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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Armen erwartete. Es gab keinen Weg zurück.
    »Es ist für dich«, flüsterte er. »Es ist alles für dich.«
    Sie stiegen weiter. Hinter dem Hang, den sie vom Sumpf aus gesehen hatten, erhoben sich weitere Anhöhen, wie Auum es schon gesagt hatte. Je höher sie kamen, desto kälter und öder wurde das Land, bis sie nach einer Stunde überhaupt keine Vegetation mehr erkennen konnten. Es war trostlos. Mit dem Rücken zu einer nassen Felswand, die gut hundert Fuß hoch aufragte, standen oder saßen sie, um etwas auszuruhen.
    Der Unbekannte hockte sich zu Rebraal, und dann blickten die beiden Freunde auf den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    »Sieh dir nur diese Welt an«, sagte der Unbekannte.
    »Kein Wunder, dass die Cursyrd so scharf auf Balaia sind«, meinte Rebraal.
    »So schön Balaia auch heute aussieht, in ein paar Jahren dürfte es so sein wie diese Welt.«
    »Falls wir dem nicht Einhalt gebieten.«
    »Genau.« Der Unbekannte drehte sich zu ihm um. »Was sagen deine Elfenaugen?«
    Rebraal zuckte mit den Achseln und blickte zur öden Landschaft hinaus. »Diese Trostlosigkeit entspricht genau den Schilderungen in den Texten von Aryndeneth. Die Cursyrd bewirken dies, wo immer sie auftauchen, und deshalb muss die Zuflucht der Toten erhalten bleiben.
Wenn uns das nicht gelingt, werden letzten Endes alle Dimensionen so aussehen wie diese hier. Da draußen ist nichts, Unbekannter. Die Siedlung, die wir sehen konnten, so verfallen und verrottet sie auch war, ist das Einzige, was wir weit und breit überhaupt entdecken können. Der einzige Windschutz sind die Hügel in unserem Rücken. Der Wind schleift den Mutterboden ab, die Pflanzen finden keinen Halt mehr und sterben. Es gibt keine Bäume. Unbekannter, hier ist kein einziger Baum. Flaches Land wird überflutet, wenn es regnet, und immer mehr Land verwandelt sich in Sumpf. Das Land stirbt und dann die Luft, weil die Pflanzen das letzte Glied im Zyklus des Lebens sind.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn sich das in dieser Dimension wiederholt, dann wird es bald nicht mehr möglich sein, hier zu atmen. Wo ist denn nun die Kraftquelle, zu der mein Bruder uns bringen wollte? Da vorn ist sie nirgends zu entdecken.«
    »Dann müssen wir hoffen, dass sie sich hinter uns befindet.« Der Unbekannte wandte sich an Erienne und Denser, denen die Kälte hart zusetzte. »Kommt, lasst uns weitergehen. Die Rabenmagier sollen sich nicht erkälten.« Er half den beiden beim Aufstehen. »Es ist nicht mehr weit.«
    »Hoffentlich hast du recht«, sagte Denser. »Mein Mantel ist nicht dazu geeignet, so viel Schlamm herumzuschleppen.«
    »Sobald wir dort sind, weise ich einen Diener an, ihn zu säubern und zu trocken.«
    Denser lächelte. »Sag ihm bitte auch, er soll ein Bad einlassen, ja?«
    Auum lief rechts neben der Klippe einen flachen Hang hinunter. Das Gesicht des Elfen war unter der Farbe unbewegt,
aber der Unbekannte glaubte, die Andeutung eines Lächelns zu entdecken.
    »Was gibt es?«
    »Unterschlupf«, verkündete Auum. »Hier entlang. Aber beeilt euch und seid leise. Die Cursyrd sind jenseits dieser Hügel.«
     
    Ferouc schwebte hinter seiner neuen Karron-Streitmacht, verhöhnte Blackthorne für dessen Dummheit und verfluchte ihn wegen der Zeit, die er verschwendete, was Blackthorne jedoch als Anfeuerung diente. Er führte seine Krieger aus dem Burgfried die Treppe hinunter und stürzte sich wild auf die Karron, die Brocken aus den Mauern schlugen. Er war mit seinem Langschwert und dem drachenförmigen Schild bewaffnet, als Rüstung trug er wie gewohnt sein Kettenhemd, und in seinem Bauch hatte sich eine kalte Wut zusammengeballt.
    Blackthorne stieß mit seinem Schild nach einem Feind, der zurücktaumelte. Der Karron tastete mit seiner Scherenhand umher, konnte Blackthorne aber nicht erreichen. Der Baron setzte nach und trieb dem Biest die Klinge in den Bauch, stieß ihn zur Seite und zog sein Schwert wieder heraus. Das Wesen spuckte schwarzes Blut und starb vor seinen Füßen.
    Mit einem begeisterten Brüllen drehte er sich zum nächsten Gegner um und hackte ihm den Hammerarm ab.
    »Ja!« Sein Schild blockte eine Schere ab, dann stieß er dem Karron die Schwertspitze ins Gesicht. »Treibt sie zurück!«
    Zwanzig Männer waren mit ihm hinausgelaufen, um die Zerstörung seiner Burg zu verhindern. Die Schilde, die die Hälfte von ihnen trug, waren ihr einziger Schutz.

     
    Alle hatten jedoch Streitkolben oder geschärfte Schwerter, die im Zwielicht schimmerten.
    Rechts

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