. Durch einen Hügeleinschnitt zogen sie in das Tal.
    Carter Prewitt sah die Horde und ritt ihr entgegen. Drei Pferdelängen vor Warner parierte er seinen Vierbeiner. Auch die Männer aus San Antonio hielten an. Sie fixierten Carter Prewitt starr und belauerten ihn. Die Feindseligkeit, die von John Warner ausging, berührte Carter Prewitt nahezu körperlich.
    »Die Rinder gehören zum Inventar der Triangle-P Ranch«, sagte Warner grollend. »Die Ranch aber gehört dir nicht mehr, Prewitt. Also lass die Finger von den Rindern.«
    Carter Prewitt legte seine Hände übereinander auf das Sattelhorn. »Sie irren sich, Warner. Die Rinder stehen auf Regierungsland und sind herrenlos. Sie gehören dem, der sie sich nimmt.«
    »Fordere das Schicksal nicht heraus, Prewitt«, warnte John Warner.
    Hinter Carter Prewitt erklangen Hufschläge. Als er einen schnellen Blick über die Schulter warf, sah er seine Mannschaft heranreiten. Die Reiter kamen in einer auseinander gezogenen Linie, wirkten unerschrocken und furchtlos, ihre Gesichter drückten die kalte Bereitschaft aus, sich gegen die Männer aus San Antonio zu behaupten.
    Als sie mit Carter Prewitt auf einer Höhe waren, hielten sie an.
    Carter Prewitt ergriff das Wort, indem er hervor stieß: »Ich habe das Recht auf meiner Seite, Warner. Finden Sie sich damit ab, dass ich es durchsetze. Die Rinder gehören niemandem.«
    Nichts konnte über die erwartungsvolle, drohende Spannung hinwegtäuschen, die über der Senke lagerte. Der Hauch von Grimm und Entschlossenheit, den beide Parteien ausstrahlten, war unverkennbar. Das Tal glich einem Pulverfass, dessen Lunte bereits brannte. Die Stimmung war brisant. Die drohende Gefahr war greifbar und bereitete den Männern geradezu körperliches Unbehagen.
    »Du hast sämtliche Pferde mitgenommen, Prewitt«, sagte John Warner, ohne auf Carter Prewitts Worte einzugehen. »Das ist Diebstahl.«
    »Mit den Pferden ist es wie mit den Rindern, Warner. Sie tragen kein Brandzeichen eines Besitzers.«
    Warners Schultern sanken nach unten. Er nickte einige Male, dann rief er: »Na schön, Prewitt. Ich will Malones Anspruch hier und jetzt nicht mit Waffengewalt durchsetzen. Allerdings wirst du mit Sheriff Hendersons Besuch rechnen müssen. Er wird dir unmissverständlich unter die Nase reiben, wer das Recht auf seiner Seite hat. Und du wirst dich dem Spruch des Sheriffs zu beugen haben.«
    »Henderson hat sich

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