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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Drenoul im Schein der Feuer der Wesmen gefunden hatte. Perfekt. Er fragte sich, warum er nicht schon früher auf diese Idee gekommen war, aber vorher war Tessaya auch noch nicht im Kolleg gewesen.
    »Bereit.«
    »Wirkt den Spruch auf meinen Befehl, dann fliegen wir wieder zurück. Wir werden auf den Balkon stürzen. Es wird ein harter Aufprall, aber wir werden es überleben.«
    »Ihr habt das Kommando.«
    »Genau.«
    Dystran hielt Sharyr so gut fest, wie er konnte, und flog weiter, bis er fast direkt über Drenoul schwebte. Immer
noch unbemerkt sank er ein Stück hinab, schnell und mit den Füßen voran, bis er direkt neben dem Meisterdämon abrupt innehielt.
    »Überraschung«, sagte er. Drenoul fuhr mit weit aufgerissenen Augen herum. Er wollte nach den Magiern greifen, doch Dystran blieb außer Reichweite. »Ts-Ts«, sagte er. »Jetzt stirbst du.«
    Sharyr wirkte den Spruch. Die dunkelblaue Feuerkugel flog über die kurze Entfernung hinweg und traf Drenoul mitten im Gesicht. Er kreischte und schoss nach oben, während die Flammen rasch von seinem ganzen Körper Besitz ergriffen. Dystran war bereits in höchster Eile auf dem Rückweg zum Turm, als die Tentakel Feuer fingen und der Meisterdämon heulend abstürzte.

Zweiundzwanzigstes Kapitel
    »Über die Brücken!«, schrie Hirad. »Los jetzt, und schaut nicht zurück.«
    Er ließ sie vorbei. Draußen griffen wieder die Drachen an. Bei jedem Angriff brannte weniger Feuer über den Boden, und mehr Flammen mussten in der Luft eingesetzt werden, wo die Attacken der Seelenfresser ihren Tribut forderten. Direkt vor dem Gebäude wurden die Dämonen niedergemacht, aber immer mehr rückten nach. Hirad drehte sich um und folgte dem Raben im Laufschritt. Eilaan hatte einen Kraftkegel eingesetzt und einige Überlebende des selbstmörderischen Angriffs gegen die linke Wand geschoben. Denser ließ einen Eiswind hin und her wandern und erledigte einige weitere Dämonen. Die anderen rannten zu den Brücken und dem dahinterliegenden Ziel.
    Hirad eilte an einem noch atmenden sterbenden Drachen vorbei und schluckte schwer, als er die Szene vor sich überblicken konnte. Vor dem schimmernden Licht standen zwei Gestalten auf einer Art Bühne. Ihre Körper waren schwer zu erkennen, aber sie waren groß und schlank
und hatten die langen Arme gehoben, um die Handflächen gen Himmel zu richten. Von Kopf bis Fuß waren sie vom Licht eingehüllt. Sie standen etwa dreißig Schritte voneinander entfernt, und zwischen ihnen spannte sich ein Lichtbogen, der sich zu einer Kuppel erweiterte, das Mana bündelte und durch den Riss nach Balaia lenkte.
    Es gab keinen Zweifel, dass sie lebendig waren. Hirad konnte sie schaudern sehen, und durch das Licht glaubte er sogar Augen zu erkennen, die sich auf ihn richteten, aber vielleicht bildete er es sich auch nur ein. Er rannte über die nächste Brücke. Unter ihm brodelte die Kraft, übte einen Sog aus und drohte ihn von dem Weg zu reißen, der kaum breiter war als seine Schultern. Er blickte entschlossen geradeaus und fasste die Hand des Unbekannten.
    Mit heftig schlagendem Herzen drehte er sich schließlich um. Er keuchte schwer und wäre vor Erschöpfung beinahe auf die Knie gesunken. Doch er nahm sich zusammen und stellte sich den Horden, die sie verfolgten. Hin und wieder zuckte das Feuer der Drachen vor dem Gebäude und zeichnete die Umrisse der Dämonen wie harte Reliefs nach. Seelenfresser, viel zu viele, um sie zu bekämpfen, rasten herbei, und mit jeder Sekunde wurden es mehr. Die Ul-Karron kamen zur Brücke gerannt, Albinos tappten neben ihnen.
    »Töte diese Mistkerle hinter uns«, sagte Hirad. Er hob seinen Streitkolben.
    Densers Spruch kam rasch und genau gezielt. Eine Feuerkugel flog hinüber und traf eine Truppe von Dämonen. Es blitzte, weiter geschah nichts. Der Vorstoß der Seelenfresser brach ab, die Karron schritten langsamer. Denser wirkte eine zweite Feuerkugel. Eilaan ließ einen Eiswind folgen. Wieder nichts.
    »Was ist da los?«, fragte Hirad.

    »Wir können sie nicht verletzen«, erklärte Denser. »Magie hilft hier nicht.«
    »Es muss mithilfe der Magie gehen«, sagte Hirad. »Das ist die einzige Möglichkeit.«
    »Nur die Magie des Einen hilft«, sagte Auum. »Die Al-Drechar haben es vorhergesehen.«
    »Erienne?«, fragte Hirad.
    »Ich versuche es.« Eriennes Stimme klang schwach nach dem anstrengenden Wettlauf.
    »Du schaffst es.«
    Wieder einmal formierte sich der Rabe vor ihr. Die Dämonen beobachteten, kamen langsam

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