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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nach einem Hinweis, dass es Ärger geben könnte, durch das Zimmer schlenderte.
    Ärger hatten sie wahrlich genug.
    Er war sich ziemlich sicher, dass die Abgesandten nach dem Grund für seine Abwesenheit gefragt hatten. Und dass Kahlan ihnen erklärt hatte, er kümmere sich um Dinge, die mit ihren Befürchtungen zu tun hätten. Vermutlich fühlten sie sich herablassend behandelt, hatten sie das Gefühl, er nehme ihre Sorgen nicht wirklich ernst. Allerdings konnte er sie schlecht über jede Kleinigkeit unterrichten, denn dann bliebe ihm für nichts anderes mehr Zeit.
    »Was ist deiner Meinung nach der Grund für all diese Vorkommnisse?«, fragte Kahlan. »Und wieso ausgerechnet jetzt?«
    »Nun ja«, sagte Richard, während er einen Blick hinter die spanische Wand warf, »was diese Frau sagte, die dich gestern auf dem Empfang umzubringen versucht hat, klang nicht eben einleuchtend.«
    »Wann haben die Rechtfertigungen von Mördern je einleuchtend geklungen?«
    »Es war ein ziemlich tölpelhafter Mordversuch, findest du nicht? Ich meine, für die Leute auf dem Empfang mag es ja so ausgesehen haben, als wärst du knapp dem Tod entgangen, aber wir beide wissen, dass es nicht so einfach wäre, dich auf diese Weise umzubringen. Hätte sie wirklich die Absicht gehabt, dich zu töten, hätte sie jede Menge anderer Möglichkeiten in Betracht ziehen können, und zwar mit erheblich besseren Erfolgsaussichten.«
    »Wir beide wissen das vielleicht, aber sie vermutlich nicht.«
    »Schon möglich.«
    »Sie war zu allem entschlossen, das hatte sie schließlich erst kurz zuvor mit der Ermordung ihrer Kinder bewiesen. Wahrscheinlich glaubte sie, mich überraschen zu können, indem sie einfach auf mich zugeht und mich ersticht.«
    »Oder auch nicht.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Richard teilte die Vorhänge und warf einen Blick durch das wellige Glas der Flügeltüren. Sanft geschwungene Schneewechten bedeckten die meisten Geländer und nahezu alle Ränder der großen runden Steinkübel. Der mittlerweile nasse und schwere Schnee trudelte in irrwitzigen Wirbeln vom Himmel, so dass die zusehends anwachsenden Verwehungen ständig ihre Form veränderten. Als eine Bö an den Türen rüttelte, sah Richard sofort nach, ob sie auch sicher verriegelt waren.
    »Vielleicht hatte sie ja eigentlich vor«, sagte er, »den Leuten Angst vor den Prophezeiungen einzujagen, Angst vor ihrer Vision und der anderer, Angst vor der Zukunft. Immerhin hatte sie jede Menge Publikum. Blutverschmiert, wie sie nach der Ermordung ihrer Kinder war, hat sie einen nachhaltigen Eindruck bei den Anwesenden hinterlassen. Vielleicht war das ja ihr eigentliches Tatmotiv.«
    »Das scheint mir recht weit hergeholt, Richard. Schließlich waren sowohl ihre Messerattacke als auch der Einsatz meiner Kraft von dieser Frau, die du aufgesucht hast, Lauretta, wie auch in diesem Buch End Notizen vorhergesagt worden. Und beide Prophezeiungen besagen dasselbe: ›Königin schlägt Bauern‹. Das klingt nun wirklich nicht so, als hätte meine Möchtegernmörderin den Leuten hier irgendetwas weismachen wollen. Vielmehr scheint es zu bestätigen, dass es sich um aussagekräftige Prophezeiungen handelt, die sich zudem auch noch bewahrheitet haben. Zumindest in diesem einen Fall.«
    Richard ließ die Vorhänge zurückfallen und wandte sich zu ihr herum. Er zog ein erstauntes Gesicht. »Zumindest hatte es den Anschein. Nur, wenn eine Prophezeiung besagt, dass eine Statue umkippen wird, und jemand versetzt ihr absichtlich einen Stoß, damit genau das geschieht, gilt dann die Prophezeiung als erfüllt? Oder will einfach jemand ebendiesen Anschein erwecken?«
    »Woran ließe sich der Unterschied festmachen?«
    »Genau das ist doch stets das Problem mit der Prophetie, oder? Trotzdem, irgendwie scheint noch etwas anderes dahinterzustecken.«
    Kahlan löschte die Lampe auf der Frisierkommode, ging dann zum Nachttisch und drehte den Docht der Lampe dort herunter, bis er nur noch schwach glomm und das Zimmer in ein gemütliches Halbdunkel tauchte.
    »Du glaubst, jemand greift bewusst ein, um den Eindruck zu erwecken, die Prophezeiungen erfüllten sich?«
    »Meine Befürchtung ist eigentlich eher, dass mehr dahintersteckt, als wir erkennen, und dass die Prophezeiungen ebendies vorhersagen. So gesehen besagte die Prophezeiung tatsächlich, dass eine von anderen benutzte Frau von dir überwältigt werden würde. Das ist es, wovor uns die Prophezeiung eigentlich warnt.«
    Kahlan rieb sich die Arme,

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