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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sie an. Ihm fehlten die Worte.
    Schließlich stand Aislinne auf. »Ich glaube, wir haben alles gesagt, was es zu sagen gab, Sider. Danke, dass du gekommen bist, um mir zu berichten, was mit der Nebelbarriere geschehen ist. Und dass du mir versprochen hast, dich um Panterra und Prue zu kümmern.« Sie trat einen Schritt zurück. »Ich sollte jetzt gehen. Ich finde den Weg allein zurück.«
    Aber sie blieb stehen, wo sie stand, und schaute ihn an, als wäre sie unentschlossen. »Bitte sei vorsichtig«, sagte er.
    Sie nickte, sagte aber immer noch nichts und rührte sich nicht vom Fleck.
    Ohne den Blick von ihr abzuwenden, lehnte er den Stab gegen die provisorische Bank. Dann streckte er seine Hände nach ihr aus, schloss sie in seine Arme und drückte sie an sich. Er spürte ihren weichen Körper und ihre Wärme, und einen Augenblick lang war es wie vor zwanzig Jahren.
    »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben«, flüsterte er. »Und das werde ich auch nie tun.«
    »Ich weiß«, flüsterte sie zur Antwort und vergrub ihren Kopf an seiner Schulter.
    »Es tut mir so leid.«
    »Das muss es nicht. Jetzt nicht mehr.«
    Sie machte sich von ihm los, wandte sich rasch ab und ging den Pfad zurück, der sie hergebracht hatte. Sie schritt entschlossen aus, und ihr langes Haar schwang hin und her wie ein goldblonder Vorhang.
    Sie blickte nicht zurück.

KAPITEL 16
    »Pan, wach auf!«
    Es war eine vertraute Stimme, gedämpft und drängend. Sie klang zugleich ganz nah und wie aus weiter Ferne, undeutlich und verschwommen. Er versuchte, schlau daraus zu werden, aber es gelang ihm nicht.
    »Pan, bitte!«
    Prue. Er blinzelte in der flauschigen Dunkelheit, die ihn umhüllte wie eine Decke, dann öffnete er die Augen. Ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt und starr vor Angst. In ihren weit aufgerissenen Augen spiegelte sich prasselnder Feuerschein.
    »Geht es dir gut?«, fragte sie.
    Gute Frage, dachte er. In seinem Kopf wummerte es, und Hände und Füße waren mit Seilen verschnürt. Er versuchte sich zu erinnern, was geschehen war. Irgendetwas Großes, Schwarzes war auf ihn gefallen, als sie hinter denen hergeschlichen waren, die dieses Lagerfeuer entzündet hatten. Prue hatte gespürt, dass da etwas war. Sie hatten versucht zu fliehen, und dann war dieses schwarze Ding…
    Eine Wolke ätzenden Rauchs wehte vom Feuer zu ihm herüber, als die Windrichtung wechselte. Der Windstoß fachte einen Funkenregen in der Glut an. Darin konnte er die großen Gestalten etwas besser erkennen, die ihn umringten und sich auf Keulen und Speere lehnten. Sie kauerten sich zusammen, wegen der Kälte. Etwas weiter entfernt hörte er streitende Stimmen. Er verstand zwar die Worte nicht, aber der Tonfall war unmissverständlich. Plötzlich schob sich ein wolfsähnlicher Kopf direkt vor seine Nase. Der Atem der Kreatur wehte über sein Gesicht, und der Blick ihrer gelben Augen richtete sich auf ihn. Die Kiefer einer schmalen Schnauze wurden weit aufgerissen und entblößten Reihen weißer Zähne. Zwischen den gekrümmten Schneidezähnen hing eine Zunge. Er roch den stinkenden Atem der hechelnden Bestie und spürte die Hitze ihres ausgemergelten Körpers, als sie sich vor ihn schob und ihn dabei betrachtete, als wäre er ein Stück rohes Fleisch. War das eine Art Wolf? Oder ein verwilderter Hund? Er konnte es nicht unterscheiden, wusste aber, dass er so etwas noch nie zuvor gesehen hatte. Er schreckte davor zurück und presste sich gegen die verängstigte Prue.
    Die Bestie betrachtete ihn einen Moment länger, blickte ihm tief in die Augen, als suchte sie dort etwas. Dann wandte sie sich ab und lief zu einem Artgenossen, ein paar Meter entfernt, der genauso aussah. Die beiden berührten sich zur Begrüßung mit ihren Nasen, leckten sich ab und rieben ihre Schnauzen hingebungsvoll aneinander.
    »Das war es. Das da ist auf dich gesprungen und hat dich umgestoßen«, flüsterte Prue unmittelbar hinter seiner Schulter. »Du bist mit deinem Kopf auf einem Stein aufgeschlagen und hast das Bewusstsein verloren. Anschließend haben die Echsen uns beide mitgenommen.«
    Echsen , wiederholte Panterra stumm. Plötzlich wurde ihm die Ursache des hartnäckigen Pochens in seinem Kopf bewusst. Es war ein stechender Schmerz, der von einem Punkt weit oben an seiner Stirn herrührte. Dort hatte er sich offenbar den Kopf an dem Stein angeschlagen. Er spürte, wie ein kleines Rinnsal von Blut sein Gesicht hinunterlief. Er versuchte, nach der Wunde zu tasten,

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