Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
mitzuhalten, sie fielen alsbald hinter ihm zurück.
    Nach einer halben Meile passierte er in einiger Entfernung die Stelle, an der die letzten Orks in kleine Stückchen gerissen wurden.
    Damit haben sie ihre Aufgabe erfüllt. Aiphatòn blieb in sicherem Abstand zu den außer sich geratenen, riesigen Scheusalen, die auf den Kadavern der Besiegten herumsprangen und sie platt trampelten.
    Um seine Zukunft sorgte Aiphatòn sich nicht, trotz der Niederlage. Bis er den weißen Turm erreichte, wäre ihm eine gute Geschichte eingefallen, um Kôr’losôis Tod zu erklären und sich als geschickten Feldherren zu präsentieren. Zusammen mit der Erkenntnis, dass Ysor’kenôr jederzeit in ihrem Heerlager einfallen konnte und er sie vor einer drohenden Niederlage oder zumindest einem Überfall bewahrte, rückte sein Speer zur Belohnung in greifbare Nähe.
    Aiphatòn fühlte das Amulett unter seiner Kleidung. Es rieb auf seiner braunen Haut, als wollte es auf sich aufmerksam machen. Niemand wusste, dass er es an sich genommen hatte, weder Kôr’losôi noch ein Ghaist, und somit blieb es auch Fa’losôi verborgen.
    Ich werde herausfinden, wozu es dient. Er eilte über das Grasland, seine Gedanken kehrten an die Begebenheit im Turm zurück, als die Botoikerin an Tanôtaï bewiesen hatte, wie flink sie reagierte und handelte, sobald man sie angreifen wollte.
    Und er dachte plötzlich wieder an Ávoleï, was ihn verwunderte.
    Lag es daran, dass sie eine Elbin gewesen war? Das Staunen über sich selbst ging weiter, da er von den Bildern überrascht wurde.
    Er erinnerte sich an ihr Lachen.
    An ihren Kuss.
    An den Blick, bevor sie sich von der Brüstung in Elhàtor warf, um dem Zauber zu entrinnen.
    Was immer es hätte mit ihr werden können – es kam nicht dazu und wird es nicht mehr. Es ist besser so, auch wenn ich ihr nicht den Tod gewünscht habe. In Erinnerungen und ungewohnten Gedanken versunken, bemerkte Aiphatòn erst spät die zwei schwarzen Rauchsäulen, die sich kerzengerade über dem Grasland erhoben. Sie standen über Fa’losôis Stadt, und eine dritte schob sich gerade in die Höhe.
    Ysor’kenôr hatte seinen nächsten Zug gemacht.

    Ishím Voróo, Tr’hoo D’tak, 5452.   Teil der Unendlichkeit (6491.   Sonnenzyklus), Spätherbst
    Saî’losôi lag mit geschlossenen Augen in der Kupferwanne und ließ das mit ätherischen Ölen versetzte Wasser den Schmutz abschwemmen, den der Moloch auf ihr hinterlassen hatte.
    Sie atmete die wohlriechenden Dämpfe ein, genoss das Aroma von Blüten und Gewürzen. Und doch bildete sie sich ein, den stechenden Gestank von Exkrementen, verwesenden Körpern und gärendem Sumpf noch immer in der Nase zu haben.
    Das Murren, Schnaufen und Brüllen verfolgte sie. Die Scheusale wurden wegen der großen Anzahl Albae unruhig, weil sie Schwarzaugen fürchteten. Dazu schien diese hochgewachsene Rasse durch ihre eigene angeborene Magie eine schwache Strahlung auszusenden, welche dem Botoiker-Zauber die Beständigkeit entzog.
    So war Saî’losôi in Fa’losôis Auftrag umhergeschritten, begleitet von zwei Ghaists, und hatte die unsichtbaren Ketten um den Verstand der Bestien straffer gezogen, während sich die mächtigere Botoikerin mit den Cîani am Sprengen von Nodûcors Halbmaske versuchte.
    Saî’losôi hasste das, was ihre Vetterin Stadt nannte. Dieser Ort war unüberschaubar, die Wege zu weit, die Luft verpestet.
    Und sie hasste ihre Vetterin – was sie mit Kôr’losôi verband.
    Die Zeit der Entscheidung naht. Tr’hoo D’tak bedeutete lediglich für Fa’losôi Stolz, aber nicht für sie. Für keinen der Nhatai. Saî’losôi war von anderen Botoiker-Familien besser behandelt worden als von ihrem eigenen Fleisch und Blut.
    Sie hielt ihre Vetterin für vollkommen wahnsinnig, der Verstand schien sie durch das Verweilen im Halbtod verlassen zu haben. Sie benahm sich immer merkwürdiger, ihre Handlungen waren kaum nachzuvollziehen. Saî’losôi wusste, dass sie nach der letzten Schlacht entbehrlich wurde – was sie ebenfalls mit Kôr’losôi verband. Bevor sie mich aus einer Laune heraus umbringt, muss ich handeln.
    Ihr Vetter schien sich mit dem Alb zusammenzutun, dem einstigen Kaiser, was sie für einen Fehler hielt. Keine Puppe richtete etwas gegen Fa’losôi aus, das Scheitern der Todestänzerin hatte es deutlich bewiesen. Schneller als sie wird auch Aiphatòn nicht sein.
    Die braunhaarige Botoikerin überlegte, wie Fa’losôi dem Moor hatte entkommen können, in dem sie

Weitere Kostenlose Bücher