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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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muß ich dir wohl glauben. Das war vermutlich wie mit Eva und dem Apfel -«
    »Du bist ein Chauvi«, fiel Karin ihm lachend ins Wort und schlug ihm auf den Schenkel.
    »Ich bin gespannt, wie Wes das angehen wird«, sagte Lennox, griff nach ihrer Hand und hielt sie fest, während er seine Zigarette ausdrückte.
    »Warum rufst du ihn nicht an?«
    »Seine Sekretärin hat gesagt, daß er erst morgen wieder im Büro sein würde. Er ist also offenbar verreist. Er erwähnte ja, daß er noch ein anderes Problem habe, ein ziemlich kompliziertes, also kümmert er sich vielleicht gerade darum.«
    »Ich würde meinen, daß Janine Courtland erste Priorität hat.«
    »Das mag ja durchaus sein. Morgen werden wir es wissen - besser gesagt, heute. Die Sonne geht schon auf.«
    »Laß sie aufgehen, Liebster. Wir dürfen uns ohnehin nicht in der Umgebung der Botschaft blicken lassen, also wollen wir das einfach als einen Ferientag für dich und mich betrachten.«
    »Gar keine schlechte Idee«, sagte Drew und drehte sich zu ihr herum. In dem Augenblick klingelte das Telefon. »Ferien, daß ich nicht lache«, sagte er und griff nach dem Hörer. »Ja?«
    »Hier ist es ein Uhr morgens«, sagte die Stimme von Wesley Sorenson. »Tut mir leid, wenn ich Sie geweckt habe, aber Witkowski hat mir die Nummer Ihres Hotels gegeben, und ich wollte Sie auf dem laufenden halten.«
    »Was ist geschehen?«
    »Ihre Computerfreaks haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Alles hat gestimmt. Janine Clunitz ist ein Sonnenkind.«
    »Janine was?«
    »Mit richtigem Namen heißt sie Clunitz - Clunes ist eine Amerikanisierung. Sie ist bei einer Familie namens Schneider in Centralia, Illinois, aufgewachsen.«
    »Ja, das haben wir gelesen. Aber wie können Sie da jetzt so sicher sein?«
    »Weil ich heute nachmittag hingeflogen bin. Der alte Schneider hat es bestätigt.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Nicht ›wir‹, ich«, erwiderte der Direktor von Consular Operations. »Das State Department bestellt Courtland mit einigen anderen Botschaftern aus den europäischen Hauptstädten zu einer Sondersitzung nach Washington. Das Thema wird erst nach ihrer Ankunft bekanntgegeben.«
    »Und das Außenministerium hat dem zugestimmt?«
    »Das Außenministerium weiß gar nichts davon. Das ist eine Four-Zero-Direktive, die über dieses Büro erteilt wurde, um jede Chance auszuschalten, daß sie abgefangen wird.«
    »Ich hoffe nur, daß das etwas bringt.«
    »Wir werden sehen. Wir holen ihn am Flughafen ab, und er wird bereits in meinem Büro sitzen, ehe Bollinger sich seine Frühstückseier bestellt hat.«
    »Da hört man ja den alten Außendienstmann aus Ihnen heraus.«
    »Könnte schon sein.«
    »Und wie wollen Sie das Courtland beibringen?«

    »Ich vertraue darauf, daß er so clever ist, wie man aus seinen Akten herauslesen kann. Ich habe das Gespräch mit Schneider - übrigens mit seiner Erlaubnis - aufgezeichnet und besitze von ihm auf die Weise eine vollständige Aussage. Ich werde das Courtland alles darlegen und hoffe, daß er daraus die richtigen Schlüsse zieht.«
    »Und wenn er das nicht tut, Wes?«
    »Darauf bin ich ebenfalls vorbereitet. Schneider hat sich einverstanden erklärt, nach Washington zu kommen. Er will mit seiner Vergangenheit nichts mehr zu tun haben - das sind übrigens seine Worte.«
    »Gratuliere, großer Boß.«
    »Vielen Dank, Drew. Ich bin selbst auch recht zufrieden … Und da ist noch etwas.«
    »Was?«
    »Nehmen Sie Verbindung mit Moreau auf. Ich habe vor ein paar Minuten mit ihm gesprochen, und er erwartet heute morgen Ihren Anruf.«
    »Ich fühle mich nicht wohl dabei, wenn ich Witkowski übergehe, Wes.«
    »Das werden Sie nicht. Er ist voll informiert. Mit ihm habe ich auch gesprochen. Ihn da rauszudrängen, wäre ausgesprochen dumm; wir brauchen seine Erfahrung.«
    »Was ist denn mit Moreau?«
    »Er und ich sind unterschiedliche Wege gegangen, haben aber dieselbe Information zurückgebracht. Wir haben unseren Zugang zur Bruderschaft gefunden. Es handelt sich um einen Arzt aus Nürnberg. Wir unterhalten uns später weiter, nachdem Sie mit Moreau gesprochen haben.«
    Drew legte auf und wandte sich wieder Karin zu. »Jetzt hat man uns die Ferien ein wenig verkürzt, aber eine Stunde Zeit haben wir noch.«
    Sie streckte ihm die Arme entgegen, wobei sie die verbundene rechte Hand etwas tiefer hielt als die linke.
     
    Die Nacht war finster, und kaum ein Laut war zu hören, als die Motorboote in Abständen von zehn Minuten an der langen

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