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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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struppigen Kopf hin und her und suchte mit seinen gelben Augen die Umgebung ab. Dann reckte er seinen Kopf in die Höhe und heulte.
    »Da kommen sie!«, polterte Russa, und sein grobes Gesicht wurde ernst. »Vergesst unseren Plan nicht, Jungs.«
    Panterra legte einen Pfeil ein und zog langsam die Bogensehne zurück.
    Als sich Sider Ament dem Pass an der Declan-Schlucht näherte, dämmerte schon der Morgen. Er war die Nacht durch mit schnellem Tempo marschiert, um den zeitlichen und räumlichen Vorsprung von Arik Siq und den Drouj zu verringern. Er war hundemüde und hungrig, weil er seit seinem Aufbruch nichts gegessen hatte. Aber da die Angelegenheit so dringend und er fest entschlossen war, den Pass rechtzeitig zu erreichen, war er auch noch weiter gelaufen, als der gesunde Menschenverstand jeden anderen schon zu einer Ruhepause genötigt hätte.
    Jetzt war er angekommen, vor ihm lag der Pass, und ihm wurde bewusst, welchen Preis er für seine Eile bezahlt hatte. Wenn er gleich kämpfen musste, war er vielleicht nicht so stark und konzentriert wie nötig.
    Er stieg zwischen versprengten Koniferen und über Geröll den Hang hinauf, wählte mit Bedacht den Weg und lauschte auf alle Geräusche, die ihm einen Hinterhalt verraten hätten. Er hörte nichts, alles war still. Als er näher kam und der dunkle Eingang des Passes sichtbar wurde, sah er die ersten Leichen. Es waren Trolle und Menschen, ihre Körper im Todeskampf verdreht. Er ging zu ihnen, betrachtete den Schauplatz des Kampfes und machte sich ein Bild aufgrund der Spuren, die er fand. Die Trolle hatten angegriffen, die meisten Menschen unvorbereitet erwischt und viele von ihnen getötet, während sie noch gar nicht richtig wach waren. Ein paar hatten sich gewehrt, aber die Zahl der Toten auf jeder Seite ließ vermuten, dass die Trolle die Oberhand gewonnen hatten.
    Er ließ die Leichen hinter sich, ging weiter zum Bollwerk und machte Halt. Auch hier hatte ein furchtbarer Kampf stattgefunden. Pfeile steckten nicht nur in den Leichen, sondern auch überall im umliegenden Gelände und in den Baumstämmen, aus denen die Barrikade bestand. Auch auf diesem Leichenfeld war niemand am Leben geblieben. Er entdeckte Trow Ravenlock, der, von einer Lanze durchbohrt, auf der Seite lag und immer noch sein Schwert in der Hand hielt. Fährtenleser und Arbeiter hatten sich verzweifelt gegen die ausgebildeten Soldaten der Drouj zur Wehr gesetzt. Die Männer, deren ganzes Leben sich darum gedreht hatte, Spuren zu lesen oder Häuser zu bauen, hatten es nicht geschafft, sich zu retten.
    Er nahm sich Zeit, um sich die Gesichter der Toten genauer anzuschauen, dann durchforstete er auch noch das umliegende Gelände, um sicherzugehen, dass er niemanden übersehen hatte. Panterra Qu war nirgendwo zu entdecken.
    Sider atmete tief ein und erleichtert langsam wieder aus. Vielleicht war er gar nicht hier gewesen. Vielleicht war er immer noch in Glensk Wood.
    Er ging zurück zum Wall, lehnte eine umgefallene Leiter an das Bollwerk und kletterte hinauf. Von dort aus schaute er auf die andere Seite des Walls und entdeckte noch mehr Trolle und einen der Skaithhunde, die unten tot auf dem Boden lagen. Sie waren entweder bei dem Versuch, den Wall zu überqueren, getötet worden, oder erst auf der anderen Seite, nachdem sie höchstens drei Meter zurückgelegt hatten. Er schaute den verschatteten Verlauf des Passes hinunter, so weit er ihn überblicken konnte. An einer anderen Felsenge in geringer Entfernung lagen weitere Leichname. Er kletterte an einer zweiten Leiter wieder in den Pass hinunter. Diese Leiter war offensichtlich von den Angreifern benutzt worden, als sie den Verteidigern nachgesetzt hatten, die ihnen nicht schon beim ersten Angriff zum Opfer gefallen waren. Er ging weiter, jetzt aber vorsichtiger, ließ sich Zeit, die am Boden liegenden Toten genauer zu mustern, denn er wollte nicht den Fehler begehen, einen lebenden Troll für tot zu halten. Aber die drei, die er an der Felsenge fand, waren genauso tot wie die beiden Männer, die neben ihnen lagen. Einer von beiden hielt sogar immer noch einen Troll im Todeskampf umklammert.
    Und noch immer kein Zeichen von Panterra Qu.
    Er war kurz davor umzukehren, weil er sich jetzt sicher war, dass der Junge entweder nicht hergekommen war, oder während des Kampfes hatte fliehen können. Statt hier seine Zeit zu vergeuden sollte er besser Hilfe holen gehen. Man brauchte Leute, welche die jetzt unbesetzten Barrikaden bemannen konnten, um sie

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