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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gleißend hellem Licht erstrahlen ließ.
    Richard konnte die gewaltige Erschütterung deutlich in der Brust spüren, als der Ball aus flüssigem Feuer an der Seitenwand der unnachgiebigen Maschine auseinanderplatzte. Das Zaubererfeuer, eine der gefürchtetsten Substanzen überhaupt, hüllte die Maschine vollständig ein, rann knisternd und weißglühend an den Seiten herab.
    In geschlossenen Räumen entfesselt, entwickelte Zaubererfeuer außergewöhnliche und höchst gefährliche Kräfte. Das Tosen der Flammen in diesem konzentrierten Feuersturm war ohrenbetäubend; es war, als würde die gesamte Welt davon verzehrt.

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    Endlich verebbte die gnadenlose Kraftentfaltung des Zaubererfeuers, so dass Richard die Augen wieder öffnen und die Hand von seinem Gesicht nehmen konnte. Als dann die letzten Klumpen auf den Fußboden tröpfelten und mit dampfendem Zischen erloschen, der Rauch sich legte, erwartete er, die Maschine zu einer Pfütze aus zerflossenem Metall zusammengeschmolzen zu sehen.
    Dem war nicht so.
    Die Maschine stand noch immer mitten im Raum, sah noch genauso aus, wie er sie beim ersten Mal erblickt hatte. Sie schien vollkommen unbeschädigt.
    Überzeugt, dass die Außenwände der Maschine glühend heiß sein mussten, ging er vorsichtig näher heran, doch da war keine von dem Metall abstrahlende Restwärme zu spüren. Vorsichtig streckte er die Hand aus und berührte die metallische Oberfläche. Sie fühlte sich kalt an.
    Er hatte bereits erlebt, welch ungeheure Verwüstung Zaubererfeuer anzurichten vermochte, und doch hatte es der Maschine nichts anhaben können; nicht mal in der Rostschicht an der Oberfläche hatte es einen Kratzer hinterlassen. Die Symbole an den Seitenwänden, dieselben, die auch in Regula zu finden waren, waren nach wie vor vollkommen unversehrt.
    Hätte er es nicht mit eigenen Augen gesehen, er hätte womöglich nicht geglaubt, dass überhaupt etwas geschehen war, und schon gar nicht, dass die Maschine zum Ziel der mächtigsten magischen Kraft geworden war, die existierte.
    Nicci, die neben ihm stand, tastete die Oberfläche mit den Fingern ab.
    »Tja, offenbar hat additive Magie bei ihr keine Wirkung. Vielleicht ist es an der Zeit, mal etwas wirklich Verheerendes auszuprobieren.« Sie bedeutete den anderen, einen Schritt zurückzutreten.
    Richard lotste die anderen zurück in den gesicherten Treppenschacht. Er wusste, was Nicci vorhatte, konnte bereits die energiegeladene Aura sehen, welche die Hexenmeisterin knisternd umhüllte und ihr ein schimmerndes Aussehen verlieh, so als wäre sie nicht ganz von dieser Welt und nur als Geist anwesend.
    Die Hexenmeisterin hob die Hände und richtete sie auf die Maschine. Ihre knisternde Aura flackerte energiegeladen. Richard wusste, dass andere sie nicht wahrnehmen konnten, er dagegen hatte schon immer das Kraftfeld spüren können, das manche Menschen umgab; keine Aura war so kraftvoll wie die Niccis.
    Mit einem gewaltigen dumpfen Schlag zündete ein schwarzer Lichtblitz aus subtraktiver Magie im Raum. Als sich der Staub vom Boden hob, erloschen im selben Augenblick die Glaskugellampen.
    Der schwarze Lichtblitz verschraubte sich zu einer gleißend hellen Entladung subtraktiver Magie, ein Energiestrang von solcher Schwärze, dass man den Eindruck hatte, man blicke durch einen Riss im Gefüge der Welt direkt in die Unterwelt.
    Was in gewisser Weise sogar stimmte.
    Der tintenschwarze Blitz nahm Verbindung mit der Maschine auf; seine Spitze strich über die Oberfläche, flackerte an den Seitenwänden auf und ab, während der übrige Teil, zwischen Nicci und der Maschine, wild um sich peitschend durch den Raum zuckte und dort, wo die beiden Kräfteströme aus unfassbarer Dunkelheit und gleißend hellem Licht einander berührten, knallend knisterte. Ein Geruch von verbranntem Schwefel breitete sich aus, als die Luft unter der Gewalt der gegensätzlichen, miteinander ringenden Kräfte erbebte. Sowohl Helligkeit als auch Dunkelheit verdrehten sich in dem verzweifelten Bemühen, die jeweils andere Kraft zu beherrschen, zur gleichen Zeit denselben Ort einzunehmen. Die Maschine, eben noch in die Glut der additiven Magie getaucht, verschwand Augenblicke darauf im Nichts der subtraktiven.
    Es war ein beängstigendes Schauspiel miteinander unvereinbarer Kräfte, die ihr ganzes zerstörerisches Wollen auf die Omen-Maschine konzentrierten.
    So unvermittelt, wie es begonnen hatte, war es auch wieder vorbei.
    Die plötzliche Stille klang Richard in den Ohren.

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