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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Kollegwache angehört hatte, als der Unbekannte auf seinen Dienst als Protektor vorbereitet worden war. »Brynel lebt nicht mehr, aber wir können kämpfen. Es wäre uns eine Ehre, uns Euren Reihen anschließen zu dürfen.«
    Der Unbekannte lächelte humorlos. »Wie sich doch die Zeiten ändern, was? Ihr seid willkommen. Geht nach rechts zu Thraun, wenn es Euch nichts ausmacht. Sharyr, ich schlage vor, Ihr bereitet etwas Tödliches vor. Stellt Euch zu den anderen Magiern.«
    »Es ist mir ein Vergnügen.«
    »Der Rabe, Streitkolben«, sagte der Unbekannte. Er
hob die Stimme, um den Lärm zu übertönen. Rebraal übersetzte für ihn.
    »Wir warten noch. Vergesst nicht, wenn wir tatsächlich zum Kolleg durchbrechen wollen, dann müssen wir mit aller Kraft vorstoßen. Al-Arynaar, ihr müsst die Flanken sichern und für Rückendeckung sorgen. Es reicht, wenn ihr die Dämonen auf Abstand haltet. Dila, Pheone, jemand muss in der Nähe der Verletzten bereitstehen, um sie zu wecken, wenn es nötig wird.«
    »Willst du wirklich durchbrechen?«, fragte Pheone.
    »Nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Aber wenn wir die Dämonen nicht mehr abwehren können, bleibt uns nichts anderes übrig.«
    »Und was dann?«
    »Dann können wir nur beten, dass wir Unterstützung bekommen«, sagte der Unbekannte grimmig. »Denn wenn wir durchbrechen müssen, werden wir viele verlieren, ehe wir die sichere Zuflucht erreicht haben.«
    »Wollen wir hoffen, dass es nicht so weit kommt«, sagte Denser.
    Die Rabenkrieger bemerkten die zunehmende Verzweiflung der Elfenmagier. Hirads Herz pochte heftig in seiner Brust. Die Erregung vor dem kommenden Kampf überdeckte vorübergehend die Schmerzen. Ein langer Blick auf Rebraal verriet ihm überdeutlich, wie sehr die Verletzungen den Elfenkrieger behinderten. Bleich und schwitzend stand er auf der linken Seite und presste den rechten Arm an die Brust.
    »Geh weg, Rebraal«, sagte Hirad. »Du kannst in diesem Zustand nicht kämpfen.«
    »Das zu beurteilen ist meine Sache«, erwiderte Rebraal. »Es kommt nicht infrage, dass ich meine Freunde und mein Volk im Stich lasse, solange ich noch stehen kann.«

    »Du bist hier nicht im Regenwald, Rebraal«, sagte Hirad. »Wir brauchen dich später noch.«
    »Glaubst du denn, es wird ein Später geben?«, antwortete der Elf. »Hör nur, der Lärm. Schau durch die Löcher nach draußen. Wenn wir überleben wollen, bis die Hilfe kommt, auf die der Unbekannte hofft, brauchen wir jeden, der kämpfen kann. Die Al-Arynaar müssen sehen können, dass ich in vorderster Linie stehe.«
    »Macht euch bereit«, warnte der Unbekannte.
    Er deutete auf einen Bereich jenseits der Verletzten, wo die Wand nachzugeben begannen. Der Rabe setzte sich in Bewegung. Die Schutzsprüche knackten und knisterten protestierend. Putz fiel von der Wand. Balken stöhnten und splitterten. Dieser Durchbruch würde mindestens sechs Schritte breit werden, und sie hatten nicht mehr genug Magier, um die Lücke mit Kraftkegeln zu schließen.
    »Nicht zu nahe«, rief Hirad. »Die Sprüche halten noch.«
    An den Flanken postierten sich Al-Arynaar und schützten den Weg zu den Verletzten. Rechts neben Hirad knurrte Thraun, die gelben Augen geweitet, seine Haltung ruhig und gefasst. Neben ihm hatte der Xeteskianer Suarav sein Schwert mit der rechten Hand erhoben. Er zeigte Entschlossenheit, doch sein Zittern verriet, welche Schrecken er durchlitten hatte, um diesen gefährlichen Ort zu erreichen. So leicht würde er sich seine Seele nicht wegnehmen lassen.
    Die Sprüche versagten. Steine und zerbrochene Balken flogen ins Schauspielhaus, als die Wand nachgab, fielen in die Gänge und schoben die Bänke zur Seite. In einem dreißig Schritt weiten Bereich kamen die Balkone herunter. Die Staubwolke folgte der Form der Kraftkegel und dehnte sich bis zum freien Bereich vor der Bühne
aus, wo die Rabenkrieger standen. Die Karron brüllten und krächzten. Sie griffen an, direkt hinter ihnen folgten die Seelenfresser.
    »Feuert die Sprüche ab«, rief der Unbekannte. »Der Rabe, jetzt können wir anwenden, was wir auf dem Schiff gelernt haben. Suarav, folgt unserem Beispiel. Ruhig, ruhig.«
    Pheones Kraftkegel fegte über ihren Köpfen vorbei und traf die Seelenfresser, die hinter den Karron eindrangen. Denser und Sharyr schossen dunkelblaue Feuerkugeln ab, die in einem Bogen über den Raben hinwegflogen und die Meute trafen, die draußen vor dem Schauspielhaus lauerte. Hirad spürte die Hitze, als sie

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