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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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fahren und ihn spalten konnte; in seinem Rücken entstand ein unangenehmes Ziehen, er spürte sein eigenes Blut aus einem Schnitt warm über die Haut laufen.
    Unter dem beidhändig geführten, kraftvollen Schlag wurde er auf die Knie geworfen, und schon raste Firûshas Stiefelsohle heran und traf ihn ins Gesicht.
    Feuernebel leuchteten vor Aiphatòns Augen auf. Er ließ sich nach hinten fallen, umfasste dabei mit den geschützten Fingern die Schneide und wollte die Gegnerin mit sich ziehen.
    Aber die Aklán ließ den Griff los. Sie nahm stattdessen zwei geschliffene Wurfscheiben aus den Halterungen an den Unterarmen und schleuderte sie nach Aiphatòn, der die Geschosse mit dem erbeuteten Schwert mühsam abfälschte. Ihm blieb keine Zeit, nach dem eigenen Speer zu rufen.
    »Du wirst sterben, selbst ernannter Kaiser«, rief sie und hob den Spieß des toten Kriegers auf, um damit nach ihm zu stechen. »Hier, in der Ödnis!«
    Es wird auch ohne Speer gehen. Aiphatòn rollte sich zur Seite und entging der Attacke, kam auf einem Knie in die Höhe und schwang das lange Schwert an der Klinge wie einen schweren Hammer; der Griff zielte auf den Schädel der Albin.
    Überrascht von dem unvermuteten Angriff versuchte sie noch, den Kopf wegzuziehen, aber die geschliffene Parierstange glitt auf Höhe des Ohrs durch den Helm.
    Jäh wich die Kraft aus Firûsha. Sie fiel in sich zusammen und landete vor Aiphatòn. Sie krümmte sich, hechelte und hatte die Lider weit aufgerissen.
    »Ich … spüre meinen Leib nicht mehr«, raunte sie in unbändiger Furcht. Die blauen Augen zuckten suchend umher. »Was … Wo bin ich?«
    Freiwillig würde sie mir nichts verraten. Aber wenn ihr Verstand durch die Verletzung verwirrt genug ist, vielleicht doch. Er rutschte neben sie. Das Visier des Helms ließ sich nicht öffnen, also kam er ganz dicht an sie heran, damit sie ihn sicher verstand. »Du bist hier, bei uns. Bei den Zehn.«
    »Bei den Zehn?« Firûsha atmete so schnell, dass sie die Worte einzeln ausstoßen musste.
    »Auf der Spitze der Zackenkrone, ja.«
    Die Albin musste lächeln, wie er an den Fältchen sah, obwohl die Furcht aus ihren Pupillen strahlte. »Ich kann die Siedlung nicht sehen. Ist sie so schön, wie man mir sagte?«
    Eine Siedlung? Aiphatòn musste an sich halten, um seine List nicht durch ein unbedachtes Wort zu enttarnen. »Ja, das ist sie. Nun, da du uns gefunden hast, Aklán: Was sollen wir tun?«
    »Die Albae brauchen euch«, raunte sie. Firûsha wirkte für einige Herzschläge erleichtert. »Ihr … ihr müsst den Widerstand gegen den Abschaum aus Tark Draan sammeln. Sucht unsere verstreuten Leute!« Die Lider flatterten. »Wir dürfen nicht aufgeben. Die Siedlung ist unsere neue Wiege, und ich führe euch eines Teils der Unendlichkeit zurück, um uns …«
    Ihr Brustkorb stand abrupt still, und die Pupillen trübten sich ein. Das Blau verlor seine Lebendigkeit und wurde von der Endlichkeit mit Schlieren versehen.
    Aiphatòn verfolgte den Übergang von Leben zu Tod. »So vergehst du ohne Ruhm, ohne Aufsehen, ohne zu einer Legende zu werden«, flüsterte er der Aklán zu, die ihn nicht mehr hörte. »Du wolltest mich in der Ödnis des Grauen Gebirges vernichten, doch stattdessen gehst du in die Endlichkeit.«
    Er zog die Parierstange aus dem Kopf, an der Blut und graue, schmierige Hirnmasse haftete, dann klappte er das Visier des Helms nach oben.
    Entsetzt prallte er beim Anblick ihres Antlitzes zurück. Das ist sie nicht! Die Züge sind ähnlich, aber das ist sie nicht.
    Hastig löste er den Kinnriemen und riss den Kopfschutz von ihrem Schopf. Er roch an einer Strähne und bemerkte den Duft von Pniawurzeln, mit denen man helles Haar schwarz färben konnte.
    Verdutzt setzte er sich, den Blick auf die tote Albin gerichtet.
    Ich bin auf eine Betrügerin hereingefallen. Ich und alle, die ihr glaubten. Dann lachte Aiphatòn auf. Welch ein Gaunerstück! Sie hat sich als Aklán ausgegeben, um möglichst viele Kriegerinnen und Krieger um sich zu scharen, die ihr gehorchen. Er spürte die Schmerzen im Rücken, ignorierte sie aber weitestgehend. Immerhin zögerte sie ihren Tod hinaus.
    Er hob den Kopf und sah zur Zackenkrone, die im Licht der Nachtgestirne leuchtete.
    Hätte die Hochstaplerin geschwiegen und wäre vergangen, ohne diese rätselhaften Sätze von der Siedlung von sich zu geben, wäre er umgehend zurück ins Geborgene Land gereist und hätte geholfen, Dsôn Bhará einzuebnen oder versprengte Albae-Einheiten zu

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