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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Blauen Elfensteine in ihre Hand gleiten. Einen Augenblick später war sie wieder auf den Beinen, hielt die Steine fest in ihrer Hand und drehte sich zu dem bösartigen Schatten herum.
    Aber Pancea stand nicht mehr länger auf ihrem dreieckigen Grabstein. Sondern unmittelbar vor Phryne.
    GIB SIE MIR !
    Die Worte schienen sie mit einem mächtigen Fluch zu belegen, aber Phryne umklammerte die Steine nur umso fester, krampfte die Finger darum, während sie abwehrend die Arme hob.
    KLEINE NÄRRIN !
    Grünes Feuer zuckte auf das Mädchen zu, riss mit solcher Macht an ihr, dass sie das Gefühl hatte, ihre Arme würden aus den Gelenken gerissen und ihre Beine würden zerschmettert. Sie wurde nach hinten auf den Boden geschleudert, und der Schmerz pulsierte durch ihren ungeschützten Körper. Doch obwohl sie das Gefühl hatte, gleich das Bewusstsein zu verlieren, war sie fest entschlossen, die Elfensteine nicht loszulassen. Sie kämpfte ihre Schwäche und ihren Ekel nieder, rollte sich von dem Schatten weg und richtete sich mühsam auf die Knie auf. Sie versuchte immer noch, die Elfenmagie zum Leben zu erwecken, sich darauf zu konzentrieren, sie zu ihrer zu machen. Sie spürte die unmittelbare Verbindung, spürte, wie die Magie der Steine ihren Körper erfüllte, weißglühend, als sie in sie hineinströmte, aber sie konnte die Magie noch nicht wirksam einsetzen.
    Pancea kreischte.
    GIB SIE MIR SOFORT , PRINZESSIN VON NICHTS !
    Sie machte Anstalten, sich auf Phryne zu stürzen, krümmte die Finger zu Klauen, und ihr Gesicht war so verzerrt, dass sie mehr einem Tier als einem Menschen glich, weniger einem Schatten als vielmehr einem Ghoul. Phryne versuchte immer noch, sich von dem ersten Angriff zu erholen, krabbelte rückwärts zum See und blinzelte hastig, während sie den Kopf schüttelte, um die Betäubung loszuwerden. Von Panterra war nichts zu sehen. Sie wusste nicht, was ihm passiert war oder ob er überhaupt noch auf den Beinen stand.
    »Pan«, flüsterte sie.
    Dann warf sich Mistral Belloruus auf Pancea Rolt Gotrin und riss sie zu Boden. Die Königin kreischte vor Wut und schlug wild um sich, versuchte sich zu befreien. Aber Mistral ließ nicht locker, hielt die Arme des anderen Schattens an der Seite fest und ließ sie nicht los. So miteinander verschlungen rollten sie immer wieder über den Boden der Höhle, ein merkwürdiges Durcheinander aus Weiß und Grün. Feuerlanzen zuckten aus Panceas Armen, aber sie versengten nur die Steine und verpesteten die Luft in der riesigen Felsenkammer.
    »Großmutter!«, schrie Phryne, die immer noch versuchte, die Magie der Elfensteine zu fokussieren, Mistral unbedingt helfen wollte und um die miteinander kämpfenden Schatten herumtanzte.
    Lauf, Phryne!
    Ihre Großmutter stieß diese Worte schnell und entschlossen aus, angefüllt mit Emotionen, die keinerlei Widerspruch duldeten und auch keinen Raum für Zweifel ließen. Phryne begriff es sofort.
    Mistral gab das, was sie von ihrem Leben noch hatte, um ihre Enkelin zu retten.
    Lauf.
    Phryne wirbelte herum und rannte, angetrieben von der Macht der Worte ihrer Großmutter. Dies war die einzige Chance, die sie bekommen würde. Das wurde deutlich in diesem Akt des Opfers und in der Macht der eindringlichen Worte ihrer Großmutter. Es war unverkennbar und unausweichlich. Phryne rannte so schnell sie konnte zu der Stelle, wo sie Panterra zuletzt gesehen hatte, ignorierte ihren Schmerz und ihre Furcht, kämpfte gegen ihre vernebelte Vision und ihre Schwäche. Irgendetwas explodierte hinter ihr, ein ungeheurer Knall ertönte, und dann wurde die Höhle mit einem Licht erfüllt, das so hell war wie das der Sonne. Die Schatten der Toten verschwanden, und auch ihr Flüstern verstummte. Alles, was blieb, waren Echos und feine Schwaden, die aussahen wie Rauch, aber auch Seelen hätten sein können.
    Phryne, flüsterte ein winziger Dunstfetzen, als er an ihr vorüberwehte. Im nächsten Moment war er verschwunden.

KAPITEL 20
    Als Mistral ihren Namen dieses letzte Mal rief, zu einem Rauchfetzen reduziert, verlor Phryne jede Beherrschung. Sie weinte vor tiefer Verzweiflung, rannte noch schneller als zuvor, schneller als der gesunde Verstand oder die Vernunft es erlaubt hätten, rannte durch Wolken von geisterhaftem Rauch und schrillen Echos, die von den Wänden der Höhle zurückgeworfen wurden. Sie dachte keine Sekunde darüber nach, wohin sie lief oder was sie da tat; sie rannte einfach. Sie stieß sich von den Wänden der Mausoleen und den

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