Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg
Feind. Wächter waren im Gang postiert, Verstärkungen warteten auf der Treppe. Viele hatten sich mit Armbrüsten bewaffnet, die sie gerade anlegten. Die Magier blieben im Hintergrund. Zwei standen links und rechts neben der Treppe, weitere warteten auf den Stufen.
Er stürzte sich auf die vordersten Xeteskianer. Ein Bolzen zischte an ihm vorbei und blieb in der Tür stecken. Rebraal war neben ihm und bewegte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit; er hatte den Bogen abgelegt und kämpfte jetzt mit Kurzschwert und Dolch.
»Bleibt beisammen und achtet auf die Flanken«, rief Darrick, als ringsum im engen Raum Rufe ertönten. Er blockte zwei rasch nacheinander geführte Schläge ab, drängte seinen Gegner zurück und suchte nach einer Lücke in der Deckung. »Gebt den Magiern keine direkte Sichtverbindung.«
Darricks Gegner machte seinen ersten Fehler und versuchte es mit einem weiten Schwinger. Der General kam ihm zuvor, trat in den Schlag hinein, blockte den Schwertarm ab und durchbohrte mit dem Dolch in der rechten Hand das Herz des Mannes, der schaudernd zusammenbrach. Dann versetzte Darrick ihm einen Stoß, um die Kämpfer hinter ihm aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Der ehemalige General hatte keine Zeit, die Erfolge seiner Waffenkunst zu bewundern. Er sprang über den Toten hinweg und duckte sich gleich wieder, um in Deckung zu bleiben. Einige Feinde hatten das Gleichgewicht verloren, doch Rebraal hatte sich mit seinem ersten Gegner mehr Zeit gelassen, und jetzt war Darricks rechte Flanke ungedeckt.
Eine Klinge zuckte, er fing die Klinge im letzten Moment mit dem Griff seines Dolchs ab und drückte sie nach unten. Er blickte nach links, worauf sein zweiter direkter Gegner mit einem ungeschickten Schlag reagierte. Ein dritter gesellte sich zu den beiden, konnte aber, da er zu weit rechts stand, noch nicht eingreifen. Darrick war dankbar dafür.
Er wich mit einer wiegenden Bewegung einem weiteren von rechts geführten Schlag aus. Die Klinge zischte knapp an seinem Gesicht vorbei. Die Gegenbewegung trug ihn wieder nach vorn, doch als er auf seinen Gegner eindringen wollte, sah er sich von einem Schlag behindert, der seinen linken Oberarm treffen sollte. Er reagierte mit der rechten Hand und trieb dem Mann unter den Rippen die Dolchklinge tief in den Leib.
Einen Moment später stach der zweite Xeteskianer zu. Darrick war nicht schnell genug, und die Klinge durchdrang seine Rüstung und brachte ihm eine Schnittwunde an der Hüfte bei. Die Wunde brannte höllisch, und er spürte, wie das Blut floss. Vor Schmerzen grunzte er und wich zurück.
»Rebraal, ich brauche dich.«
»Bin schon da.« Sein Kurzschwert hackte Darricks Gegner die rechte Hand ab, der Dolch traf das Gesicht und bohrte sich ins Auge. Dann nahm er Anlauf, trat zu und warf den kreischenden Mann auf den Rücken. »Darrick?«
»Ich werde es überleben«, sagte der ehemalige General.
Obwohl sein rechtes Bein nass vor Blut war, griff er wieder an.
Auum und Duele nahmen ihre Bogen auf den Rücken und hoben Evunn wieder auf. Ihr Tai-Bruder wehrte sich nicht. Er kam kurz zu sich und wurde gleich wieder ohnmächtig, sein Kopf sank auf die Brust. Auum fürchtete um Evunns Leben, durfte sich aber von dieser Furcht nicht beirren lassen.
Während sie an den zwei toten Wachen vorbeigingen, versuchte er, seine Gedanken zu ordnen. Duele zog die Pfeile aus den Leichen, dann liefen sie weiter zum Verteiler.
Der Lärm voraus hatte zugenommen. Zwar schlugen keine Sprüche mehr ein, doch jetzt waren die Geräusche eines Nahkampfes zu hören. Es sah tatsächlich so aus, als befänden sie sich nun im Innern eines Hauses. Die Wände waren mit Holz vertäfelt und mit Gemälden geschmückt, vom schmalen Flur zweigten mehrere Türen ab, die alle verschlossen waren. Auum entschied sich, sie vorerst zu ignorieren und seine Tai möglichst rasch ins Kampfgebiet zu führen.
Vor einer leeren Nische bedeutete er Duele, Evunn allein zu übernehmen, während er weiterschlich. Der Gang endete vor einer nackten Wand, auf der rechten Seite befand sich ein ähnlicher Treppenabsatz mit weiteren Türen. Er ging in die Hocke und spähte um die Ecke. Am Ende des Ganges sah er eine Treppe, vor der sich mehr Xeteskianer drängten, als er zählen konnte. Zu beiden Seiten standen Türen weit offen. Laut drangen ihm die Geräusche von Kampf und Tod in die Ohren, und dazwischen vernahm er die Stimmen der Menschen, die er kannte. Einer schrie lauter als alle anderen. Hirad
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