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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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stinkenden Haaren fest und ließ ihn zu Boden springen.
    Im gleichen Moment jagten neuerliche Geschosse heran. Sie fegten die aufeinanderstehenden Bestien auseinander und versetzten dem Bauwerk den Todesstoß.
    Saî’losôi landete mit dem Troll sicher auf der weichen Erde, doch sie musste sofort ausweichen, um dem fallenden Gebäude zu entgehen. »Nach links, nach links!«, schrie und dachte sie gleichzeitig. Das Scheusal gehorchte.
    Krachend neigte sich der Turm. Die Wandverschalungen platzten ab, und Mauerwerk prasselte Stein um Stein auf die Nhatai-Truppen, zerquetschte Menschen und zerrieb Gnome. Sogar die Oger und Trolle gingen unter der Last in die Knie und wurden schwer verletzt.
    Der Sumpf bebte unter dem Einschlag.
    Balken und Planken schossen davon, stinkender Matsch spritzte viele Schritte hoch und weit. Der Turm brach rauchend auseinander, fiel in den schmierigen Untergrund wie ein aufgeplatzter, verendeter Weißwurm.
    Die Überlebenden krochen madengleich daraus hervor.
    »Vetterin!« Saî’losôi starrte suchend vom Nacken des Trolls auf das zerstörte Bauwerk, die verschiedenen Stockwerke und geborstenen Böden. Da ist sie!
    Inmitten des Durcheinanders lag Fa’losôi eingeklemmt, umgeben von verschiedenen Albae, Tanôtaï sowie weiteren Dienern. Keiner von ihnen rührte sich.
    Sei nicht tot! Ich brauche dich lebendig, um den Sieg zu erringen! Die Rauchschwaden verhinderten, dass Saî’losôi einen Blick auf das Schlachtfeld werfen konnte. Sie gab den Befehl an sämtliche Scheusale, sich mit aller Macht gegen Ysor’kenôrs Truppen zu werfen.
    Ihr Troll ächzte plötzlich dumpf auf und hielt sich die Seite, die Knie wankten, dann sackte er zusammen.
    Saî’losôi sprang rechtzeitig herab, um nicht darunter begraben zu werden. Welcherart Geschoss die Kreatur getötet hatte, sah sie nicht, doch es bedeutete, dass einige Feinde viel zu nahe gekommen waren.
    »Fa’losôi!«, schrie sie, während sie über die Trümmer balancierte und sich ihrer Vetterin näherte. Der Kampflärm jenseits der grauen Schwaden schwoll an und schien zusammen mit Saî’losôi vorzurücken.
    Endlich hatte sie die regungslose Frau erreicht. Die Halsschlagader pochte leicht.
    Tanôtaï stöhnte und richtete sich auf.
    Gut! Oh, das ist gut! Saî’losôi gab der Todestänzerin den Befehl, den Schutt zur Seite zu räumen, und packte selbst mit an. Tanôtaï nahm sich zuerst einen Stock, tauschte ihn dann gegen eine Eisenstange, um sie als Hebel bei größeren Trümmern einzusetzen.
    Plötzlich erschien das Ghaist mit dem eingedellten Kupferhelm zur Unterstützung. Seine übermenschlichen Kräfte sorgten dafür, dass Fa’losôi rasch aus dem Balkendickicht geborgen wurde; so schnell, wie es gekommen war, verschwand es danach wieder und wühlte sich weiter unten durch die Überreste des Turms.
    Was immer es dort sucht.
    »Vetterin, ich bin es: Saî’losôi«, rief sie und tätschelte die dreckige Wange der Ohnmächtigen. »Erwache! Ich bitte und flehe dich an!«
    Die Lider flatterten, Fa’losôi hustete und atmete rasselnd ein. Der Staub hatte sich in ihrer Lunge festgesetzt. »Was … ist geschehen?«
    Saî’losôi war erleichtert, auch wenn das Brüllen und Kreischen und Sterben unmittelbar hinter dem Dunstschleier zu liegen schien. Sie zog ihren Dolch, als ob sie mit der Klinge eine Übermacht aufzuhalten vermochte. »Du musst die Truppen sammeln und einen Gegenschlag folgen lassen. Ysor’kenôr hat sein Heer mitten in unsere Stadt geführt. Und es kann sein, dass er noch einen zweiten Botoiker mitgebracht hat!«
    Fa’losôi langte sich an den geschorenen, runenbemalten Kopf, ein dünnes Blutrinnsal floss aus ihrer Nase und rann rot über die Lippen. »Ich … kann mich nicht erinnern«, stöhnte sie. »Welche Truppen? Sind wir nicht in Ikârion?«
    Saî’losôi wurde schlagartig kalt. »Das war vor fast achtzig Tagen, Vetterin!«, erwiderte sie kehlig und packte sie bei den Schultern, rüttelte sie. »Besinne dich! Ordne deine Gedanken. Meine Kräfte sind erschöpft. Du bist Fa’losôi, das Oberhaupt der Nhatai, und wenn du nicht auf der Stelle deine Gedanken sammelst, stirbst du mit mir gemeinsam gegen die Bestien des Rhâhoi!«
    Fa’losôi blickte verwirrt um sich, wischte über das Blut unter ihrer Nase, dem ein neuerlicher, breiterer Strom aus beiden Löchern folgte. »Mein Schädel … pocht und brennt«, sagte sie stockend. »Ich … Hast du etwas zu trinken? Wein wäre nicht schlecht.«
    »Wein? Ist dir

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