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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Wen wusste, wie man eine Lüge zu erzählen hatte, wenn es sein musste und sie einem größeren Zweck diente. Er hatte es schon einmal gemacht, und er würde es erneut tun, aber noch nie hatte es ihn so befriedigt wie dieses Mal.
    Am Nachmittag hatte er seine Aufgabe beendet, den Palast und die Gemächer der Königin verlassen, wo sie ihn mit frostigem Schweigen empfangen hatte. Dann war er geradewegs zu den Nordtoren des Ashenell gegangen, wo Tasha ihn hinbestellt hatte, um sich mit ihm zu treffen. Es war warm und bewölkt, und der Himmel versprach bis zum Einbruch der Nacht Regen. Aber Xac Wen war so guter Laune, dass es in seiner Wahrnehmung ein strahlender, warmer Tag war.
    Tasha und Tenerife warteten genau dort, wo sie gesagt hatten, unmittelbar hinter den Toren der Bestattungsstätte, versteckt vor den Blicken Neugieriger hinter einigen Grabmälern in einem kleinen Gehölz aus Immergrün.
    »Wie ist es gelaufen?«, begrüßte ihn Tasha sofort. »Hast du getan, worum ich dich gebeten habe, kleines Äffchen?«
    »Wenn du aufhören würdest, mich immer mit solchen dummen Ausdrücken zu belegen, Tasha, wäre ich erheblich freudiger bereit, Aufträge der Art auszuführen, wie du sie ständig von mir verlangst!«, fuhr der Junge ihn an. »Ja, natürlich habe ich getan, worum du mich gebeten hast.«
    »Wie hat sie reagiert?«
    Der Junge zuckte mit den Schultern. »Es hat ihr nicht sonderlich gefallen; das konnte man schon dem entnehmen, was sie nicht sagte. Sie hat einfach nur zugehört, mich angestarrt und dann weggeschickt.«
    »Teonette?«
    »Er war nicht bei ihr. Ich habe ihn erst gesehen, als ich ging, und dann musste ich vor ihm noch einmal alles wiederholen. Er hat mich genauso kalt behandelt.« Xac Wen machte eine kleine Pause. »Warum machen wir all das? Warum marschieren wir nicht einfach in den Palast und werfen sie ins Gefängnis? Warum bringen wir die Angelegenheit nicht vor den Hohen Rat und entlarven sie als das, was sie ist, eine Mörderin? Warum machen wir uns so viel Mühe?«
    »Weil wir vorsichtig sein müssen«, erklärte Tenerife. »Wir haben nicht einmal die Möglichkeit, sie ins Gefängnis zu werfen. Sie ist eine Königin, und die Elfen stecken ihre Könige nicht ins Gefängnis. Sie verbannen sie oder geben ihnen Stubenarrest an irgendeinem abgelegenen Ort.«
    »Und wichtiger noch, wir haben keine Beweise, dass sie Oparion Amarantyne hat ermorden lassen, aber die brauchen wir. Hätte Phryne überlebt …«
    Tasha konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. Er schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen. »Wir brauchen ein Geständnis. Und wenn sie glaubt, dass Phryne kommt, um sie zur Rede zu stellen, ist das möglicherweise auch der Weg, um es zu bekommen.«
    »Ich habe jedenfalls dafür gesorgt, dass sie genau das glaubt«, erklärte der Junge. »Aber was nützt es uns, wenn wir ihr eine Lüge erzählen?«
    Tasha beugte sich vor, packte seine Schulter und schüttelte ihn fast zärtlich. »Warten wir ab. Warten wir einfach.«
    Tenerife verließ sie, und der Hüne und der Junge setzten sich zusammen ans Fußende eines der Grabmäler und verzehrten einen Imbiss, den Ersterer noch im Pass für sie eingepackt hatte. Danach redeten sie leise vom gestrigen Tag, davon, was Phryne Amarantyne getan hatte und wie ihre Taten alles verändert hatten, was seit dem Auftauchen der Drouj geschehen war.
    »Hast du noch von Panterra oder Prue gehört?«, erkundigte sich Xac Wen irgendwann. »Haben sie sich gefunden? Weißt du, was mit ihnen geschehen ist?«
    Tasha Orullian schüttelte traurig den Kopf. »Das weiß ich nicht, junger Xac. Sie schienen einen Kurs eingeschlagen zu haben, der sie vollkommen von uns wegführte. Ich denke, dass Panterra Phryne gefunden hat, sonst wäre sie nicht in der Lage gewesen, zu uns zum Aphalionpass zurückzukehren. Aber was danach mit ihm passiert ist, kann ich nicht einmal erraten. Und von unserer kleinen Schwester weiß ich gar nichts. Aber wir werden sie suchen, bis wir sie beide gefunden haben.«
    »Ich helfe euch«, erklärte der Junge grimmig. »Ich will nicht, dass sie so enden wie …« Er verschluckte, was er noch hatte sagen wollen, und starrte auf seine Stiefelspitzen. »Die arme Phryne. Wenigstens hat sie die Elfensteine gefunden, nach denen sie gesucht hat.« Er rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Sie schien genau zu wissen, wie sie sie gegen die Trolle einsetzen muss, nicht? Aber es war der Drache, der … naja, du hast es auch gesehen. Sie hat ihn nicht

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