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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Widerspruch. Jedenfalls nicht
mit diesem Eifer.«
    Â»Der
Tee mag mit schuld sein.«
    Â»Deswegen
hast du ihn auch bekommen«, erklärte der Nostàroi
süffisant. » Ich trinke lediglich einen belebenden
Kräutertee.« Er prostete ihm zu. »Die Späher haben den Auftrag erhalten, die
Zauberreiche zu erkunden und die Aufenthaltsorte der Magi ausfindig zu machen.
Du magst vergessen haben, was wir vor einigen Momenten der Unendlichkeit dazu
gesagt haben. Damals, bei der Besprechung.«
    Carmondai
entsann sich dunkel. »Also bist du nach wie vor der Überzeugung, dass die Magi
keine Gefahr sind.«
    Caphalor
nickte. »Wenn es stimmt, was wir erfahren haben, vermögen sie nur auf ihrem
eigenen Grund und Boden zu zaubern, weil es wohl so etwas wie Energie darin
gibt, auf die sie zugreifen müssen. Außerhalb der Felder sind sie vermutlich
leichter zu erschlagen als ein waffenloser Barbar.«
    Â»Vermutlich«,
betonte Carmondai. »Wie gedenkst du sicherzustellen, dass das, was die Späher
dir berichten, der Wahrheit entspricht?«
    Â»Wir
werden sehen.« Caphalor setzte sich. »Ich muss mich noch bei dir bedanken.
Deine Schilderungen, die du nach Dsôn gesandt hast, haben eine Welle der
Begeisterung ausgelöst. Das Volk unterstützt uns und bringt diejenigen, die
glaubten, es besser zu wissen, zum Schweigen.«
    Carmondai
versuchte, die Wirkung der Thujona-Beeren zu unterdrücken, aber seine Seele
fühlte sich leicht, und seine Lippen wollten sich bewegen und Worte formen, die
als leuchtende Umrisse durch den Raum schwebten. Es sieht
zu schön aus, ich darf nicht still sein! »Die Gestirne verhalten sich wie stets: Sie stehen am Firmament und schauen herab, warten,
was geschieht«, plapperte er und ärgerte sich, dass er keine schönere Formulierung
fand; immerhin war er ein Meister! »Aber es heißt, sie hätten dir nicht
verziehen, dass du zu einem Anhänger der Kometen geworden bist.« Das habe ich nicht sagen wollen!
    Caphalors
Mund wurde schmal. »So? Ich war niemals ein Mann der Politik und hielt mich davon
fern.«
    Â»Dennoch
haben sie dich als einen der ihren betrachtet. Und ausgerechnet du hast Dsôn
Faïmon verlassen, um dich zum willigen Werkzeug der Kometen zu machen!«
    Auf
einmal rasten die Wutlinien über Caphalors Antlitz, und er sprang auf. »Wage es
nicht, meine Gründe für den Feldzug in Zweifel zu ziehen!«, schrie er außer
sich. »Weder brenne ich Tark Draan für die Unauslöschlichen nieder, noch tue
ich es für die Eitelkeit und Gier der Albae, die sich Kometen nennen! Auf die Gestirne gebe ich einen Dreck!«
    Carmondai
war fasziniert: Die Worte, die aus Caphalors Mund drangen, schimmerten für ihn
tiefrot, voller Hass und Wut!
    Caphalor
machte ein paar schnelle Schritte auf ihn zu, und Carmondai fürchtete auf
einmal um sein Leben. Die schlanken Hände des Nostàroi packten ihn am Kragen
und rissen ihn mit unbändiger Kraft in die Höhe. » ICH bin es, der will,
dass alles im Feuer untergeht! ICH allein! Denn dieses Land trägt die Schuld
daran, dass ich …« Er verstummte abrupt, bebte am ganzen Leib und stieß Carmondai
von sich, der mit viel Mühe auf den Beinen landete und gegen den Stuhl prallte.
Um nicht zu stürzen, setzte er sich und starrte Caphalor an.
    Der
Nostàroi hatte die Hände zu Fäusten geballt und die Arme leicht abgespreizt. Er
atmete schnell und tief, während ihm eine einzige Träne über die Wange lief und
dann zu Boden tropfte.
    Carmondai
glaubte, den Aufschlag lauter als einen Donnerschlag zu hören – und er begriff! Er gibt Tark Draan die Verantwortung für den Tod seiner
Gefährtin! »Ich verstehe …«
    Auf
einmal vernahm er eine säuselnde, falschfreundliche Stimme: Oh, kann es sein, dass ich störe?
    Carmondai
schaute sich verwundert um, da er niemanden hatte klopfen hören. Neben dem
Eingang flirrte eine Wolke, deren Anblick ihm einen unterdrückten Schrei abrang. Der Nebeldämon!
    Aufgrund
der Thujona-Beeren sah Carmondai ihn nicht als schönes, silbrig schimmerndes
Gespinst, wie er sonst beschrieben wurde, sondern als eine Furcht einflößende
Fratze, die sich unentwegt wandelte und aus mehreren Mündern sprach, die wiederum
gifttriefende, ätzende Silben ausstießen. Carmondai rutschte nach hinten, um
nicht von den heranschwebenden Zeichen berührt zu werden, und

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