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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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vermutete, dass die
entlaufenen Barbaren und verrückt gewordenen Óarcos ihre Kämpfer vorn
angesiedelt hatten und ihre Weibchen und Familien dahinter. Zum Schutz. Das wird ihnen nichts nützen. Der Befehl, den die
Unauslöschlichen ausgegeben hatten, lautete: keine Gefangenen. Kein Herrenloser
sollte die Nacht überstehen.
    Téndalor
fühlte sich gut. Die Streitkräfte Dsôn Faïmons hatten Verstärkung aus Tark
Draan erhalten: Tausende Albae-Krieger, die darauf brannten, die Bedrohung
ihrer Heimat zu vernichten, um danach die Eroberung jenseits des Gebirges
fortsetzen zu können.
    Angeführt
wurde das Heer dazu noch von Aïsolon, einem bewährten Kämpfer und engen Freund
von Caphalor, dem Helden von Tark Draan. Die Vorzeichen für einen überragenden
Sieg standen gut.
    In
die Einzelheiten des Vorstoßes war Téndalor nicht eingeweiht, doch es hatte
sich herumgesprochen, dass bereits eine kleine Einheit in das Lager der
Herrenlosen eingesickert war, um unbemerkt von ihnen über die Mauer zu steigen
und die Katapulte der Dorón Ashont lahmzulegen.
    Sobald wir gefahrlos herankönnen, gehören sie uns! Um die
Zahl der Barbaren und Óarcos machte er sich keine Gedanken. Auch wenn man einem
Bauern ein Schwert in die Hand gab, blieb er ein Bauer, der es nicht zu führen
wusste.
    Die
Gräben um das Lager bedeuteten keinerlei Schwierigkeit. Das Heer des Albae war
bestens vorbereitet und führte Gespanne mit sich, auf denen ausfahrbare Brücken
lagen. Auf ähnlich konstruierten Wagen waren kleine Katapulte montiert, die
Pfeile und Speere verschossen. Der Schlag gegen die Dorón Ashont und deren
Anhänger war von langer Hand vorbereitet.
    Gleich! Téndalor streichelte den muskulösen Hals des
Nachtmahrs. Er befand sich auf der rechten Flanke, die von Aïsolon den Auftrag
erhalten hatte, über den Graben unmittelbar zum zweiten Lager der Herrenlosen
vorzudringen. Sobald die Barbaren verstanden, dass ihre Weibchen in Gefahr
schwebten, würde Verunsicherung um sich greifen, und sie würden ihr lächerliches
Heer teilen. Zum Schutz ihrer Brut. Dabei haben sie so viele
davon, denn sie vermehren sich rasch.
    Der
Angriff begann mit einem lautlosen Signal.
    Die
Mitte preschte los, täuschte einen Sturmangriff auf das Zentrum des Lagers vor.
Die Wagen mit den Katapulten rumpelten vorwärts, die Schützen jagten die ersten
Pfeil- und Speerwolken zu den Barbaren.
    Téndalor
sah, wie die Lichter auf der Gegenseite nach vorn drängten. Sie schwappten wie
ein Meer aus Glühwürmchen in die Mitte – und direkt in den niedergehenden Pulk
aus Geschossen! Genau wie wir es gewollt haben.
    Dann
erhielt seine Abteilung den Angriffsbefehl.
    Fadhasi, ich töte in deinem Namen und zu deinen Ehren! Téndalor
ritt mit der Spitze, wollte einer der Ersten sein, der Blut vergoss.
    Die
blitzenden Hufe trampelten über Felder mit Loffranknollen, der frische Geruch
stieg ihm in die Nase. Eisiger Wind schlug ihm entgegen, und sein Blick
schweifte immer wieder zum dunkler werdenden Himmel, wo die Gestirne allmählich
aufzogen: Die Katapulte der Dorón Ashont, die bislang jeden Albae-Angriff mit
einem Hagel aus Steinen, Pfeilen und brennenden Pechbrocken vereitelt hatten,
schwiegen.
    Wir haben sie überlistet! Téndalor wollte schon jubeln,
doch er hielt sich zurück. Erst, wenn er einen Barbarenkopf in Stücke gehackt
hatte, wollte er sich der Freude hingeben.
    Plötzlich
flogen leuchtende Geschosse hinter den Mauern der Dorón Ashont in die Höhe und
erzeugten bei ihrem Aufsteigen ein helles Kreischen!
    Verfluchte Bestien! Téndalor wunderte sich, weil es nur
knapp fünfzig waren, die ihre Bahn wie kleine Kometen zogen und der Erde
entgegenstürzten. Fünf, sechs der brüllenden Geschosse stießen auf seine
Einheit nieder, und als er sah, was brennend auf sie fallen würde, stieg sein
Hass auf die Wandelnden Türme ins Unermessliche. Das sind
unsere Soldaten!
    Die
Dorón Ashont mussten die Albae bei ihrem Versuch, die Katapulte auszuschalten,
entdeckt haben. Die Krieger steckten noch in den Rüstungen, Flammen schlugen um
sie herum und verbrannten sie bei lebendigem Leib. Dann krachten sie in die
Reiterei und rissen mehrere Albae aus ihren Sätteln, steckten Nachtmahre durch
umherspritzendes Pech in Brand.
    Lautes
Johlen aus dem Lager der Herrenlosen erklang.
    Téndalor
stieß seinem Nachtmahr die Sporen in die

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