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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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unterscheiden, und erst recht, um zu erkennen, was sich dort im Zimmer zu befinden schien und sie beobachtete.
    Richard kniff die Augen zusammen, versuchte, so gut es irgend ging, in dem trüben Licht etwas zu erkennen und festzustellen, was sich dort ein wenig dunkler vor der nahezu völligen Dunkelheit abzuheben schien. Er meinte die Andeutung eines Schattens zu sehen.
    Während er daraufstarrte, konnte er deutlich spüren, dass es seinen Blick erwiderte. Anders als beim letzten Mal war er diesmal sicher, dass es sich nicht nur so anfühlte, als würde er beobachtet. Er konnte eine Anwesenheit im Zimmer spüren.
    Und diese Anwesenheit verströmte eiskalte Bosheit.
    Nicht einmal ansatzweise vermochte er sich vorzustellen, was das sein könnte, schließlich standen im gesamten Flur Soldaten der Ersten Rotte Wache, und das waren keine Männer, die auf Posten einnickten oder aus Langeweile in ihrer Wachsamkeit nachließen. Es waren kampferprobte Soldaten, bereit, sich jeder Gefahr zu stellen, die Elite der D’Haranischen Streitkräfte. Ganz bestimmt wollte keiner von ihnen derjenige sein, der zugelassen hatte, dass Richard und Kahlan in Gefahr gerieten.
    Was immer es war, es konnte unmöglich an den Wachen vorbei ins Schlafzimmer geschlichen sein.
    Was immer Richard dort in dem Alkoven kauern sah, war dunkel und nicht besonders groß. Still und regungslos hockte es genau in der Mitte zwischen den beiden großen dunklen Schatten der Kleiderschränke – und lauerte.
    Richard fragte sich, worauf.
    Er konnte das Heulen und Stöhnen des Windes draußen hören, der gelegentlich an den Türen rüttelte, nur um gleich darauf wieder zu verstummen, so dass sich wieder Stille über das Zimmer senkte. Die einzigen Geräusche drinnen waren Kahlans Atem und das leise Zischen des brennenden Lampendochts.
    Es war nicht zu erkennen, ob dieses Etwas, worauf er starrte, womöglich nichts weiter als ein verschwommener, dunkler Fleck war, oder es nur so aussah, weil in der undurchdringlichen Dunkelheit im Zimmer die Ränder jeder schattenhaften Form verschwammen.
    Was immer es war, es war schwarz wie Pech.
    Was immer es war, sein Blick war unverwandt.
    Was immer es war, es besaß kein Herz.
    Und während Richard angestrengt daraufstarrte, merkte er, dass es seltsamerweise eher wie ein kleines Kind aussah, ein Mädchen vielleicht, das, leicht vornübergebeugt, so dass sein langes Haar den leicht gesenkten Kopf umhüllte, am Boden kauerte.
    Gleichzeitig wusste er, dass es eigentlich nicht sein konnte. Es war völlig ausgeschlossen, dass irgendjemand in das Zimmer hatte eindringen können. Zumindest glaubte er das.
    Real oder nicht, Richard wusste, dass Kahlan dasselbe sah wie er. Er konnte ihr Herz an seiner Brust schlagen hören.
    Sein Schwert lehnte am Nachttisch. Er hingegen lag, Arm in Arm mit Kahlan, in der Mitte des Betts. Die Waffe war kaum mehr als eine Armeslänge entfernt, knapp außer Reichweite.
    Irgendetwas, ein sechster Sinn, sagte ihm, sich nicht zu rühren.
    In diesem Augenblick kam ihm der Gedanke, dass es vielleicht gar kein sechster Sinn war, sondern ganz einfach das alarmierende Gefühl, dass unweit von ihnen etwas lauerte und sie beobachtete.
    Wie auch immer, er hatte Angst, sich zu bewegen.
    Das Etwas, wenn es denn tatsächlich etwas war und nicht nur eine Täuschung des trüben Lichts oder gar seiner Fantasie, verharrte reglos wie ein Stein.
    Sollte sich herausstellen, dass es nichts weiter war als ein Schatten, würde er sich einigermaßen albern vorkommen.
    Aber Schatten starrten nicht.
    Außerstande, diese stumme Anspannung länger zu ertragen, begann Richard sich langsam, unendlich langsam, aus Kahlans Umarmung zu lösen, um nach seinem Schwert zu greifen.
    Kaum hatte er sich zu bewegen begonnen, begann auch das Wesen, wie in Reaktion auf seine Bewegung, sich zu erheben, begleitet von einem leisen Geräusch, dem von Stoff gedämpften trockenen Knacken von Zweigen. Oder waren es eher Knochen?
    Richard erstarrte.
    Das Wesen nicht.
    Im Aufrichten hob es seinen Kopf. Richard konnte eine schnelle Folge knackender Laute hören, so als befände sich das Wesen in der Totenstarre, und die Anstrengung der erzwungenen Bewegung ließe jeden Wirbel seines Rückgrats knacken.
    Der Kopf hob sich weiter, bis Richard endlich die unter einer gesenkten Stirn hervorlugenden Augen ihn anstarren sehen konnte.
    »Bei den Gütigen Seelen«, hauchte Kahlan, »was mag das sein?«
    Richard vermochte nicht einmal den Ansatz einer Vermutung

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