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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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noch einmal achtundsiebzig, die mindestens zehn Tage lang keine
Sprüche mehr wirken können. Weitere vierzig müssen wir wohl dort begraben, wo sie gerade liegen.«
    Sie erwiderte Rebraals Blick und wartete, bis er die Zahlen zusammengezählt hatte und angesichts des Ergebnisses zusammenzuckte.
    »Wir haben mehr als die Hälfte unserer Al-Arynaar und Magier in weniger Zeit verloren, als man braucht, um ein Ei zu kochen.« Dila deutete zu den Xeteskianern. »Sie könnten uns jetzt auf der Stelle auslöschen. Aber warum tun sie es nicht?«
    »Wie ich schon sagte, das ist nicht nötig. Übrigens bin ich gar nicht so sicher, ob sie es wirklich könnten. Izack ist immer noch stark, und sie wissen nicht, wie groß die Probleme unserer Magier tatsächlich sind. Wie auch immer, warum sollten sie Männer im Kampf gegen einen Feind verlieren, der sie nicht bedroht?«
    »Was sollen wir nur tun?« Dila suchte in Rebraals Gesicht nach den Antworten, die sie dort nicht finden konnte.
    »Wir warten ab und beobachten. Boten sind nach Norden und Süden unterwegs, wir werden Verstärkung bekommen. Du musst eine Botschaft nach Julatsa schicken, sei es durch Reiter oder durch eine Kommunion. Einstweilen müssen wir die Stellungen halten, bis der Rabe eintrifft. Und bis Auum wieder da ist.«
    »Wo ist er überhaupt?«
    Rebraal wies in Richtung der nackten Mauern von Xetesk. »Was glaubst du denn? Die dort haben, was uns gehört, und wir wollen es zurückholen.«
    »Bei Gyals Tränen, wie ist er dort hineingekommen? Ganz zu schweigen davon, dass er auch wieder herauswill?«
    Rebraal lächelte. »Unterschätze Auum nicht. Duele und Evunn sind bei ihm. Sie werden schon einen Weg finden, immerhin sind sie TaiGethen.«

    »Hoffentlich hast du recht.«
    »Vertrau mir«, sagte Rebraal. »Und vertraue auch ihm.«
    »Rebraal?«
    Der Anführer der Al-Arynaar drehte sich um, als er seinen Namen hörte, und Dila folgte seinem Blick. Es war Izack, mit verbeulter und blutiger Rüstung, aber sehr lebendig.
    »Kommandant, wir haben Euch viel zu verdanken. Ohne Euch wäre es heute viel schlimmer verlaufen.«
    »Es ist jedenfalls schlimmer, als Ihr zu glauben scheint.« Izack drehte sich mit grimmigem Gesicht um, und sein Blick irrte über das Schlachtfeld, als könnte er nicht fassen, was er sah.
    »Was ist denn geschehen?«
    »Wir haben eine Kommunion aus Lystern empfangen. Es wird Euch nicht gefallen …«

Drittes Kapitel
    Hirad sprang auf, als die Wächter eintraten und Darrick mit gezogenen Schwertern in die Arrestzelle des Turms abführen wollten. Quietschend rutschte sein Stuhl über den polierten Holzboden, während er die Situation einzuschätzen versuchte – die sechs Wächter, die sich Darrick von der linken und rechten Seite des Tischs näherten, die Richter, die stehend Herysts Urteilsspruch angehört hatten, und die anderen Rabenkrieger, die reflexartig ausgeschwärmt waren, um den Verurteilten zu schützen.
    »Keinen Schritt weiter«, warnte Hirad sie. Er griff nach dem Schwert, aber natürlich war er, wie sie alle, unbewaffnet. »Zurück! Ihr dürft ihn nicht mitnehmen.«
    »Hirad, das bringt doch nichts«, zischte Darrick.
    Die Schwertkämpfer kamen näher, und der Unbekannte wandte sich an Hirad, der seinerseits den Blick auf Heryst richtete.
    »Ändert Eure Entscheidung. Lasst Euch nicht von ihnen zwingen, ihn zu ermorden.«
    Hirads Worte waren kaum mehr als ein Knurren, seine Augen traten hervor, und sein ganzer Körper war zum
Sprung gespannt. Die Muskeln zeichneten sich am Hals und auf den Armen ab, er atmete tief durch und war zum Kampf bereit. Denser hatte diese Warnsignale schon vorher bemerkt, und auch den anderen waren sie nicht entgangen.
    »Tretet zur Seite, Hirad«, warnte Heryst ihn. »Ihr dürft die Beamten des Gerichts nicht behindern.«
    »Ich werde jedem, der ihn mitzunehmen versucht, noch viel mehr antun.«
    Die Wachen zögerten und sahen Heryst unsicher an.
    »Hirad, bitte«, sagte Darrick. »Tu, was er sagt.«
    »Du gehörst zum Raben, Darrick. Ich werde das nicht zulassen.«
    Auf ein Nicken von Heryst setzten sich die Wachen wieder in Bewegung. Hirad explodierte und stürzte mit einer Geschwindigkeit los, die Denser ihm nicht mehr zugetraut hätte. Doch der Unbekannte hatte es kommen sehen und war sogar noch schneller. Der riesige Krieger mit dem rasierten Kopf baute sich vor dem Barbaren auf, schlang die Arme um ihn und gab ihm einen kräftigen Stoß.
    »Aus dem Weg!« Hirad wehrte sich und wollte die Arme des

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