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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nur geritten, es ist ihr sogar gelungen, ihn zu kontrollieren. Sie hat ihn genau dorthin fliegen lassen, wohin sie wollte, und hat sein Feuer dazu benutzt, den Angriff der Drouj zurückzuschlagen. Stell dir vor, wie es sich anfühlen muss, so etwas zu können, einen Drachen zu fliegen und ihn gegen deine Feinde einzusetzen.«
    Tasha schüttelte den Kopf. »Manche Dinge soll man nicht tun; und einen Drachen zu reiten gehört zweifellos dazu. Sie hat eine Grenze überschritten, als sie das tat, und ich glaube, sie hat den Preis dafür gezahlt.«
    Xac Wen nickte. »Vielleicht. Aber das spielt keine Rolle, es war trotzdem wundervoll. Ich werde den Anblick niemals vergessen.«
    Der große Mann faltete seine Hände und seufzte. »Das wird keiner von uns, mein Kleiner. Keiner von uns wird das jemals vergessen.«
    Danach schwiegen sie, in Gedanken versunken. Die Sonne zog weiter nach Westen, es wurde allmählich dunkel, und die Welt um sie herum wurde langsamer und ruhiger. Die Wolken, die sich seit einiger Zeit bildeten, hatten sich mittlerweile verdichtet und verdunkelten den Himmel noch mehr, und kurz darauf fielen die ersten Regentropfen auf ihre Gesichter.
    Es war mittlerweile vollkommen dunkel und regnete wie aus Eimern, als Tenerife wieder auftauchte. »Sie sind verschwunden«, verkündete er und warf Tasha einen vielsagenden Blick zu.
    »Dann werden wir auch aufbrechen.« Der Hüne war sofort auf den Beinen. Er drehte sich zu Xac Wen herum, der sich ebenfalls aufgerappelt hatte. »Es wäre besser, wenn du hier wartest.«
    Der Junge fuhr hoch. »Ich werde nicht hier warten! Ich habe alles getan, was du von mir verlangt hast, und ich komme mit euch, um zu sehen, wie das endet. Ihr könnt mich nicht daran hindern.«
    Tenerife lachte kurz auf. »Wer wäre schon so dumm, das auch nur zu versuchen, hm?«
    Tasha beugte sich zu ihm herunter, das Gesicht angespannt und vollkommen ausdruckslos. »Dann hör mir zu. Wenn du mitkommst, darfst du nur zusehen. Du darfst nichts tun. Einverstanden?«
    »Abgemacht.«
    »Außerdem musst du alles für dich behalten, was du siehst. Vielleicht für immer. Das könnte für einen Wildfang wie dich recht schwer werden. Schaffst du das? Versprichst du es? Ganz gleich, was geschieht?«
    »Ich verspreche es. Ich werde niemals niemandem kein Wort nicht sagen.«
    Sie brachen auf und verließen die Bestattungsstätte im Laufschritt. Tenerife lief voran. Dabei erklärte er kurz, dass er bis nach Einbruch der Dunkelheit auf der Rückseite des Palastes Wache gehalten hatte, in der Nähe des Hintereingangs. Da hatte er gesehen, wie Isoeld aus einer kleinen Kate gekommen war, auf der Rückseite des Geländes. Er wusste, dass sie durch einen unterirdischen Tunnel mit dem Palast verbunden war. Durch diesen Gang waren die Herrscher der Elfen immer wieder zu heimlichen Treffen verschwunden, schon lange bevor er geboren wurde. Teonette hatte am Rand des Palastgeländes gewartet, und zusammen waren sie zu Fuß nach Osten gegangen.
    »Die Ratten verlassen das sinkende Schiff«, bemerkte Tasha. »Genau wie ich es mir gedacht habe.«
    »Sie werden Pferde und eine Kutsche bereitgestellt haben, aber die wartet zweifellos außerhalb der Stadt auf sie«, fuhr Tenerife fort.
    »Dann können wir sie abfangen, bevor sie entkommen«, erwiderte Tasha und beschleunigte seine Schritte.
    Sie eilten im Gänsemarsch durch die Stadt, Tenerife vorweg und Xac Wen hinterher. Sie gingen über Straßen und Pfade, durch kleine Gehölze, zwischen Häusern hindurch, drei Schatten, verloren in der Dunkelheit und dem Regen. Manchmal wusste selbst Xac nicht so genau, wohin sie gingen, aber Tenerife schien sich immer sicher zu sein und zögerte nie.
    »Bleib hinter uns und lass dich nicht blicken«, sagte Tasha irgendwann. »Sie darf dich nicht sehen. Wir wollen nicht, dass sie weiß, dass du bei uns bist.«
    Xac Wen war sich zwar nicht ganz sicher, was die Brüder vorhatten, aber ihm war klar, dass die Königin ihn erkennen würde, wenn er sich zeigte. Und das wollten die Orullians ganz offenbar nicht.
    Der Junge war vollkommen durchnässt und müde, als sie schließlich langsamer gingen und er durch die Dämmerung und den Nebel am östlichen Rand der Stadt, zwischen vereinzelten Bäumen und hohen Gräsern ein flackerndes Licht sah, das nicht allzu weit vor ihnen hin und her schwankte. Tenerife drehte sich um und deutete darauf, nickte dann seinem Bruder und Xac Wen zu, und alle drei duckten sich, als sie weitergingen. Der Junge wusste

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